Auf einen Blick
Persönlich magst Du kein Freund von bestimmten Insekten sein. Denn dazu zählen auch Mücken sowie andere Schädlinge, welche mit schmerzhaften Stichen einhergehen oder unliebsame Spuren im Garten hinterlassen.
Doch für die Natur sind Insekten wichtig. Sie sichern durch das Bestäuben der Pflanzen[1]https://www.duda.news/tiere-2/wie-funktioniert-die-bestaeubung-von-pflanzen/ das Überleben dieser Artenvielfalt und sind maßgeblich an der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts beteiligt. Denn Sie dienen auch als Nahrungsgrundlage vieler Vögel und anderer Tiere.
Weniger erfreulich ist daher die Nachricht, dass die Zahl der Insekten immer weiter zurückgeht[2]https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/darum-ist-das-insektensterben-ein-echtes-problem/ . Flächen werden versiegelt und der Mensch beansprucht mehr Platz für sich. Dadurch stehen den Insekten weniger Lebensräume zur Verfügung. Durch den Einsatz von Insektiziden und anderen Bekämpfungsmitteln ist die Anzahl der Insekten rückläufig, sodass ein Massensterben droht. Denn ohne Insekten findet die Bestäubung der Pflanzen kaum mehr statt und Vögeln wird das Nahrungsangebot deutlich eingeschränkt.
Möchtest Du dieser Gefahr entgegenwirken, ist die Anlage eines insektenfreundlichen Gartens eine naturfreundliche Maßnahme. Dort stellst Du natürliche Flächen zur Verfügung, die die Insekten anlocken und einen Rückzugsort bieten.
Worauf musst Du bei der Anlage eines insektenfreundlichen Gartens achten und welche Vorteile bringt dieser mit sich?
Grundlage für die Insekten
Viele Gartenbesitzer achten darauf, dass der Rasen schön gepflegt und keine Ecke verwildert aussieht. Die Natur wird gebändigt und der Garten gilt als dekoratives Vorzeigeobjekt. Dort fühlst Du Dich zwar wohl, doch mit einer Naturverbundenheit hat dies wenig zu tun. Es handelt sich vielmehr um einen künstlichen Raum, welcher für Tiere und Insekten uninteressant ist. Denn es steht den Insekten kaum Nahrung zur Verfügung und es sind keinerlei Rückzugsmöglichkeiten vorhanden, in denen sich die Tiere sicher fühlen. Zwar verirren sich vereinzelt Bienen oder Wespen in Deinem Garten, aber wirklich einladend ist dieser nicht.
Lebensraum für Insekten
Das Insektensterben stellt eine Bedrohung nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Pflanzenvielfalt dar. Schaffe mit Deinem Garten einen Lebensraum, in welchem sich die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge wohlfühlen. So stehen wieder mehr Bestäuber bereit, die zur Artenvielfalt beitragen.
Möchtest Du einen insektenfreundlichen Garten gestalten, geht dies über die Anlage einiger unterschiedlicher Pflanzen. Die Rasenfläche solltest Du minimal halten, da diese keinen Lebensraum für die Insekten darstellt. Dahingegen ist das Pflanzen von Stauden und anderen Sträuchern hilfreich, um natürliche Rückzugsorte zu schaffen.
Optimal ist es, wenn Du eine Ecke des Gartens dabei ganz naturbelassen hältst. Dort solltest Du das Gras nicht mähen und der Natur einfach ihren Lauf lassen. Dadurch vermehren sich dort ganz von allein Unkräuter und andere Pflanzen, die auch für die Insekten interessant sind.
Stauden für das Nahrungsangebot
Bienen, Hummeln und Wespen gelten als wichtige Bestäuber. Sie lassen sich auf den Pflanzen nieder und suchen nach dem schmackhaften Nektar. Auf diese Weise verbreiten Sie die Pollen und sorgen für eine vielfältige Bestäubung der Pflanzenarten.
Nützlich für das Bereitstellen der Nahrung sind Stauden. Einige Arten erweisen sich als winterhart und bieten das gesamte Jahr über Nektar an, sodass die Insekten sich dort bedienen können.
Wichtig für einen insektenfreundlichen Garten ist, dass Du auf eine gewisse Pflanzenvielfalt achtest. Denn die Stauden sind jeweils für unterschiedliche Insektenarten attraktiv und leichter zugänglich. Indem Du auf eine größere Vielfalt achtest, besitzen sowohl Bienen als auch Hummeln und Schmetterlinge einen geeigneten Zugang und gelangen an den Nektar.
Geeignete, ganzjährige Blütenstauden sind:
Pflanze diese Stauden in Deinem Garten an, um die Attraktivität für die Bestäuber zu erhöhen. Manche Arten, wie der Oregano oder Thymian erweisen sich auch als Zutat in der Küche als nützlich, sodass Du gleich auf mehrere Weisen von diesen Pflanzen profitierst.
Sträucher für den insektenfreundlichen Garten
Während Stauden eine geeignete Nahrungsgrundlage bieten, sind diese weniger als Rückzugsort geeignet. Die Insekten halten sich dort nur für einen kurzen Moment auf und ziehen danach wieder von dannen.
Um die Insekten dauerhaft zu beherbergen, sind Sträucher die beste Wahl. Diese bieten mit ihrem Gehölz im Inneren genügend Platz und Lebensraum für die Insekten. Pflanze die hohen Sträucher eher am Rand des Gartens, um dort einen schönen Abschluss zu errichten. Sie stellen eine natürliche Grenze dar, wo die Insekten ungestört leben.
Als Sträucher kannst Du die folgenden Arten verwenden:
Die Sträucher verleihen mit ihren Blüten dem Garten zudem einen ganz eigenen Flair. Wähle eine geeignete Art, welche zur Gestaltung beiträgt und Du musst keine Angst haben, dass die Sträucher lieblos und zu hölzern wirken.
Erholung in der Natur
Der insektenfreundliche Garten ist nicht nur für die Tierchen ein willkommener Ort. Auch für Dich bietet diese Art der Gestaltung jede Menge zu entdecken. In Deinem Garten wimmelt es vor Leben und Du kannst beobachten, wie die Insekten von Blüte zu Blüte fliegen oder andere Exemplare auf dem Boden krabbeln.
Wohltuende Auszeit
Ein insektenfreundlicher Garten ist gefüllt mit Leben. Es gibt einiges zu entdecken und Du fühlst Dich wie mitten in der Natur. Auf diese Weise entfliehst Du dem hektischen Alltag und kommst eher zur Ruhe. So sparst Du Dir den Weg in den Wald und schaffst eine wohltuende Atmosphäre.
Hast Du keine Berührungsängste, bietet dies die ideale Möglichkeit, um dort eine kleine Sitzbank aufzustellen. Inmitten der Stauden und Sträucher erhältst Du eine Wohlfühloase[3]https://www.stilpalast.ch/living/inspirationen/der-garten-als-wohlf%C3%BChloase-6373 , in welcher Du der Natur ganz nahe bist. Insbesondere, wenn Du in der Stadt wohnst, ist dies für das Wohlbefinden bedeutsam. Du entfliehst dem Stress sowie dem Trubel der Großstadt und kommst an diesem Ort zur Ruhe.
Ist Dein Alltag geprägt von Terminen und einer spürbaren Hektik, dann nutze den insektenfreundlichen Garten auch zu Deinem Vorteil. So wirkt er nicht nur anziehend auf die verschiedenen Tierarten, sondern tut auch Deiner Seele gut. Im Gegensatz zu gepflegten und künstlichen Monokulturen tauchst Du tatsächlich in die Natur ein und befindest Dich nicht in einer toten Grünfläche.
Ein insektenfreundlicher Garten für das Ökosystem
Das Insektensterben nimmt ein bedrohliches Ausmaß an. Darunter fallen nicht nur „störende“ Insekten, wie Mücken oder Motten, sondern auch Nützlinge, wie Wildbienen und Schmetterlinge, welche als Pollensammmler für die Bestäubung der Pflanzen zuständig sind.
Empfindest Du einen künstlichen und trostlosen Garten als wenig erstrebenswert, dann schaffe mit einem insektenfreundlichen Garten Lebensräume für die bedeutsamen Tierchen. Pflanze hohe Stauden sowie Sträucher und lasse der Natur ihren Lauf.
Indem Du die Tipps für insektenfreundliche Gärten hier befolgst, tust Du der Natur etwas Gutes und erhältst eine eigene, kleine Wohlfühloase. Dort fühlen sich nicht nur die Insekten wohl, sondern Du kannst Dich inmitten der Natur vom Stress erholen und neue Eindrücke sammeln.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.