Auf einen Blick
Vom Insektenhotel erhoffst Du Dir, dass die Tierchen es dankbar annehmen. Schließlich stellt es eine wesentlich komfortablere Behausung dar, als Sie in der Natur vorfinden würden. Das Füllmaterial ist genau auf die Bedürfnisse der tierischen Bewohner abgestimmt und mit einem Vogelschutzgitter sind Sie sicher vor den Fressfeinden.
Obwohl Du Dir einige Mühe gibst, könnten die Insekten das Hotel verschmähen. Vermeide die nachstehenden Fehler, damit Wildbienen und andere Arten sich im Inneren wohlfühlen. Dann nutzen Sie die Nisthilfen[1]https://www.wildbienen.info/artenschutz/untaugliche_nisthilfen_A.php und lassen sich gerne darin nieder.
Falsches Füllmaterial
Das Füllmaterial stellt die Grundlage des Insektenhotels dar. Üblicherweise kommen Röhrchen aus Bambus sowie Schilf zum Einsatz. Diese bieten einen bequemen Durchmesser, sodass Wildbienen einen geeigneten Nistplatz finden.
Beim Bau eines Insektenhotels könntest Du jedoch Material einsetzen, welches auf den ersten Blick praktisch erscheint, aber von den Tierchen nicht angenommen wird. Hierzu gehören Tannenzapfen oder Stroh. Diese ziehen nicht Bienen, sondern andere Insekten, wie etwa Ohrenkneifer an.
Fraglich ist zudem, ob diese Materialien sich auch als langlebig erweisen. Denn das Insektenhotel ist dauerhaft den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Verwende daher nur Füllmaterial, welches zum Bau eines Insektenhotels ausgewiesen ist.
Verwendung von Weichholz
Für die Konstruktion des Insektenhotels ist die Nutzung des richtigen Holzes von hoher Bedeutung. Denn würdest Du eine ungeeignete Holzsorte verwenden, würden Bienen sich nur ungern darin einfinden, sondern es besteht auch eine Verletzungsgefahr.
Denn bei der Verarbeitung des Weichholzes könnten Risse und Unsauberheiten auftreten. Bienen beschädigen daran Ihre Flügel und sind nicht mehr in der Lage, das Insektenhotel sicher zu verlassen.
Verletzungsgefahr durch Risse im Holz
Für den Bau eines Insektenhotels ist Weichholz weniger geeignet. Dort besteht die Gefahr, dass bei den Bohrungen Risse auftreten. Besser ist es daher ausschließlich Harthölzer zu verwenden.
Nutze ausschließlich Hartholz zum Bau eines Insektenhotels. Hierbei handelt es sich um Arten, welche eine Darrdichte[2]https://blog.holzhandel-deutschland.de/darrdichte/ von mehr als 0,55 Gramm pro Kubikzentimeter aufweisen. Zu den Harthölzern zählen: Birke, Buche oder Eiche.
Achte auf eine saubere Verarbeitung beim Bohren. Bist Du Dir unsicher, dann kaufe vorgefertigte Nistgelegenheiten, die über glatte Bohrlöcher verfügen.
Überwinterung des Insektenhotels
Das Insektenhotel befindet sich im Freien, wo ein einfacher Zugang für die fliegenden Insekten besteht. Allerdings ist es dort auch den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Sowohl Nässe als auch Kälte dringen in die Nisthilfen ein, sodass Du Dir unsicher bist, wie Du mit dem Insektenhotel im Winter verfährst.
Eine gut gemeinte Idee besteht darin, das Insektenhotel geschützt im Keller oder der Garage zu überwintern. Dort dringt die Kälte weniger einflussreich ein und es besteht die Hoffnung, dass die Brut höhere Überlebenschancen besitzt.
Diese Vorgehensweise erweist sich allerdings als gefährlich. Denn anstatt den Insekten zu helfen, störst Du mit dem Standortwechsel den Biorhythmus. Die milden Temperaturen wecken die Insekten aus Ihrer Winterruhe. Aufgrund der ausbleibenden Kälte glauben Sie, dass der Frühling bereits eingesetzt hat.
Insektenhotel nicht überwintern
Wenngleich der Winter etwas strenger ist, darfst Du das Insektenhotel nicht in einen geschützten Bereich bringen. Es sollte weiterhin im Freien stehen, damit die Kälte den Insekten zeigt, dass Sie weiterhin in Winterruhe bleiben müssen. Andernfalls würden die Tiere von der Ruhe erwachen und vergeblich nach Nahrung suchen.
Doch möchten Sie sich auf die Suche nach der geeigneten Nahrung begeben, tritt die Ernüchterung ein. Die Insekten finden keinerlei Futterquellen, sodass Sie drohen zu verhungern.
Lasse also unbedingt das Insektenhotel auch im Winter im Freien stehen. Wechsel nicht den Standort. Die Kälte mag zwar für Dich unangenehm sein, ist für die Insekten aber ein wichtiges Signal, dass Sie weiterhin in der Winterruhe verbleiben müssen. Ein Umzug würde zum Aufwachen führen, was mit einem Nahrungsmangel einhergeht.
Ungeeigneter Standort
Der Standort des Insektenhotels muss einige Voraussetzungen erfüllen. Andernfalls trauen sich die Tiere nicht in das Innere und bleiben lieber fern.
Beachte beim Aufstellen die Ausrichtung. In der Nord-West Richtung würde das Modell nicht genügend Sonnenlicht erhalten. Daher gilt die Empfehlung, dass die Nisthilfen stets nach Süden zeigen. Dadurch ist es vermehrt der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt.
Obwohl das Insektenhotel wetterfest ist, darf es nicht schutzlos im Freien stehen. Die Feuchtigkeit würde langfristig eindringen und das Füllmaterial darunter leiden. Stelle das Insektenhotel etwas geschützt auf. An einem Baum oder einem Vordach ist der Einfluss des Niederschlages deutlich geringer.
Ebenso ist es wichtig, dass die Einflugschneise nicht versperrt, sondern offen zugänglich ist. Denn die Insekten fliegen in die Löcher und Äste oder ähnliche Beeinträchtigungen würden den Zugang erschweren. Somit könnte es notwendig sein, mit der Heckenschere sicherzustellen, dass keine Blockierungen auftreten.
Nahrungsangebot in der Umgebung
Angenehm ist es für die Insekten, wenn Sie in der direkten Umgebung ein reichhaltiges Nahrungsangebot vorfinden. Hierzu zählen Pflanzen, die reich an geeignetem Nektar sind. Wildbienen können an die süße Leckerei und das Futter für die eigene Brut verwenden.
Setze das Insektenhotel nicht in einen sterilen Garten, sondern stelle sicher, dass genügend Pflanzen vorhanden sind. Gestalte einen insektenfreundlichen Garten, damit sich die Tiere darin wohlfühlen.
Häufige Fehler bei Insektenhotels vermeiden
Der Bausatz oder das fertige Insektenhotel wirken vielversprechend. Die Nistplätze sind ansprechend gestaltet und auf den ersten Blick gibt es keinen Grund, weshalb die Insekten nicht dieses Angebot annehmen sollten.
Doch beim Aufstellen und der Handhabung des Insektenhotels ist viel Sorgfalt gefordert. Begehst Du die hier dargestellten Fehler, könnte das Hotel verwaist bleiben und weniger einladend wirken.
Beachte die hier erwähnten Tipps, damit sich die Wildbienen, Wespen und anderen Insekten darin wohlfühlen. Dann tritt die erhoffte Unterstützung ein, sodass in den Gärten sich vermehrt die Tierchen einfinden und das ökologische Gleichgewicht fördern.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.