Auf einen Blick
Das Insektenhotel dient als Unterschlupf für Bienen, Wespen, Schmetterlinge oder Marienkäfer. Diese sollen sich im Inneren wohlfühlen und eine geeignete Behausung erhalten. Schließlich gehen die natürlichen Lebensräume zurück, weshalb die Hilfe willkommen ist.
Damit die Tiere das Insektenhotel annehmen, musst Du sorgsam bei der Standortwahl vorgehen. Der Zugang sollte so einfach wie möglich sein, ohne dass mögliche Witterungseinflüsse einen Schaden hinterlassen.
Doch worauf genau musst Du achten, damit das Insektenhotel bei den Tieren gut ankommt? Befolge die nachstehenden Tipps, damit das Hotel eine hohe Auslastung erfährt.
Wohltuende Sonne
Die meisten Insekten mögen es etwas wärmer. Angenehm ist, wenn das Insektenhotel möglichst viel Sonne abbekommt. Dies ist insbesondere im Winter hilfreich, wenn sich die Brut im Inneren befindet.
Die Ausrichtung des Insektenhotels sollte gen Süden erfolgen. Dann blickt die Vorderseite vermehrt in die Sonne, sodass die Wärme spürbar ist.
Wärmeres Umfeld
Insekten bevorzugen für gewöhnlich höhere Temperaturen. Auch das Holz profitiert davon, wenn es etwas Sonnenlicht abbekommt. Dies verringert die Feuchtigkeit und schützt vor einem Schimmelbefall.
Gleichzeitig sorgen die höheren Temperaturen dafür, dass sich die Feuchtigkeit weniger im Holz hält. Dadurch beugst Du einem Schimmelbefall[1]https://www.merkur.de/leben/wohnen/holz-schimmel-entfernen-tricks-funktionieren-entfernen-vorbeugen-zr-13525955.html vor und das Insektenhotel lässt sich länger einsetzen.
Vermeide daher dunkle Plätze, die zwar ruhiger oder sicherer erscheinen, aber kaum direktes Sonnenlicht erfahren. Diese sind für das Insektenhotel nicht optimal und könnten unter dem Witterungseinfluss leiden.
Witterungsgeschützt
Das Insektenhotel besteht aus einem natürlichen Holz sowie einem robusten Dach. Dieses verhindert, dass die Feuchtigkeit von oben durch den Unterschlupf zieht. Allerdings ist Insektenhotel mindestens zur Vorderseite offen gestaltet. So bestehen zahlreiche Öffnungen, die die Tierchen nutzen können, aber gleichzeitig sind diese dem Regen schutzlos ausgesetzt.
Daher bietet es sich an, das Insektenhotel etwas geschützt aufzuhängen. Unter einem Dach oder auf dem Balkon hinterlässt der Regen weniger seine Spuren am Hotel.
Ähnliches gilt auch für den Wind. Würde das Gehäuse schwingen und den Kräften des Windes ausgesetzt sein, wirkt dies abschreckend auf die Insekten. Denn diese mögen lieber ein sicheres Haus, welches stabil befestigt ist.
Verankere das Insektenhotel fest oder achte darauf, dass es windgeschützt liegt. Indem weniger der Regen sowie der Wind auf die Insekten einwirken, fühlen Sie sich im Unterschlupf wohler.
Leichter Zugang
Die Insekten gelangen fliegend in das Innere des Hotels. Halte genügend Platz für die Einflugschneise frei, damit keine Gefahr im Anflug besteht.
Dies gilt insbesondere für Äste, Blätter oder Sträucher, die im Frühling vor den Zugängen wuchern könnten. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist erforderlich, wenn Du das Insektenhotel an einem Baum anbringst.
Fliegender Zutritt
Die Insekten fliegen in das Hotel und benötigen dafür einen ungestörten Zugang. Entferne mögliche Äste oder andere Hindernisse, damit die Tiere keine Schwierigkeiten haben, in das Hotel zu gelangen.
Auch hier gilt der Hinweis, dass es ratsam ist, das Insektenhotel an einem windgeschützten Ort aufzustellen. Dort bestehen keine Beeinträchtigungen der Flugeigenschaften, sodass die Bienen, Schmetterlinge oder Marienkäfer jederzeit zur Öffnung fliegen können.
Abseits der Fressfeinde
Insekten gelten als wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Dabei ist nicht nur Ihre Rolle als Bestäuber von Bedeutung. Sie sind auch ein fester Teil der Nahrungskette. Vögel und andere Tiere ernähren sich von den Insekten, um Ihr eigenes Überleben zu sichern.
Da das Insektenhotel als Unterstützung der Population dient, solltest Du darauf achten, dass die natürlichen Fressfeinde keinen leichten Zugang besitzen. Dies gilt hauptsächlich für Vögel, welche die Insekten im Anflug verspeisen könnten.
Suche einen Standort, wo sich weniger die Fressfeinde einfinden. Dies bedeutet meist, dass das Insektenhotel besser im Umfeld des Menschen als direkt in der Natur aufgehoben ist. Denn dort bleiben die Vögel eher auf Abstand, sodass die Insekten Ihre Ruhe haben.
In der Nähe von Futterquellen
Optimal ist es, wenn sich im Umkreis des Insektenhotels ausreichend Futterquellen befinden. Hierfür kannst Du selbst nachhelfen, indem Du einen insektenfreundlichen Garten anlegst.
Insektenfreundlichen Garten gestalten
Das Insektenhotel ist nur eine Maßnahme, um dem Rückgang der Insekten entgegenzuwirken. Es bietet sich auch an, den Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Dadurch stehen mehr Futterquellen zur Verfügung und die Bienen oder Schmetterlinge lassen sich dort eher nieder.
Anstatt die gesamte Gartenfläche ständig zu bearbeiten und zu versuchen, die Natur unter Kontrolle zu halten, könntest Du gezielt bestimmte Bereiche einfach verwildern lassen. Dort nimmt die Natur Ihren Lauf und Wildpflanzen wachsen in die Höhe. Diese stellen für die Bienen sowie andere Insekten genügend Nektar bereit, sodass der Standort für ein Insektenhotel attraktiver ist.
Optimale Höhe
Das Insektenhotel dient in erster Linie als Unterschlupf für die bedrohten Tierarten. Sie sind geprägt von einem Rückgang des Lebensraumes und dem Einsatz der Insektizide. Auch die Varroamilbe[2]https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/insekten/bienen-varroamilbe-bienensterben-lithiumchlorid-insekten-100.html trägt Ihren Teil zur Verringerung des Bestandes der Wildbienen bei.
Dennoch möchtest Du auch die Insekten beobachten und sehen, ob das Quartier gut angenommen wird. Um den fliegenden Insekten einen guten Zugang zu gewährleisten, sollte es sich mindestens in einer Höhe von 50cm befinden.
Besser ist es, wenn es wenigstens 2 Meter vom Boden entfernt hängt. Dann besitzen Katzen keinen Zugriff mehr auf das Insektenhotel und die Tiere sind ungestörter. In dieser Höhe sollte es noch möglich sein Beobachtungen über das Nutzungsverhalten anzustellen. So erkennst Du anhand des Treibens, ob der Standort für die Insekten geeignet ist oder Du lieber eine Veränderung anstreben solltest.
Standortwechsel im Winter?
Nach dem Insektenhotel Aufstellen siehst Du die Nützlinge umherfliegen und möchtest alles dafür tun, um Sie zu schützen. Mit dem nahenden Winter besteht die Sorge, dass die Tiere die niedrigen Temperaturen nicht überstehen und daher eine besondere Überwinterungshilfe benötigen.
Doch besondere Vorsichtsmaßnahmen sind für den Winter nicht erforderlich und würden die Insekten nur stören. Denn die Brut der Bienen richtet sich selbstständig so ein, dass Sie für den Winter gewappnet sind.
Würdest Du das Insektenhotel an einem wärmeren Ort aufstellen, brächte dies nur den Entwicklungszyklus des Nachwuchses durcheinander. Die Brut würde nicht auf den Frühling warten, sondern mitten zur Winterzeit erwachen. Da keinerlei Futterquellen zur Verfügung stehen, ginge dies mit dem sicheren Tod einher.
Überlasse das Insektenhotel lieber sich selbst. Die Tiere übernehmen die Reinigung und benötigen keine zusätzliche Hilfe. Der Nistplatz ist auch für niedrige Temperaturen ausgelegt und das Insektenhaus ist im Freien weiterhin gut aufgehoben.
Der richtige Standort für ein Insektenhotel
Für das Zuhause der Insekten sind einige Überlegungen erforderlich. Denn Du möchtest, dass sich die unterschiedlichen Insektenarten wohlfühlen und die Nisthilfe in Anspruch nehmen.
Dafür ist sicherzustellen, dass es relativ warm ist, kein Regen in das Gehäuse gelangt, die Einflugschneise frei ist und natürliche Feinde keine Bedrohung darstellen. Dies sind einige Faktoren, die es beim Aufstellen eines Insektenhotels zu beachten gilt.
Am ehesten eignen sich Bäume direkt am Haus, der Balkon oder eine Stelle unter dem Carport, um das Insektenhotel dort anzubringen. So kannst Du das Treiben von Deiner Terrasse aus verfolgen und erkennen, ob das Insektenhotel einen regen Zuspruch erfährt.
Sollten sich auch nach einiger Wartezeit noch keine Insekten einfinden, ist ein Wechsel des Standorts angebracht. Zeige Dich aber nicht zu ungeduldig, da die Tiere eine Weile benötigen könnten, um die Scheu zu verlieren.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.