Auf einen Blick
Im Frühjahr, wenn die Wespenkönigin aus Ihrer Winterstarre erwacht, geht Sie auf die Suche nach einem geeigneten Platz für das Wespennest. Dabei bevorzugt Sie einen ruhigen Ort, wo Sie sich der Aufzucht des Wespenvolkes widmet.
Das Dach scheint für die Wespen der ideale Ort zu sein. Dort gibt es genügend dunkle Ecken, in denen die Insekten sicher vor jeglichen Fressfeinden sind. Zudem stehen in der direkten Nähe zum Menschen genügend Nahrungsquellen zur Verfügung, sodass die Futtersuche nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
Als Hausbesitzer stellen die Wespen jedoch eine unangenehme Überraschung dar. Schließlich stechen diese Tierchen nicht nur, sondern können Schäden an der Bausubstanz hinterlassen[1]https://www.gartenjournal.net/koennen-wespen-unterm-dach-schaden-anrichten . Was kannst Du gegen das Wespennest im Dach unternehmen und wie beugst Du einem erneuten Befall vor?
Wespen Steckbrief
Vorbeugung
Bekämpfung
Das Dach als idealer Ort zum Nestbau
Den Winter überlebt das Wespenvolk nicht. Die Arbeiterinnen fallen den niedrigen Temperaturen zum Opfer und lediglich die Königin ist widerstandsfähig genug, um der Kälte zu trotzen. Mit zunehmender Wärme im Frühling erwacht die befruchtete Jungkönigin zum Leben und geht auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz.
Das Nest dient dem Wespenvolk für lediglich eine Saison als Zuschlupf. Denn mit dem Absterben des Staates im Herbst, ist das Nest verlassen und wird nicht mehr von den Tieren genutzt. Die Wespen bauen stets ein neues Nest oder lassen sich in der Erde in bestehenden Löchern nieder.
Trocken & sicher
Für Wespen ist das Dach ein idealer Rückzugsort. Dort sind die Tiere vor der Witterung geschützt und in einer dunklen Ecke fühlen Sie sich ungestört. Daher finden sich die Jungköniginnen gerne unter dem Dach ein, um dort mit dem Bau des Nests zu beginnen.
Die Königin geht auf die Suche nach einem trockenen und dunklem Ort. Dort fühlen sich die Wespen am wohlsten und in Sicherheit. Der Dachboden ist für die Tiere optimal. Denn dort gibt es nicht nur genügend dunkle Bereiche, sondern Sie sind auch vor den Witterungseinflüssen sicher.
Unter dem Dach beginnt die Königin das Nest aus alten Holzstückchen zu bauen. Zunächst sind nur wenige Waben vorhanden, die selbst bei häufigerer Nutzung des Dachbodens kaum auffallen. Erst in den folgenden Wochen und Monaten gewinnt das Wespennest im Dach an Größe und ist deutlich erkennbar.
Ein Nest beherbergt zur Hochsaison bis zu 4.000 Exemplare. Diese ernähren sich sowohl von kleineren Insekten als auch süßen Pflanzensäften. So sind die Wespen als natürliche Schädlingsbekämpfer und Bestäuber für die Natur wertvoll.
Weniger angenehm ist jedoch, dass die Wespen es auch auf andere Süßspeisen abgesehen haben. Möchtest Du ein Stück Kuchen auf der Terrasse genießen, gelingt dies kaum, wenn sich ein Wespennest in der Nähe befindet und die Tiere anlockt. Schnell belagern die Wespen den leckeren Kuchen und verlangen Ihren Anteil.
Finden sich derart viele Wespen bei Dir ein, liegt die Vermutung nahe, dass sich das Nest unter dem Dach oder im Rolladenkasten befindet. Indem Du die Flugbahnen der Wespen genauer verfolgst, erkennst Du, wo die Tiere zu Ihrem Zuhause zurückfliegen und kannst dort auf die Suche nach dem Nest gehen.
Besonderer Schutz der Wespen
Hast Du das Wespennest im Dach ausfindig gemacht, besteht schnell der Wunsch, die Heimat der Tiere zu zerstören. Entweder mit purer Gewalt zerschlägst Du das Nest oder räucherst die Wespen aus.
Doch diese Maßnahmen sind streng verboten. Die Wespen stehen unter Tier- und Artenschutz, sodass Du die Nester nicht beschädigen darfst, selbst wenn diese sich unterm Dach befinden. Ein Verstoß gegen den Tier- und Artenschutz geht mit einem empfindlichen Bußgeld[2]https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Wespe-toeten-Das-kann-teuer-werden_12855_1.html einher und stellt kein Kavaliersdelikt dar.
Bekämpfungsmaßnahmen verboten
Entdeckst Du das bewohnte Nest unter dem Dach, darfst Du es nicht einfach beseitigen oder die Tiere bekämpfen. Dies stellt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar und geht mit einem beträchtlichem Bußgeld einher.
Ebenso solltest Du lieber eine sichere Distanz zum Nest bewahren. Denn Wespen fühlen sich durch die Anwesenheit des Menschen schnell provoziert. Allein das Atmen nehmen die Tiere bereits als Drohung wahr und könnten zum Angriff übergehen. Da Wespen in der Lage sind mehrmals zuzustechen, droht dies ein schmerzhaftes Aufeinandertreffen zu werden.
Gänzlich absehen solltest Du von Sprays, Verdampfern oder gar einem Feuer, um das Nest zu zerstören. Häufig enthalten die Produkte Nervengifte, welche auch für andere Lebewesen ein Gesundheitsrisiko beinhalten. Der Dachboden ist dann kaum mehr nutzbar und es drohen durch die Beseitigungsmaßnahmen größere Schäden.
Das Entfernen des Nests ist lediglich erlaubt, wenn es komplett leer ist. Dies ist im Winter der Fall, wenn der Wespenstaat die niedrigen Temperaturen nicht überlebt. Dann verlässt selbst die Jungkönigin das Nest, sodass dort keinerlei Lebenszeichen mehr zu finden sind. In diesem Zustand darfst Du das Nest beseitigen, da Du keinerlei Wespen störst.
Beseitigung durch den Profi
Entdeckst Du ein Wespennest im Dach, solltest Du nicht selbstständig versuchen, die Wespen zu vertreiben. In den seltensten Fällen gelingt dies und für gewöhnlich gehen die Tiere zum Angriff über, sodass Du von zahlreichen Stichen betroffen bist.
Stellt das Nest eine Beeinträchtigung dar, etwa weil es die Bausubstanz schädigt oder sich Allergiker im Haushalt befinden, ist eine Beseitigung durch einen Profi zulässig. Dies gehört zur Routinearbeit von Schädlingsbekämpfern und geht mit Kosten zwischen 50 und 150 Euro einher. Abhängig ist dies von der Zugänglichkeit des Nests und wie ausgeprägt es ist. In Schutzkleidung und mit entsprechender Ausrüstung begibt sich der Kammerjäger zum Nest und entfernt es auf sanfte Weise.
Anschließend siedelt Er das Nest an eine Stelle um, wo die Wespen weniger stören. In einer größeren Entfernung zum Haus findet das Wespenvolk einen neuen Platz und kann sich dort wieder frei entfalten.
Professioneller Umgang mit dem Wespennest
Ein Kammerjäger, Imker oder gar die Feuerwehr können das Nest tiergerecht umsiedeln. Diese Maßnahme ist angebracht, wenn sich Allergiker im Haushalt befinden oder die Wespen eine Gefahr darstellen. Wende Dich an diese Fachleute, um dem Tierschutz zu entsprechen und nachhaltig das Nest zu entfernen.
Diese Maßnahme ist aber nur durchführbar, wenn ein triftiger Grund vorliegt. Denn selbst die Fachleute benötigen eine Genehmigung, welche Sie nur erhalten, falls eine konkrete Bedrohung von den Wespen ausgeht. Ist dies nicht gegeben, bleibt lediglich das Abwarten bis zum Winter, wenn das Nest die Kälte nicht übersteht und verwaist ist.
Neben den Schädlingsbekämpfern gelten auch Imker oder die Feuerwehr als Ansprechpartner zum Umsiedeln des Nests. Diese sind entsprechend geschult und erfüllen die Anforderungen des Naturschutz.
Erneuten Befall verhindern
Nach der Entfernung des Nests musst Du sämtliche Spuren beseitigen. Wespen nisten sich im verlassenen Nest zwar nicht erneut ein, aber die Hinweise auf die Anwesenheit eines vorherigen Wespenvolkes erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort erneut die Tiere niederlassen. Daher musst Du die Stelle, an der sich das Nest befand, gründlich reinigen. So entfernst Du nicht nur die sichtbaren Spuren, sondern auch Gerüche, welche auf die Wespen anlockend wirken.
Zudem sind weitere Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll, um ein erneutes Einnisten zu verhindern. Dazu bestehen folgende Hinweise:
Wespen legen Ihr Nest nicht einfach auf einer glatten Oberfläche an. Sie suchen gezielt nach Vertiefungen, in denen die ersten Waben besonders sicher sind. Gerne legen Sie das Nest in Hohlräumen unter den Dachziegeln an und beginnen dort mit dem Bau.
Um ein erneutes Ansiedeln zu verhindern, musst Du den Dachboden so unattraktiv wie möglich gestalten. Verschließe die Hohlräume und stelle sicher, dass die Wespen keinerlei Zugänge dazu haben. Indem der Dachboden in einem gepflegten Zustand ist, fühlen sich die Wespen dort weniger wohl und finden kaum einen geeigneten Nistplatz.
Eine einfache Maßnahme, um sich vor dem Wespennest im Dach zu schützen, besteht im Anbringen von Fliegengittern. Denn die Jungköniginnen fliegen in der Regel über geöffnete Fenster auf den Dachboden. Die Fliegengitter sind fein genug, sodass die Wespen nicht hindurch gelangen. So besteht keine Möglichkeit, unter dem Dach das Nest anzulegen.
Wespen nutzen das Holz oder Dämmmaterial zum Nestbau. Ihre Mundwerkzeuge sind zwar klein, doch auf Dauer gelingt es Ihnen einen deutlichen Schaden zu hinterlassen. Unangenehm sind Hölzer, auf denen künstliche Lacken oder Farben aufgetragen sind. Daher bietet sich die intensivere Pflege sämtlicher Holzbestandteile auf dem Dachboden an. Wespen meiden diese und finden kein geeignetes Baumaterial, sodass die Jungköniginnen lieber woanders nach einem geeigneten Nistplatz suchen.
Wespennester auf Dachböden
Wespen gelten nicht nur für Allergiker als unangenehm. Ihre Stiche sind mit einem spürbaren Schmerz verbunden und die Nester können Schäden an der Bausubstanz zurücklassen.
Entdeckst Du ein Wespennest unterm Dach, dann wende Dich zuerst an Fachleute. Keinesfalls darfst Du Dich selbst an die Beseitigung des Nests wagen, da dies gegen den Naturschutz verstößt und mit einem Bußgeld einhergeht.
Schädlingsbekämpfer oder Imker entfernen das Nest, insofern eine konkrete Bedrohung vorliegt. Andernfalls musst Du bis zum Winter warten, wenn das Wespenvolk auf natürliche Weise verendet.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
