Auf einen Blick

  • Mücken sind Bestandteil des Ökosystems, wichtig für Nahrungskette und Pflanzenbestäubung.
  • Weibliche Mücken benötigen Proteine aus Blut für ihre Larvenentwicklung.
  • Pläne existieren, gefährliche Mückenarten unfruchtbar zu machen, Folgen sind ungewiss.
  • Viele Mückenarten sind harmlos und essenziell für das Ökosystem, nur Stechmücken sind problematisch.

Jedes Tier erfüllt in seiner biologischen Nische eine bestimmte Aufgabe. So ist zumindest die Vorstellung, dass es keinen „Zufall“ in der Natur gibt und jeder Organismus einem Zweck nachkommt.

Doch bei der Mücke mag dies wenig offensichtlich sein. Sie gilt als Überträger lebensbedrohlicher Erreger und es gibt sogar Pläne, bestimmte Arten unfruchtbar zu machen. Dahinter besteht das Ziel, die gefährlichsten Arten auszurotten.

Ist solch ein Vorhaben mit einer Gefahr verbunden und welchen Zweck erfüllen Mücken? Nachstehend erfährst Du, welche Bedeutung Mücken für das Ökosystem besitzen.

kakerlaken
Mücken Steckbrief
Gefährlichkeit
Verbreitung
Bekämpfungsaufwand
  • Klasse: Insekten
  • Größe: ca. 15mm
  • Lebenserwartung: Wenige Monate
  • Ernährung: Blutfresser, Blütennektar
  • Vermehrung: Eiablage
  • Aktivität: Nachtaktiv
  • Anzeichen: Surren, Stiche auf der Haut
  • Verstecke: Spalte, Ritzen, hinter Möbel

Vorbeugung

  • Pflanzen mit ätherischen Ölen
  • Ventilator laufen lassen
  • Körpergeruch reduzieren
  • Mückengitter anbringen
  • Stehendes Gewässer vermeiden

Bekämpfung

  • Insektenspray
  • Mückenarmband
  • Eiablageplätze beseitigen

Aufgaben der Mücken innerhalb des Ökosystems

Innerhalb der Nahrungskette gelten Mücken und Larven als wichtiger Bestandteil. Auch für das Fortbestehen einiger Pflanzen sind Sie wichtig. Dabei erfüllen Sie die nachstehenden Aufgaben.

Nahrungsgrundlage

Für den Menschen und einige Tiere mögen Mücken ein großes Ärgernis darstellen. Die Weibchen gelten als Blutsauger und sind auf die Aufnahme der Proteine angewiesen. Dabei dient das Blut nicht als Futter, sondern ermöglicht die Entwicklung der Mückenlarven.

Die Larveneier befinden sich meist gut geschützt in ruhigen Gewässern. Dort besteht der Vorteil, dass die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt sinken und die Eier sogar den Winter überstehen. Die Mückenlarven selbst ernähren sich vom Mikroplankton[1]https://www.biologie-seite.de/Biologie/Mikroplankton . Dieser ist zahlreich vorhanden und ermöglicht eine gesunde Entwicklung.

Bestandteil der Nahrungskette

Für Fische und Vögel sind die Mücken sowie deren Larven Bestandteil der Nahrungskette. Ohne die Mücken würde der Bestand einiger Arten zurückgehen. Die Auswirkungen auf das Ökosystem sind kaum abzusehen.

Für einige Fische stellen die Larven ein Festmahl dar. Sie verputzen die Eier sowie Larven im Gewässer und nehmen dadurch die zum Überleben notwendige Kalorien auf.

Auch die ausgewachsenen Mücken gelten als vielseitige Futterquelle. Vögel und Fledermäuse ernähren sich von den Stechmücken. Diese zählen zu den kleinen, fliegenden Insekten, die ein Teil der Ernährung sind.

Allerdings ist die Bedeutung der Mückenarten hierbei nicht zu überschätzen. Vögel würden auch ohne die Blutsauger genügend andere Insekten vorfinden und keine Art hat sich auf die Mücke spezialisiert. Somit würde das Verschwinden weniger Mückenarten wahrscheinlich kaum eine Auswirkung auf die Nahrungskette besitzen.

Bestäuben Pflanzen

Dass Mücken sich vom Blut ernähren, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Lediglich die Weibchen nehmen das Blut auf, da Sie auf die enthaltenen Proteine angewiesen sind. Diese sind essenziell für die Entwicklung und ohne das Blut könnte die nächste Generation nicht heranwachsen.

Als eigentliche Nahrungsquelle dienen Nektar und Pflanzensäfte. Damit lassen Sie sich, ähnlich wie Bienen oder Wespen auf den Blüten nieder. Dabei besuchen Sie verschiedene Arten und sind auf diese Weise für die Bestäubung zuständig.

Sie tragen die Pollen zu den unterschiedlichsten Pflanzen und sorgen so für eine wirksame Befruchtung. Wissenschaftlicher sind sich über die Bedeutung der Mücke in diesem Zusammenhang aber nicht einig. Die Forschung steht noch am Anfang, sodass die Wichtigkeit der Mücke als Bestäuber nicht klar definiert ist.

Da die Stechmücken wesentlich kleiner als Bienen oder Wespen sind, gelten Sie aber zumindest für manche Arten als überlebenswichtig. Ein Ausrotten dieser Mücken würde daher auch für diese Pflanzen eine Bedrohung darstellen.

Besser als Ihr Ruf

Mücken gelten als gefährlichste Tiere für den Menschen. Dies beruht auf der Übertragung von Krankheitserregern, die Malaria oder das Dengue-Fieber auslösen. Diesen Krankheiten fallen jedes Jahr fast eine Million Menschen zum Opfer, sodass die Mücken eine echte Plage darstellen.

Der Gedanke, sämtliche Mücken auszurotten, liegt nahe. Doch diese Wahrnehmung wird den Mücken insgesamt nicht gerecht.

Denn die Stechmücke stellt in Deutschland lediglich eine Familie der Mücken dar. In Deutschland gibt es aber noch weitere 27 Arten, die harmlos sind und wichtige Bereiche des Ökosystems ausfüllen. Ohne diese Tierchen würde der Bestand einiger Fische zurückgehen, was Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette besitzt. Zudem sind die Mückenstiche zwar unangenehm, in Deutschland aber kaum gefährlich. Die weitverbreitete Angst ist daher unbegründet.

Idee der Ausrottung

Dass Du dennoch von der Ausrottung der Mücken hörst, bezieht sich nicht auf alle Arten. Es stehen hierbei lediglich die Stechmücken im Fokus, die an der Übertragung der gefährlichen Krankheitserreger beteiligt sind.

Daher werden bisher nur bei tropischen Mücken Versuche unternommen, diese unfruchtbar zu machen. So wird beispielweise die DNA der Männchen so verändert[2]https://www.derstandard.de/story/2000119488038/die-transgene-stechmueckeox5034-steht-vor-einem-grosseinsatz-in-den-usa , dass diese keine Nachkommen zeugen können.

Genmanipulierte Mücken

Da Mücken als Überträger lebensbedrohlicher Krankheitserreger gefürchtet sind, gibt es Bestreben, die gefährlichen Arten auszurotten. Hierfür werden unfruchtbare Männchen ausgebracht, damit keine neue Generation heranwächst.

Die Folgen eines solchen Eingriffs sind jedoch nur schwer abzuschätzen. Einzelne Anwendungen zeigen bisher kaum Erfolge. Zudem besteht die Befürchtung, dass sich wesentlich resistentere Arten entwickeln könnten.

Auf der anderen Seite werden in vielen Regionen der Welt große Mengen an Insektiziden ausgebracht, um den Bestand asiatische Tigermücke einzudämmen. Daher besteht zumindest durch einen Rückgang der Population durch die veränderte DNA die Hoffnung, auf solch aggressive, chemische Mittel zukünftig verzichten zu können. So scheinen die Risiken einfacher hinzunehmen als der dauerhafte Einsatz der Insektizide.

Nutzen der Mücken

Mücken gelten vorwiegend im Sommer als Plagegeister. Sie sind nachtaktiv und im Schutze der Dunkelheit schwärmen Sie aus, um an Dein Blut zu gelangen. Dabei werden Sie vom typischen Körpergeruch sowie der verbrauchten Atemluft angezogen.

Übersät von Mückenstichen stellst Du Dir die berechtigte Frage, welche Rolle die Biester eigentlich in der Natur einnehmen und ob eine komplette Ausrottung sinnvoll erscheint.

Nach Lesen des Artikels solltest Du mehr Klarheit darüber haben, welche Bedeutung die Mücken in der Natur besitzen. Sie gelten als Nahrungsquelle für Fische sowie Vögel und sind für die Bestäubung weniger Pflanzenarten zuständig.

Dabei stellen die Stechmücken nur eine Unterart innerhalb der Familien dar. Eine Ausrottung allein der Stechmücken scheint mit positiven Erwartungen verbunden zu sein. Dass sämtliche Mückenarten aber einen solch schlechten Ruf besitzen, ist nicht gerechtfertigt. Einige Arten erfüllen wichtige Aufgaben in der Natur und sind daher ähnlich zu schätzen wie Bienen oder Wespen.

Häufige Fragen

Mücken stellen eine wichtige Futterquelle für Fische und Vögel dar. Würden sämtliche Mückenarten ausgerottet werden, würden die Bestände sicherlich zurückgehen und das gesamte Ökosystem beeinflussen. Da bei der Ausrottung lediglich die Stechmücken im Vordergrund stehen, scheint deren Bedeutung geringer auszufallen. So wird angenommen, dass die positiven Aspekte einer Ausrottung dieser Mückenart die Risiken mehr als ausgleichen.

Das Töten der Mücken in Deiner direkten Umgebung stellt kein Problem dar. Diese Blutsauger gelten als Plage und sind von keiner Institution geschützt. Gehe dabei aber möglichst sanft vor und verzichte auf den Einsatz von Insektiziden. Am besten ist es, wenn Du Deine Wohnung durch das Anbringen von Moskitonetzen vor dem Eindringen der Tierchen bewahrst.

Mückenstiche sind weder gesund noch besonders gefährlich. Sie gehen meist mit einer kleinen Schwellung sowie einem Juckreiz einher. Die Symptome klingen innerhalb weniger Tage wieder ab, sodass die Gefahr überschaubar ist.

Mücken sind in der Lage, mehrmals zuzustechen. Werden Sie beim ersten Stich kaum fündig und haben zu wenig Blut aufgenommen, können Sie ein weiteres Mal zustechen. Daher kann es vorkommen, dass an einer Stelle mehrere Stiche auftreten, die von einer Mücke stammen.

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