Auf einen Blick

  • Wühlmausgift ist effektiv gegen Wühlmäuse, kann aber für Haustiere gefährlich sein.
  • Symptome einer Vergiftung beim Hund variieren je nach Wirkstoff im Gift.
  • Bei Verdacht auf Vergiftung sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
  • Sichere Anwendung des Wühlmausgiftes ist wichtig, um andere Tiere zu schützen.
Wühlmäuse Steckbrief

Wühlmausgifte gelten als eine der beliebtesten Methoden, um die Schädlinge aus dem eigenen Garten zu vertreiben. Die Wirkstoffe sind für die kleinen Nagetiere tödlich, sodass ein effektiver Schutz für Deine Pflanzen besteht.

Während die Wühlmäuse als Schädlinge anerkannt sind und eine Bekämpfung erlaubt ist, möchtest Du Schäden für andere Tiere vermeiden. Insbesondere bei Deinen Haustieren könnte ein Kontakt mit dem Giftstoff verhängnisvoll sein.

Doch welche Wirkung hinterlässt das Wühlmausgift bei Deinem Hund und welche Risiken bestehen hier? Erfahre, welche Symptome für eine Vergiftung sprechen und wie Du das Wühlmausgift sicher anwendest.

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Wirkung des Wühlmausgiftes

Das Wühlmausgift darf von jedermann im eigenen Garten zur Bekämpfung der Wühlmäuse ausgelegt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass ein Gift der „1. Generation“, zum Einsatz kommt. Diese sind für die Umwelt weniger schädlich. Allerdings ist die Effektivität nicht mehr zu 100% garantiert, da einige Nagetiere gegen die Wirkstoffe bereits Resistenzen gebildet haben.

Zu den meistverwendeten Wirkstoffe gehören Zinkphosphid[1]https://www.pschyrembel.de/Zinkphosphid/H0FE3 sowie Warfarin[2]https://flexikon.doccheck.com/de/Warfarin . Die Wirkung ist hierbei gänzlich unterschiedlich.

  • Zinkphosphid

Als eines der wenigen Mitteln mit Sofortwirkung gilt Zinkphosphid. Dieses reagiert im Zusammenspiel mit der Magensäure zu Phosphorwasserstoff. Das entstehende Gas ist giftig und tötet die Wühlmäuse umgehend. Dadurch schützt Du unmittelbar Deine Pflanzen und verhinderst jegliche weiteren Schäden.

  • Warfarin

Bei einem größeren Befall ist eine Sofortwirkung nicht unbedingt gewollt. Die Wühlmäuse könnten erkennen, dass der Köder eine Gefahr darstellt und davon Abstand nehmen. Daher gibt es Wirkstoffe, die zeitverzögert zum Tod führen. Dazu gehört Warfarin, welches nach der Aufnahme die Vitamin K Synthese hemmt. Das Vitamin ist wesentlich für die Blutgerinnung. Ein Mangel führt dazu, dass das Blut nicht mehr gerinnt und Verletzungen enden aufgrund der eintretenden Blutarmut tödlich. Bis zum Ableben der Wühlmaus vergehen bis zu 7 Tage.

Grundsätzlich ist die gleiche Wirkung bei allen Wirbeltieren zu erwarten. Dies bedeutet, dass das Wühlmausgift auch bei Hunden zum Tod führen kann. Die Dosis ist zwar eine höhere, doch frisst der Hund einen oder mehrere Köder, besteht Lebensgefahr. Daher ist beim Auslegen darauf zu achten, dass Hunde oder Katzen keine Möglichkeit haben an den Wirkstoff zu gelangen.

Vergiftungserscheinung des Hundes

Die Symptome des Hundes sind abhängig vom Wirkstoff, welchen Er aufgenommen hat. Auch der Zeitpunkt, an welchem die Beschwerden auftreten, sind unterschiedlich.

Bei einem schnell wirkenden Wühlmausgift sind die Symptome entweder sofort oder spätestens nach wenigen Stunden erkennbar. Dies ist auch davon abhängig, ob der Hund gerade gefressen hat oder das Zinkphosphid auf nüchternen Magen aufgenommen wurde. Denn im leeren Zustand und mit möglichst wenig Magensäure ist die Wirkung deutlich abgeschwächt.

Zu den typischen Vergiftungserscheinungen gehören:

  • Schwäche
  • Kreislaufprobleme
  • Zittern
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Veränderter Kot oder Urin

Dies sind allgemeine Vergiftungssymptome, die sofort eine Behandlung erfordern. Zögere also nicht, sondern suche umgehend den Tierarzt auf, um Deinem Hund zu helfen.

Vergiftungssymptome

Je nach Wirkstoff unterscheiden sich die Symptome beim Hund. Beim Zinkphosphid treten allgemeine Erscheinungen, wie eine Abgeschlagenheit und Erbrechen auf. Stärkere Blutungen deuten jedoch auf die Aufnahme des Warfarins hin.

Nach der Aufnahme von Warfarin sind diese allgemeinen Vergiftungserscheinungen ebenfalls erkennbar. Zusätzlich kommt es zu vermehrten Blutungen, die nicht stoppen. Auch Blut im Urin oder dem Kot weist darauf hin, dass innere Blutungen[3]https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/hunde/gesundheit-und-vorsorge-bei-hunden/starke-blutung-beim-hund vorliegen. Diese Beschwerden treten überwiegend aber erst wenige Tage nach der Aufnahme des Wühlmausgiftes ein. Daher könnte es dort schwerer fallen, den Zusammenhang herzustellen.

Im Notfall sicher reagieren

Als erste Maßnahme sollte der Gang zum Tierarzt auf dem Plan stehen. Doch in der konkreten Situation könnte es schwerfallen, einen klaren Gedanken zu fassen.

Zunächst gilt, dass Du selbst die Ruhe bewahrst. Je aufgeregter Du bist, desto eher überträgt sich der Stress auch auf Deinen Hund. Dadurch verschlimmern sich die Symptome und der Kreislauf wird belastet.

Keinesfalls darfst Du Deinen Hund zum Erbrechen bringen. Dies ist eine veraltete Vorgehensweise bei Vergiftungen, die mehr Risiken als einen Nutzen mit sich bringt. Das Gift gelangt dann nochmals durch die Speiseröhre und erweist sich dort abermals als gefährlich.

Gleichzeitig solltest Du auch davon absehen, Deinem Hund Hausmittel, wie Milch oder Öl zum Trinken zu geben. Diese beschleunigen die Aufnahme des Giftes, sodass die tödliche Wirkung schneller eintritt.

Umgehend zum Tierarzt

Stellst Du die Vergiftungssymptome fest, dann begib Dich sofort zum Tierarzt. Wende keine Hausmittel an und versuche auch nicht Dein Hund zum Erbrechen zu bringen. Diese Maßnahmen erweisen sich als hinderlich. Achte lediglich beim Transport darauf, dass die Atemwege frei liegen. Die stabile Seitenlage ist hierbei förderlich, wenn Dein Hund zum Erbrechen neigt.

Vermutest Du eine Vergiftung, dann begib Dich samt Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt. Dort weiß der Arzt eher, welche Maßnahmen Deinen vierbeinigen Freund helfen.

Sollte Dein Hund auf dem Weg zum Arzt unter einer Übelkeit leiden oder gar bewusstlos sein, ist es wichtig, dass die Atemwege frei bleiben. Bringe Deinen Hund in eine stabile Seitenlage und drehe den Kopf so, dass das Erbrochene selbstständig hinausläuft. Dann ist die Gefahr einer Erstickung minimal und ein Transport möglich.

Sichere Anwendung des Wühlmausgiftes

Hundehasser verfolgen bewusst das Ziel, Hunde und andere Tiere zu vergiften. Doch als Gärtner möchtest Du wahrscheinlich jedes Risiko für Deinen Hund vermeiden. Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den Giftködern und Mittel wichtig, damit es nicht zu einem Problem oder Zwischenfall kommt. Die sichere Anwendung sollte daher oberste Priorität haben.

Keinesfalls darfst Du das Wühlmausgift an der Oberfläche offen auslegen. Dort ist nicht sichergestellt, dass tatsächlich die Schädlinge das Mittel aufnehmen. Sämtliche andere Tiere können ebenfalls an die Giftköder gehen. Verstecke das Wühlmausgift tief in den Gängen der Wühlmaus. Öffne hierzu den Gang und schiebe den Köder tiefer hinein. Decke die Öffnung sicher ab, sodass nur die Wühlmaus an den Wirkstoff gelangt. So verhinderst Du eine Vergiftung des Hundes oder der Katze. Notiere Dir, wo Du überall die Köder ausgelegt hast. Wurden die Wühlmäuse erfolgreich vertrieben, entfernst Du sämtliches Gift aus Deinem Garten, sodass kein Tier mehr den Wirkstoff aufnimmt.

Tief im Gang auslegen

Das Wühlmausgift solltest Du ausschließlich in den Gängen auslegen. Keinesfalls ist die Anwendung an der Oberfläche anzuraten. Schiebe das Gift tief in den Gang und kontrolliere die Stelle regelmäßig. Dann ist die Gefahr gering, dass Hunde oder Katzen an den Wirkstoff gelangen.

Gehört Dein Hund auch zur gefräßigeren Sorte, ist die Sorge berechtigt, dass Er auf dem Spaziergang spontan einen Giftköder frisst. Denn Hundehasser oder durch eine unsachgemäße Anwendung könnte das Mittel offen ausliegen. Lässt sich Dein Hund von Seiner Neugier treiben, bleibt Dir kaum eine andere Wahl als Ihn an der Leine zu führen. Nur so hast Du die Möglichkeit zu verhindern, dass er das Gift frisst. Langfristig könntest Du noch mit einem Hundetraining die Neugier zügeln, sodass Er nicht mehr spontan alles Essbare frisst. Doch diese Maßnahme stellt sich bei einigen Arten als größere Herausforderung dar.

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Wühlmausgift und die Gefahr bei Hunden

Mit dem Wühlmausgift möchtest Du nur die Schädlinge bekämpfen. Doch es könnte sein, dass auch der Hund, die Katze oder ein anderes Tier den Giftköder interessant findet. Der darin enthaltene Wirkstoff ist grundsätzlich für alle Wirbeltiere gefährlich. Zwar müssen Hunde eine größere Menge als Wühlmäuse aufnehmen, doch besteht auch hier schnell Lebensgefahr.

Zeigt Dein Hund Symptome, die auf eine Vergiftung deuten, wie eine Abgeschlagenheit, Magenprobleme oder vermehrte Blutungen, ist umgehend der Tierarzt aufzusuchen. Keinesfalls darfst Du Deinen Hund zum Erbrechen bringen oder etwas zu trinken geben. Lasse die Behandlung vom Tierarzt durchführen und stelle lediglich sicher, dass der Transport so schonend wie möglich gelingt.

Achtest Du zudem darauf, das Wühlmausgift sicher auszubringen, sollte es für Hunde unzugänglich sein. Kontrolliere regelmäßig die Auslegestellen, um zu prüfen, ob die Produkte sich noch in den Gängen befinden oder an die Oberfläche gelangt sind. Möchtest Du sichergehen, dann verhindere, dass Dein Hund während der Anwendung den Garten betritt. Warte, bis das Vertreiben der Wühlmäuse abgeschlossen ist und entferne danach wieder sämtliche Köder. So sollte es nicht zum Fall kommen, dass Dein Hund versehentlich die Giftköder frisst.

Häufige Fragen

Beim Wühlmausgift kommen in der Regel Zinkphosphid oder Warfarin zum Einsatz. Während Ersteres unverzüglich zum Tod führt, kommt es bei Letzterem zu einer verzögerten Wirkung. Je nach Wirkstoff könnte es daher einige Stunden bis Tage dauern, bis schwerwiegendere Symptome auftreten. Achte daher auf sämtliche Verhaltensänderungen oder Vergiftungserscheinungen. Insbesondere vermehrte Blutungen deuten auf die Aufnahme des Wühlmausgiftes hin.

Die Vergiftungserscheinungen sind meist unspezifisch. Es zeigen sich eine Magenverstimmung, Schwäche sowie Zittern und weitere Beschwerden, die andeuten, dass es Deinem Hund gesundheitlich nicht gut geht. Bei der Aufnahme vom Wühlmausgift treten in den meisten Fällen noch unkontrollierbare Blutungen auf. Diese sind eine Folge der Vitamin K Hemmer.

Wühlmausköder sind nicht nur für die Nagetiere gefährlich. Sie stellen ein Risiko für sämtliche Wirbeltiere dar. Somit sind neben den Hunden auch Katzen oder Kleinkinder gefährdet. Sie müssen zwar eine größere Dosis aufnehmen, doch besteht auch hier grundsätzlich eine Lebensgefahr.

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Sebastian Jacobitz

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