Auf einen Blick

  • Ungeziefer wird durch feuchtwarme Klima, Zugänglichkeit und Nahrungsquellen wie Hautschuppen oder Haare angezogen.
  • Die Bekämpfung variiert je nach Schädlingstyp und reicht von Hausmitteln über Insektensprays bis hin zum Kammerjäger.
  • Vorbeugung beinhaltet Maßnahmen wie unzugängliche Lebensmittelaufbewahrung, Senkung der Luftfeuchtigkeit und intensive Hygiene.
  • Ungeziefer kann gesundheitsgefährdend sein, z.B. übertragen Kakerlaken Krankheitserreger und Milben können Allergien auslösen.
Ungeziefer Steckbrief

Ungeziefer möchtest Du weder im Wohnzimmer, dem Schlafzimmer noch in den anderen Räumen vorfinden. Doch besonders wirst Du im Badezimmer fündig, wo sich kleine Insekten einfinden und sich niederlassen.

Das Badezimmer scheint die Schädlinge magisch anzuziehen und einen optimalen Lebensraum zu bieten. Doch das Bad gilt auch als besonders intimer Ort, an dem Du Dich unbekleidet aufhältst und eigentlich entspannen möchtest.

Was könnte der Grund für das Ungeziefer im Bad sein und wie wirst Du die kleinen Tierchen wieder los? Nachstehend erhältst Du einen Überblick über das häufigste Ungeziefer, welches sich im Badezimmer einfindet.

Weshalb fühlt sich das Ungeziefer im Bad wohl?

Ungeziefer findet sich vorzugsweise im Bad ein. Dies liegt in erster Linie an den klimatischen Bedingungen sowie der leichten Zugänglichkeit.

Denn im Badezimmer herrscht meist ein feuchtwarmes Klima. Dieses entsteht durch das Duschen mit heißem Wasser sowie dem Aufhängen der Wäsche. Lüftest Du nicht ausreichend, sondern lässt das Fenster lediglich gekippt, kann die Feuchtigkeit kaum entweichen. Sie sammelt sich in dem kleineren Badezimmer und sorgt für ein einzigartiges Klima.

Feuchtwarmes Raumklima

Das meiste Ungeziefer fühlt sich in einer feuchten und wärmeren Umgebung wohl. Sie stammen häufig aus wärmeren Gebieten und halten sich im Badezimmer auf, weil dort ähnliche Bedingungen herrschen. Über den Abfluss kann das Ungeziefer in den Raum gelangen.

Diese Umgebung ist für das Ungeziefer äußerst attraktiv. Denn Sie bevorzugen wärmere Lebensumgebungen. Insbesondere im Winter suchen Sie im Badezimmer nach einem Unterschlupf, um sich vor den kälteren Temperaturen zu schützen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einige Arten ursprünglich aus wärmeren Regionen kamen. Sie stammen aus den Tropen und gehen auch in Deinem Haus auf die Suche nach einer ähnlichen Umgebung. Dabei werden Sie am ehesten im Badezimmer fündig, wo eine höhere Luftfeuchtigkeit vorherrscht und es wärmer ist.

Zudem bieten die Abflüsse und Rohre leichtere Zugangsmöglichkeiten für das Ungeziefer. Sie können direkt aus der Kanalisation kommen oder durch andere Ritzen in das Badezimmer eindringen. Zwischen den Fliesen finden sich Verstecke, die Ihnen einen genügenden Schutz bieten.

Als Nahrungsquelle reichen dem Ungeziefer Haare oder Hautschuppen aus, die Du im Bad verlierst. Auch Reste von Pflegeprodukte können attraktiv sein. Ein direkter Zugang zu Lebensmitteln ist daher nicht notwendig, da das Ungeziefer sich als genügsam erweist.

Kakerlaken

Kakerlaken und andere Schaben gelten als besonders anpassungsfähig. Mit Ihrem flachen Körper zwängen Sie sich durch die dünnsten Ritzen und verbringen dort die Tage. Als nachtaktive Tierchen wagen Sie sich erst im Schutze der Dunkelheit hervor.

Im Bad mögen die Kakerlaken besonders die feuchte Umgebung. Diese erinnert Sie an Ihre Heimat in den Tropen. Als Allesfresser reicht es Ihnen aus, wenn Sie Seife oder Papierverpackungen vorfinden. Diese sind nahrhaft genug, um den Hunger zu stillen.

So klein die Kakerlaken sein mögen, erweisen Sie sich als überaus gefährlich. Denn Sie übertragen einige schwere Krankheitserreger. Diese können mitunter zum Tod führen, weshalb eine intensive Bekämpfung der Schaben angemessen ist.

Zunächst kannst Du es mit Hausmitteln versuchen. Hierfür eignen sich die Katzenminze oder andere Pflanzen, welche reich an ätherischen Ölen[1]https://www.blog.de/aetherische-oele-gegen-schaedlinge/ sind. Zeigen diese kaum einen Effekt, solltest Du Kakerlakenfallen, Insektensprays oder den Schädlingsbekämpfer nutzen. Dann wirst Du die Kakerlaken dauerhaft los.

Kellerassel

Eigentlich bevorzugen Kellerasseln kältere Räume. Daher finden Sie sich überwiegend in Kellern ein. Doch für das kleine Ungeziefer ist es auch kein Problem, bis in das Bad vorzudringen. Dies geschieht meist durch Zufall und wenig zielgerichtet. Im Bad ist das feuchtwarme Klima aber keine großartige Beeinträchtigung. Finden Sie nicht mehr den Weg nach draußen, könnten Sie es sich im Bad bequem machen.

Anders als bei Kakerlake stellen die Kellerasseln allerdings keine wirkliche Gefahr dar. Ihre Anwesenheit gilt zwar als unangenehm, ist aber mit keinem Gesundheitsrisiko verbunden.

Das Bekämpfen der Kellerasseln gelingt relativ einfach. Du kannst Sie mit Obst in eine Falle locken und im Freien aussetzen oder spezielle Klebefallen verwenden. Auch eine intensivere Reinigung des Badezimmers bringt sichtbare Erfolge mit sich. Der Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln ist gegen die Kellerassel nicht notwendig.

Messingkäfer

In älteren Badezimmern wirst Du häufiger auf den Messingkäfer treffen. Dieser wird nur rund 5 Millimeter groß und weist eine rötlich-braune Färbung auf. Vom Aussehen her, ist Er auf den ersten Blick leicht mit einer Spinne zu verwechseln. Allerdings kann er fliegen und dadurch sich schnell im gesamten Haus ausbreiten.

Für den Menschen direkt gelten die Messingkäfer als weniger gefährlich. Sie stehen zwar im Verdacht, Allergien auszulösen, beeinträchtigen die Gesundheit aber nicht anderweitig. Als scheue Tierchen suchen Sie zudem lieber das Weite.

Gefahr für die Bausubstanz

Messingkäfer fressen sowohl Kleidung als auch Teile der Bausubstanz. Daher ist eine Bekämpfung notwendig, um Folgeschäden zu vermeiden. Fressen Sie sich durch Dämmstoffe, könnte Feuchtigkeit eindringen und Schimmel verursachen.

Größere Spuren hinterlässt der Käfer allerdings an der Bausubstanz sowie der Kleidung. Er frisst sich durch die feuchte Kleidung genauso wie durch Dämmstoffe. In größerer Zahl kann er dort einen beträchtlichen Schaden hinterlassen.

Um sicherzustellen, dass sich keine Käfer in der Wäsche aufhalten, solltest Du diese bei mindestens 60°C waschen. Dann tötest Du sämtliches Ungeziefer ab, welches sich dort eingefunden haben könnte. Bewahre die Kleidung zudem nicht offen, sondern in einem abgeschlossenen Behälter auf. Dadurch haben die Käfer keinen so leichten Zugang.

Indem Du genauer auf das Beseitigen der hohen Luftfeuchtigkeit achtest, werden die Käfer langfristig Deine Wohnung verlassen. Beseitige zudem sämtliche Risse oder andere Zugangsmöglichkeiten. Prüfe gleichzeitig, ob bereits Schäden an der Bausubstanz vorliegen. Diese musst Du unbedingt beheben, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich Schimmel ausbreiten könnte.

Motten

Du glaubst, dass Motten sich ausschließlich im Kleiderschrank oder in der Nähe der Lebensmittelvorräte aufhalten. Doch auch im Bad könnten Sie sich wohlfühlen.

Dies hängt in erster Linie davon ab, wie das Bad gestaltet ist. Hast Du dort Teppiche ausgelegt und bewahrst die schmutzige Wäsche auf, stellt dies eine reichliche Nahrungsquelle dar. Die Kleidermotten könnten im Wäschekorb heranreifen und sich über die Textilien hermachen. Erkennbar ist dies an den deutlichen Fraßspuren, die die Motten hinterlassen. Die Löcher sind kaum zu übersehen und die Kleidung lässt sich kaum mehr retten.

Als vorbeugende Maßnahme solltest Du auch hier die Kleidung bei mindestens 60°C waschen. Dies gilt insbesondere für gerade gekaufte Secondhand-Kleidung. Dort könnten sich unsichtbar die Motteneier befinden. Bewahrst Du die Kleidung direkt im Schrank auf oder legst sie für längere Zeit in den Wäschekorb, könnten die Raupen heranwachsen. Diese fallen dann über Deine Kleidungsstücke her und hinterlassen die großen Löcher.

Neben der heißen Wäsche reagieren die Motten auch auf Gerüche empfindlich. Hierfür stehen Dir im Handel eigene Mottenkugeln zur Verfügung. Auch Schlupfwespen erweisen sich als nützlich gegen die Motten und verhindern einen größeren Befall.

Milben

Eher als Schädlinge im Schlafzimmer bekannt, können sich die Milben auch im Bad einfinden. Dort sind Sie nicht für alle Menschen gefährlich. Betroffen von der Anwesenheit der Milben sind Allergiker, welche empfindlich auf die Ausscheidungen der kleinen Tierchen reagieren. Kommen Sie mit dem Kot in Kontakt, treten Symptome auf, die einer Erkältung ähneln. Auch für die Haut könnten die Milben unangenehm sein, da sich dort womöglich Irritationen zeigen.

Ob sich die Milben in Deinem Bad gerne aufhalten, hängt von der Ausführung ab. Denn Sie bevorzugen eine ähnliche Umgebung, wie die Kleidermotten.

Beeinträchtigung für Allergiker

Milben sind vorzugsweise im Schlafzimmer und Bett anzutreffen. Allergiker reagieren auf die Ausscheidungen empfindlich und zeigen Symptome, die einer Erkältung nahekommen. Auch im Bad könnten sich die Milben in Teppichen oder anderen Textilien aufhalten.

Milben ernähren sich von Haaren oder Hautschuppen. Sie bevölkern vorzugsweise den Teppich, die Schmutzwäsche sowie andere Textilien. Zusammen mit dem feuchtwarmen Klima gelingt es nur schwer, die Milben komplett zu bekämpfen.

Am ehesten wirst Du Erfolge sehen, wenn Du ausreichend lüftest und weitere Maßnahmen gegen die Milben durchführst. Dazu könnte der Einsatz eines Milbensaugers helfen sowie das heiße Waschen der Schmutzwäsche. Denn Waschvorgänge von rund 40°C überstehen die Hausstaubmilben ohne Probleme. Auch mit Hausmitteln, wie Teebaumöl könntest Du ähnlich wirksam die Milben vertreiben, wie mit einem Milbenspray.

Als Allergiker solltest Du zudem darauf achten, dass sich nicht zu viele Staubfänger im Bad befinden. Reduziere die Anzahl der Teppiche, Pflanzen oder Handtücher im Bad und bewahre diese lieber woanders auf. Dann wird auch die hohe Luftfeuchtigkeit nicht dazu beitragen, dass die Milben sich dauerhaft im Bad aufhalten.

Silberfische

Als unscheinbar gelten Silberfische im Bad. Diese sind nachtaktiv und nimmst Du vielleicht nur anhand des schimmernden Panzers wahr, wenn Du das Licht im Bad einschaltest. Die Silberfischchen mögen das feuchtwarme Klima besonders gern. Daher finden Sie sich fast ausschließlich im Bad oder in der Küche ein, wo Sie diese Bedingungen vorfinden.

Über die Abflussrohre gelangen Sie in das Innere und verstecken sich zwischen den Fugen oder in anderen Ritzen. Auf dem Speiseplan der Silberfische stehen neben Haaren auch Baumwolle oder Leim. Zudem fressen Sie die kleineren Hausstaubmilben, weshalb Sie im engeren Sinne als Nützlinge gelten.

Dennoch möchtest Du wahrscheinlich keine Silberfische bei Dir im Bad vorfinden. Da eine hohe Luftfeuchtigkeit für die tropischen Tierchen überlebenswichtig ist, solltest Du diese senken. Meist reicht ein intensiveres Stoßlüften bereits aus, damit sich die Silberfische aus dem Bad zurückziehen. Alternativ könntest Du auch Fallen einsetzen und die Plagegeister damit hinausbefördern.

Ungebetene Tiere im Bad

Das Badezimmer scheint eine Wohlfühloase für einiges Ungeziefer darzustellen. Sie fühlen sich dort wohl und suchen zwar nicht bewusst die Nähe zum Menschen, aber halten sich in der direkten Umgebung auf. Das Ungeziefer ernährt sich von den Haaren, der schmutzigen Wäsche oder sonstigen Überresten, die sich im Teppich oder auf den Fliesen befinden. Dabei ist das Ungeziefer kein verlässlicher Hinweis dafür, dass eine mangelhafte Hygiene besteht.

In der Regel ist der Befall auf das Raumklima zurückzuführen. In der feuchtwarmen Umgebung sucht das Ungeziefer Schutz vor den kälteren Außentemperaturen. Über den Abfluss oder sonstigen Zugängen gelangen die Insekten in das Innere.

Da Sie meist nachtaktiv sind, bemerkst Du Sie erst, wenn der Befall ausgeprägter ist. Achte daher auf sämtliche Hinterlassenschaften, die auf das Ungeziefer hindeutet. Neben Fraßschäden sind auch Panzer oder ein auffälliger Geruch Indizien dafür, dass sich das Ungeziefer im Bad eingefunden hat.

Zum Bekämpfen reicht es aus, wenn Du die Luftfeuchtigkeit senkst. Hierfür bietet sich ein regelmäßiges Stoßlüften an. Hänge Deine Wäsche zudem in einem anderen Raum auf und verkürze das Duschen. Dann nimmt die Luftfeuchtigkeit wieder normale Werte an.

Deine Kleidung solltest Du bei mindestens 60°C waschen. Säubere zudem sämtliche Reste Deiner Pflegeprodukte und wische häufiger die Fliesen ab. Dann wird das Ungeziefer freiwillig aus dem Bad verschwinden und keine Beeinträchtigung mehr darstellen.

Häufige Fragen

Das Ungeziefer ist überwiegend nachtaktiv. Daher wirst Du es selten direkt zu Gesicht bekommen. Einen Befall erkennst Du daher anhand der indirekten Hinweise. Dies können abgefallene Hautpanzer sowie die Schäden an der Kleidung sein. Wirf zudem in der Nacht einen Blick in Dein Bad und prüfe, ob mit dem Einschalten des Lichts das Ungeziefer sich in die Verstecke zurückzieht.

Je nach Art des Ungeziefers können diese die Gesundheit stark belasten oder gelten als ungefährlich. Beeinträchtigend für Deine Gesundheit sind in erster Linie Kakerlaken sowie Milben. Erste übertragen eine Vielzahl von Krankheitserregern, während Letztere für Allergiker eine Gefahr darstellen.

Gegen das Ungeziefer solltest Du hauptsächlich die Luftfeuchtigkeit senken. Führe ein häufigeres Stoßlüften durch und vermeide ein zu langes Duschen. Danach bietet sich der Einsatz von Hausmitteln oder einfachen Klebefallen an. Stärkere chemische Bekämpfungsmittel sind selten notwendig, um das Ungeziefer in die Flucht zu schlagen.

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Sebastian Jacobitz

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