Auf einen Blick
Rattengift erweist sich in der Praxis als effektiv, um die Schädlinge zu dezimieren. Einmal aufgenommen dauert es nicht lange, bis die tödliche Wirkung eintritt. Auf diese Weise gelingt es selbst einen stärkeren Befall einzudämmen.
Doch die Wirkung ist keinesfalls gefahrlos. Auch für Haustiere und Kleintiere kann die Aufnahme tödlich enden.
Wie wirkt das Rattengift und gibt es Unterschiede bei den einzelnen Produkten?
Wirkstoffe
Das Rattengift ist in Deutschland frei verkäuflich. Zur Rattenbekämpfung bestehen auf dem eigenen Grundstück kaum Einschränkungen. Obwohl es eine tödliche Wirkung besitzt, ist der Einsatz in einer entsprechenden Köderbox für Jedermann erlaubt.
Bei den meisten Rattengiften kommen Wirkstoffe zum Einsatz, welche die Blutgerinnung hemmen. Diese werden als Antikoagulanzien[1]https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/antikoagulanzien.html bezeichnet. Diese machen einen Marktanteil von über 95% aus. Die genauen Wirkstoffe sind hierbei:
Warfarin, Chlorophacinon und Coumatetralyl
Bromadiolon, Difenacoum, Brodifacoum, Difethialon und Flocoumafen
Die genaue Wirkung beruht auf einer Hemmung der Vitamin K Synthese. Diese wird für eine optimale Blutgerinnung benötigt. Kommt es zu einem Mangel, ist die Blutgerinnung beeinträchtigt. Treten Verletzungen auf, ist das Blut derart „verdünnt“, dass die Blutung von allein nicht mehr stoppt. Damit ist ein so hoher Blutverlust verbunden, dass die Ratten daran verenden.
Doch der Tod tritt nicht sofort ein. Nach der Aufnahme treten die ersten Symptome meist nach wenigen Stunden in Erscheinung. Dies ist abhängig von der Dosis und der Lebensweise der Ratte.
Wurde das Rodentizid aufgenommen, kann dies zu unkontrollierten inneren Blutungen führen. Dies ist der Fall, wenn der gesundheitliche Zustand bereits angeschlagen war. Noch verhängnisvoller sind kleinste Verletzungen. Diese treten in der Natur täglich auf und stellen im Normalzustand keine Gefahr dar. Aufgrund der gehemmten Blutgerinnung tritt eine Wundheilung jedoch nicht ein. Die Blutung tritt ungehindert auf, bis der Blutverlust zum Tod führt.
Gehemmte Blutgerinnung
Bei den Wirkstoffen der handelsüblichen Rattengifte handelt es sich um Antikoagulanzien. Dies sind Stoffe, die die Blutgerinnung hemmen. Meist beruht die Wirkung auf einer Hemmung der Vitamin K Synthese. Ein Mangel des Vitamins führt zu einer Störung der Blutgerinnung, sodass selbst kleinste Blutungen nicht mehr zu stoppen sind. Nach wenigen Tagen verenden die Ratten aufgrund des Blutverlustes.
Was für die Schädlingsbekämpfung von Vorteil ist, ist für die Nagetiere jedoch mit einem größeren Leid verbunden. Denn der Tod tritt verzögert auf. Von der Aufnahme bis zum Ableben können bis zu 7 Tage vergehen. Dies ist nicht dem Umstand geschuldet, dass es keine effektiveren Wirkstoffe gibt, sondern bewusst gewollt.
Denn Ratten gelten als äußerst intelligente Nagetiere. Würde nach der Aufnahme des Wirkstoffes unverzüglich der Tod eintreten, würden die anderen Artgenossen den Zusammenhang zwischen dem Köder und der Wirkung verstehen. Fortan würden Sie den Giftköder meiden, sodass das Rattengift an Effektivität einbüßt.
Aufgrund der verzögerten Wirkung fällt es den Artgenossen jedoch schwer zu verstehen, dass vom Rattengift eine Gefahr ausgeht. Somit behält es seine Langzeitwirkung und die Ratten sind nicht in der Lage zu verstehen, dass dies die Aufnahme der sichere Tod für Sie bedeutet.
Es mag daher für Dich unverständlich klingen, weshalb die Nagetierbekämpfung trotz des Rattengiftes nicht unverzüglich geschieht. Doch dies hat einen nachvollziehbaren Grund und stellt sicher, dass das Rattengift langfristig wirksam bleibt und keine Köderscheu eintritt[2]https://www.agrarheute.com/tier/worauf-rattenbekaempfung-achten-sollten-549576 .
Vergiftungen anderer Lebewesen
Die Wirkung des Rattengiftes ist keinesfalls auf Mäuse oder Ratten beschränkt. Praktisch alle Wirbeltiere leiden unter dem Vitamin K Mangel und erleiden ähnliche Symptome.
Daher ist unbedingt zu beachten, dass das Gift fachkundig ausgelegt werden muss. Befinden sich Hunde, Katzen oder Kleinkinder im Haushalt, solltest Du auf das Rattengift besser verzichten. Es mag sich zwar als wirksam erweisen, doch eine Vergiftung anderer Lebewesen lässt sich nicht ausschließen. Da selbst kleinere Mengen tödlich wirken, solltest Du diese Risiken lieber nicht eingehen. Wähle andere Mittel zur Rattenbekämpfung und wende Dich lieber an einen Kammerjäger.
Gefährliches Rattengift
Die Wirkung des Rattengiftes lässt sich bei sämtlichen Säugetieren und dem Menschen beobachten. Selbst kleinste Mengen können zum vermehrten Auftreten der Blutungen führen. Bei Symptomen wie einem Unwohlsein, Erbrechen sowie häufigeren Blutungen, ist dringend der Arzt aufzusuchen.
Zu den Symptomen einer Vergiftung gehören neben allgemeinen Beschwerden, wie ein Unwohlsein oder Abgeschlagenheit auch das gehäufte Auftreten von Blutungen. Empfindlich ist etwa das Zahnfleisch, welches schon bei der kleinsten Berührung stark anfängt zu bluten. Auch andere Verletzungen lassen sich nicht mehr stoppen.
Bei diesen Anzeichen musst Du umgehend den Arzt aufsuchen. Unbehandelt führt die Aufnahme selbst kleinerer Mengen zum Tod aufgrund der eintretenden Blutarmut.
Sekundärvergiftungen
Die Wirkung setzt nicht nur bei der direkten Aufnahme ein. Es sind auch Sekundärvergiftungen möglich, die andere Tiere betreffen, die mit den Ratten in Kontakt geraten.
Einer Gefahr sind die natürlichen Fressfeinde der Ratten ausgesetzt. Neben Katzen schätzen auch Eulen, Bussarde oder Iltisse die Ratten und Mäuse als attraktive Beute. Da die Ratten sich nach der Aufnahme des Giftes zunächst normal verhalten, ist für die Raubtiere nicht erkennbar, dass von den Nagetieren eine Gefahr ausgeht.
Im Körper der Ratten setzt die Wirkung des Giftes jedoch ein. Der Wirkstoff befindet sich dort in einer höheren Konzentration, welche später zum Ableben führt. Fressen Beutetiere die Ratte entweder lebend oder nach dem Einsetzen des Todes, nehmen Sie selbst den Wirkstoff auf. So kann es dazu kommen, dass die Dosis noch hoch genug ist, um eine Lebensgefahr darzustellen.
Das Rattengift stellt daher selbst bei korrektem Einsatz ein Risiko dar. Die Substanzen sind nicht auf die Nagetiere begrenzt, sondern können sämtliche Raubtiere kontaminieren, die die Ratten fressen. Damit wird das natürliche Gleichgewicht gestört und die Rattenbekämpfung erschwert. Denn wenn das Gift auch die natürlichen Feinde der Ratten tötet, können die Nagetiere sich schneller ausbreiten.
Rückstände der Wirkstoffe wurden nicht nur in Wildtieren nachgewiesen. Auch in Fischen wurde festgestellt, dass diese die Antikoagulanzien aufnehmen. Aufgrund der starken Wirkung und der hohen Risiken solltest Du das Rattengift so sparsam wie möglich einsetzen.
Umweltgefahr
Korrekt angewandt verliert das Rattengift kaum seine Wirkung. In der Köderbox sind die Wirkstoffe so stabil, dass Sie auch nach längerer Zeit des Auslegens noch die Ratten bekämpfen. Eine Erneuerung der Köder ist daher kaum notwendig.
Was für die Anwendung von Vorteil ist, ist hinsichtlich der Umwelt jedoch mit Risiken verbunden. Denn insbesondere Wirkstoffe der 2. Generation erweisen sich als so stabil, dass sie die gesamte Nahrungskette belasten.
Belastung der Umwelt
Das Gift gelangt über die Aufnahme der Ratten auch in andere Tiere. Dort entfaltet es ebenfalls seine Wirkung und könnte zu einer Sekundärvergiftung führen. Damit ist die gesamte Nahrungskette belastet und das Gift reichert sich in den Tieren sowie Wasserorganismen an.
Denn über die Aufnahme der vergifteten Ratten gelangt der Wirkstoff in durch die Raubtiere in die Umwelt. Denn Iltisse oder andere, kleinere Raubtiere werden wiederum von größeren Raubtieren gefressen. So sammelt sich das Rattengift in zahlreichen Tieren an und gelangt selbst in Wasserorganismen.
Bei neueren Wirkstoffen kommt hinzu, dass diese nicht direkt verschluckt werden müssen. Allein der Hautkontakt reicht aus, um zumindest in geringer Konzentration in den Organismus zu gelangen. Daher ist deren Anwendung nur mit einem Sachkundenachweis in den meisten Bundesländern zugelassen.
Schildere den Befall und wir finden den besten Schädlingsbekämpfer für Dich. Du erhältst einen Kostenvoranschlag, vereinbarst einen Termin und der Kammerjäger kümmert sich um die Schädlinge.
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Wirkung der Rattengifte
Die Rattengift Wirkung beruht darauf, dass nach der Aufnahme die Vitamin K Synthese gestört ist. In der Folge tritt ein Vitamin K Mangel auf, welcher die Eigenschaften des Bluts beeinflusst. Die Blutgerinnung ist gehemmt und damit treten sowohl innere als auch äußerliche Blutungen auf. Diese sind nicht mehr zu stoppen, sodass aufgrund der Blutarmut der Tod auftritt.
Die Wirkung setzt bewusst verzögert ein. Nach der Aufnahme vergehen einige Stunden, bis die ersten Symptome in Erscheinung treten. Diese sind für die Ratten jedoch zunächst kaum wahrnehmbar. Erst im Laufe der nächsten Tage werden die Blutungen so stark, dass diese zum Tod führen.
Diese verzögerte Wirkung ist wichtig, damit die Rodentizide ihre Langzeitwirkung behalten. Die Ratten stellen keinen Zusammenhang zwischen dem Köder und dem Tod her, sodass Sie weiterhin das Rattengift aufnehmen.
Die Wirkung, insbesondere der zweiten Generation ist jedoch so intensiv, dass auch Gefahren für andere Tiere und Kleinkinder bestehen. Selbst kleinere Mengen können zum Tod führen. Die Wirkung entfaltet sich zudem auch bei Raubtieren, die die vergifteten Ratten als Beute betrachten. Daher warnt das Umweltbundesamt vor der Anwendung. Der Einsatz sollte nur bei einem größeren Befall und fachgerecht durchgeführt werden. Dann sind die Risiken besser kontrollierbar und die umweltschädliche Wirkung geringer.
Möchtest Du auf das Rattengift verzichten, dann setze lieber auf Hausmittel oder Rattenfallen. Diese zeigen sich bei einem geringeren Befall ebenfalls als wirkungsvoll und helfen beim Vertreiben der Ratten im Haus oder Garten.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.