Auf einen Blick
Mit dem Insektenhotel möchtest Du einen Unterschlupf für verschiedene Tiere bieten. Sei es Bienen, Schmetterlinge oder Marienkäfer, die sich gerne in diesem robusten Haus einfinden.
Mit dem neuen Zuhause wirkst Du dem Insektensterben entgegen[1]https://www.wwf.de/themen-projekte/artensterben/insektensterben und schaffst Lebensräume, um die natürliche Population zu fördern. Doch der Winter stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Schließlich ist das Insektenhotel zwar witterungsfest, aber nicht beheizt und somit den kalten Temperaturen ausgesetzt.
Wie gehst Du mit dem Insektenhotel im Winter um und welche Schutzmaßnahmen sind erforderlich, damit der Unterschlupf keinen Schaden erleidet?
Winterfeste Insektenhotels
Die erste Frage, die Du Dir stellst, ist wahrscheinlich, ob Du das Insektenhotel einfach im Freien belassen darfst oder es überwintern musst. Könnten die niedrigen Temperaturen und der Schneefall doch ihre Spuren am Material hinterlassen.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten Insektenhotels winterfest sind. Du kannst sie einfach im Freien belassen und das Holz ist widerstandsfähig genug, um den Winter problemlos zu überstehen. Es handelt sich um ein Naturprodukt, welches den Witterungen trotzt und keine gesonderte Überwinterung bedarf.
Keinen Standortwechsel durchführen
Das Insektenhotel sollte sich ganzjährig an einem witterungsgeschützten Ort befinden. Schutz bieten dicht bewachsene Bäume oder der Carport. Ein Umzug an einen wärmeren Standort würde die Insekten nur stören und die Entwicklung beeinträchtigen. Es stellt demnach keine Hilfe dar, sondern würde zu einem Absterben der Larven führen.
Im Sinne der Insekten, die das Hotel als Winterquartier nutzen, ist die Überwinterung ebenfalls gefährlich. Denn während der kalten Wintermonate legen Sie dort Ihre Larven und Puppen ab. Eine Veränderung des Standorts würde den Nachwuchs stören und könnte deren Entwicklung stoppen.
Daher ist es besser, wenn Du das Insektenhotel im Winter einfach an seinem Standort belässt. Die Larven und Puppen sind in den Nistplätzen vor den Witterungseinflüssen geschützt und erwachen im Frühling. Sind die Temperaturen etwas wärmer, verlassen Sie das Insektenhotel und setzen den natürlichen Lebenszyklus fort.
Würdest Du das Insektenhotel in einen wärmeren Bereich umquartieren, würde dies die natürliche Entwicklung stören. Die Larven erwachen zu früh und würden noch keine geeigneten Futterquellen vorfinden. Das Umquartieren hilft den Insekten nicht, sondern stellt eine lebensbedrohliche Störung dar.
Das Insektenhotel für den Winter vorbereiten
Grundlegend sind die Insektenhotels bereits winterfest und überstehen die niedrigen Temperaturen sowie den Regen oder Schnee. Dennoch bietet es sich an, zusätzliche Vorkehrungen zu treffen, damit sich die Insekten wohler fühlen und es noch sicherer im Winterquartier haben.
Idealen Standort finden
Bevor Du das Insektenhotel anbringst, ist es sinnvoll, ganz genau den Standort zu analysieren. Im Frühling magst Du daran kaum Gedanken verschwenden, doch im Winter könnte die böse Überraschung auftreten, wenn das Insektenhotel ungeschützt im Freien steht.
Daher gilt die Empfehlung, das Insektenhotel das ganze Jahr über an einer wettergeschützten Stelle anzubringen. Dies könnte entweder an einem dicht bewachsenem Baum sein oder unter einem Dach. Auf der Terrasse oder unter dem Carport steht das Insektenhotel geschützt und die Tiere sind weniger den Witterungseinflüssen ausgesetzt.
Füllung des Insektenhotels
Damit sich die Insekten im Unterschlupf sicher fühlen und vor der Kälte geschützt sind, ist auf eine optimale Füllung zu achten. Diese sollte vielfältig sein, um einigen unterschiedlichen Insektenarten zu helfen und einen geeigneten Nistplatz zu bieten.
Für Wildbienen und Wildwespen ist das Hartholz zu bevorzugen. Diese sollten kleine Löcher aufweisen, damit dort die Insekten einen geeigneten Unterschlupf vorfinden. Am besten erfüllt das Hartholz seinen Zweck, wenn mit der Bohrmaschine entsprechende Löcher geschaffen werden.
Ähnlich wie das Hartholz erfüllen auch die Pflanzenstängel ihren Zweck. Sie sind etwas dünner und wirken dadurch weniger robust. Dennoch fühlen sich dort die Wildwespen und Wildbienen ebenfalls wohl. Hierfür eignen sich Bambusröhrchen oder Schilfhalme am besten.
Neben den Wespen und Bienen sollen sich auch Schmetterlinge im Insektenhotel wohlfühlen. In den meisten Modellen ist für Sie ein gesonderter Eingang integriert. Den kleinen Holzkasten mit Schlitz befüllst Du am besten mit kleinen, dünnen Ästen. Diese bieten einen ausreichenden Schutz und werden von den Schmetterlingen gerne angenommen.
Frühjahrsputz des Insektenhotels
Steigen die Temperaturen im Frühling, erwachen die Insekten und möchten den Unterschlupf verlassen. Damit dies ohne größeren Aufwand sicher gelingt, solltest Du das Insektenhotel für die neue Saison etwas vorbereiten.
Zunächst könnten sich Spinnen um das Insektenhotel eingenistet haben. Die Tiere warten nur darauf, dass die Insekten schlüpfen und in die Netze gelangen. Um dies zu verhindern und die Insekten zu schützen, bietet es sich an die Spinnenweben zu entfernen. Dadurch können die Insekten die Behausung sicher verlassen und enden nicht direkt als Futter für die Spinnen.
Spinnen beseitigen
Um das Insektenhotel herum könnten sich im Winter vermehrt Spinnen einfinden. Sie spannen dort Ihre Netze auf, um die Insekten einzufangen. Beseitige die Netze, um die Bewohner des Insektenhotels zu schützen. Setze die Spinnen an eine andere Stelle, wo Sie weniger den Nachwuchs im Visier haben.
Bereits im Vorjahr solltest Du in der Nähe des Insektenhotels genügend Blumen und Sträucher angepflanzt haben, sodass diese nun als Futterquelle dienen[2]https://www.zecken-und-insektenstiche.de/stechinsekten/insekten-wissenswertes/ernaehrung/ . Die Insekten bedienen sich am Nektar und stärken sich nach der langen Winterzeit. Hierfür kannst Du einen insektenfreundlichen Garten anlegen oder zumindest eine Ecke natürlicher belassen, sodass die Tiere genügend Nahrung vorfinden.
Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Die Nisthilfe musst Du nach dem Verlassen der Bienen oder Wespen nicht reinigen oder Dich darum kümmern. Dies erledigen die Insekten schon selbst. So hält sich der gesamte Aufwand, der mit dem Insektenhotel verbunden ist, im Rahmen und die Tiere halten den Unterschlupf selbstständig so, dass Sie sich darin gerne einfinden.
Vorkehrungen für das Insektenhotel im Winter
Haben die Insekten das Hotel im Sommer und Herbst gerne angenommen, besteht die Sorge, dass die Tiere im Winter einer größeren Gefahr ausgesetzt sind. Eigentlich gut gemeint, bezweckst Du mit einem Standortwechsel im Winter jedoch das genaue Gegenteil. Setzt Du das Insektenhotel im Winter an einen wärmeren Standort, unterbricht dies die Entwicklung der Larven und Puppen. Sie fühlen sich gestört und könnten frühzeitig aus der Winterruhe erwachen. Da allerdings noch keine natürlichen Nahrungsquellen vorhanden sind, droht auf diese Weise der Tod.
Daher gilt die Empfehlung, das Insektenhotel während des Winters einfach an seinem Standort zu belassen. Es sollte sich ohnehin an einem witterungsgeschützten Bereich befinden und nicht schutzlos dem Regen ausgesetzt sein. Überlege Dir bei der Standortwahl, wo das Gehäuse etwas geschützt ist und auch den Winter problemlos übersteht.
Weitere Maßnahmen sind in Abhängigkeit der Jahreszeit kaum erforderlich. Die Insekten halten die Überwinterungshilfe selbstständig sauber und eine gesonderte Reinigung durch den Menschen ist nicht nötig. Lediglich die umliegenden Spinnennetze sind zu entfernen, damit die geschlüpften Insekten nicht direkt als Futter enden.
Lasse das Insektenhotel also weitestgehend in Ruhe und mit der passenden Füllung hast Du die optimalen Voraussetzungen für eine sichere Überwinterung geschaffen. Im Frühling erwachen die Tiere selbstständig und Du kannst das Treiben beobachten.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.