Auf einen Blick
Beim Griff zu Deinem Lieblingskleidungsstück stellst Du fest, dass dieses von Löchern durchsetzt ist. Der Verdacht liegt nahe, dass dies auf einen Mottenbefall im Schrank hindeutet. Denn die Raupen vernaschen am liebsten Textilien und arbeiten sich durch Deine gesamte Garderobe.
Um weitere Schäden zu verhindern, solltest Du umgehend gegen die Motten im Schrank vorgehen. Andernfalls bleibt Dir nur die Entsorgung sämtlicher Kleidungsstücke. Wie erkennst Du die Motten und welche Mittel helfen, um die Schädlinge wieder loszuwerden?
Welche Motten befallen den Schrank?
Bei den Motten in Deinem Kleiderschrank handelt es sich streng genommen um Schmetterlinge. Denn zu diesen werden die Kleidermotten gezählt, welche bevorzugt über Textilien herfallen. Doch im Gegensatz zu den eher auffälligen Schmetterlingen erscheinen die Motten grau und unscheinbar.
Sie besitzen eine Spannweite der Flügel von bis zu 15 Millimeter, wobei der Körper eine Länge von 9 Millimetern aufweist. Während sich die gefräßigen Raupen im Schrank von den Textilien ernähren, fressen Sie in der Natur lieber Tierhaare. Sie suchen bewusst die Nähe zu anderen Tieren, um sich dort von den Hinterlassenschaften zu ernähren.
Nützlich für die Motten ist in erster Linie das enthaltene Keratin[1]https://flexikon.doccheck.com/de/Keratin . Dieses befindet sich sowohl in den Haaren als auch natürlichen Textilien. Insbesondere Kleidungsstücke aus Wolle ist für die Kleidermotten ein gefundenes Fressen. Doch auch auf synthetische Fasern haben es die Motten abgesehen. Denn diese nutzen Sie als Grundlage für den Bau Ihres Kokons.
Gefräßige Motten
Motten haben es auf das Keratin abgesehen, welches sich in den Textilien befindet. Neben der Garderobe, finden die Schädlinge sich auch in Teppichen oder Möbeln ein. Dort finden Sie reichlich Futter.
Besonders aktiv sind die Motten im Zeitraum von Mai bis September. Dort legen die ausgewachsenen Kleidermotten Ihre Eier und sind auf der Suche nach geeigneten Ablageplätzen. Dabei legen Sie primär auf eine Umgebung Wert, in der reichlich Futter vorhanden ist. Im Schrank werden die späteren Raupen fündig und sind zudem sicher vor Fressfeinden. Daher fühlen sich Kleidermotten dort besonders wohl und legen Ihre Eier ab.
In den Schrank gelangen die Motten entweder über bereits kontaminierte Kleidung oder Sie finden den Weg aus der Natur in Deine Wohnung. Auch in Teppichen oder Möbeln könnten sich bereits Eier befinden, die Du unwissentlich in Deinen Haushalt schleppst.
Bevor Du daher gebrauchte Kleidung trägst, solltest Du sie unter hohen Temperaturen gründlich waschen. Bewahre sie zunächst getrennt auf und warte bis nach der ersten Wäsche, um sie im Schrank aufzuhängen. Mit diesen einfachen Maßnahmen beugst Du einem Befall vor und stellst sicher, dass die gebrauchte Kleidung nicht mit Eiern kontaminiert ist.
Spuren der Motten
Einen ausgeprägten Mottenbefall erkennst Du am einfachsten anhand der Löcher in den Kleidungsstücken. Diese treten am deutlichsten bei Wolle, Kaschmir, Pelz oder Leder auf. Dort stillen die gefräßigen Raupen Ihren Hunger.
Die Raupen selbst erkennst Du wahrscheinlich kaum. Denn diese sind relativ klein und suchen sich ein abgelegenes Versteck. Dort entwickeln sich die Raupen zu ausgewachsenen Faltern, die mitunter im Schrank umherfliegen.
Weiterhin solltest Du sämtliche Kleidung kontrollieren. Teilweise siehst Du dort Kokonreste oder Mottengespinste. Diese treten bei älteren Kleidungsstücken auf, die Du im Schrank für längere Zeit liegen gelassen hast. Dort fühlen sich die Raupen noch wohler und nutzen die Zwischenräume als Versteck.
Nicht nur im Schrank halten sich die Kleidermotten auf. Sie verlassen die Umgebung und suchen in der Wohnung nach weiteren Futterquellen. Fündig werden Sie bei den Vorhängen, Teppichen oder Polstermöbeln. Daher solltest Du auch dort kontrollieren, ob Du Überreste der Kleidermotten entdeckst. Andernfalls erweist sich die Bekämpfung ausschließlich im Kleiderschrank als wenig effektiv, wenn die Raupen sich bereits weiter ausgebreitet haben.
Ursachen für den Mottenbefall im Schrank
Häufig besteht das Vorurteil, dass eine mangelhafte Hygiene für die Motten im Kleiderschrank verantwortlich ist. Doch dies ist nicht zwingend ein Grund, weshalb die Motten den Schrank heimsuchen.
Zumeist werden Sie von den natürlichen Düften der Wolle angelockt. Sie besitzen einen sehr feinen Geruchssinn, mit denen Sie die Textilien wahrnehmen. So können Sie auch mit etwas Abstand den Weg in den Schrank finden.
Auch der Geruch von Schweiß, Tierhaaren oder Fell wirken auf die Motten anziehend. Somit ist das Risiko wesentlich höher, wenn Du mit Haustieren lebst. Die Haare stellen eine genügsame Futterquelle dar.
Gebrauchte Kleidung oder offenes Fenster
In der Regel gelangen die Motten über kontaminierte, gebrauchte Kleidung oder das offene Fenster in den Schrank. Daher solltest Du insbesondere bei Secondhand-Kleidung oder nach dem Urlaub vorsichtig sein und mit einer heißen Wäsche die Eier abtöten.
Entweder über Eier in gebrauchten Kleidungsstücken oder durch das offene Fenster gelangen die Motten in Deine Wohnung oder das Haus. Insbesondere, wenn Du einige Kleidungsstücke nicht mehr trägst, sondern nur noch lagerst, bietet dies den Motten perfekte Lebensbedingungen.
Motten im Schrank bekämpfen
Die Kleidermotte oder deren Larven haben sich in Deinem Schrank eingefunden? Dann nutze die folgenden Mittel, um die Schädlinge zu bekämpfen. Ein rasches Handeln ist wichtig, um noch einen größeren Teil der Kleider zu retten. Andernfalls treten so starke Schäden auf, dass Du Dich komplett neu einkleiden musst.
Waschen der Kleidung
Als erste Maßnahme solltest Du den Schrank ausräumen und sämtliche Kleidungsstücke waschen. Denn die Hitze oder Kälte überstehen die Kleidermotten nicht. Versuche es mit möglichst hohen Temperaturen. Ab 60°C bekämpfst Du die Schädlinge effektiv.
Wichtig bei dieser Vorgehensweise ist, dass Du die bereits gewaschene Kleidung von der möglichen kontaminierten trennst. Zögere nicht, sondern wasche die Kleidung möglichst in einem Rutsch. So stellst Du sicher, dass die Kleidung sauber ist und nicht wieder von Motten bevölkert wird.
Bewahre die Kleidung zudem noch außerhalb von Kleiderschränken auf. Denn darin könnten sich immer noch die Kleidermotten befinden.
Reinigung des Kleiderschranks
Neben dem Waschen der Textilien ist zum Kleidermotten Bekämpfen auch eine Grundreinigung des Kleiderschranks notwendig. Gehe mit einem kräftigen Sauger in den Schrank und behandle sämtliche Ritzen und Spalten. Dort befinden sich bevorzugt die Eier, welche Du entfernen solltest.
Zusätzlich gilt Essigwasser als ein wirksames Hausmittel, um den Befall zu reduzieren. Der starke Geruch wirkt auf die Motten unangenehm. Sie meiden den Kleiderschrank und suchen lieber das Weite auf. Allerdings geht der Geruch auch auf Deine Wäsche über. Daher solltest Du eine gewisse Zeit warten, bis Du den Schrank wieder nutzt.
Schlupfwespen
Eine natürliche Methode zur Bekämpfung der Kleidermotten sind Schlupfwespen. Anders, als der Name es vermuten lässt, sind diese Tierchen aber vollkommen harmlos. Sie können nicht stechen, sondern haben es lediglich auf Insekteneier abgesehen. Mit einer Größe von 0,4mm sind Sie ohnehin mit dem Auge kaum erkennbar.
Natürliche Bekämpfung
Schlupfwespen legen Ihre Eier in den Motteneiern. Dadurch wachsen keine Jungtiere nach und der Mottenbefall legt sich mit der Zeit. Die Schlupfwespen sind für den Menschen harmlos und können weder stechen noch beißen.
Schlupfwespen kannst Du käuflich im Handel erwerben. Du erhältst dann meistens ein Kärtchen zugesandt, auf welchem sich die jungen Schlupfwespen[2]https://www.plantura.garden/nuetzlinge/schlupfwespen befinden. Das Kärtchen platzierst Du im Kleiderschrank und wartest darauf, dass die Tierchen Ihre Arbeit erledigen.
Die Schlupfwespen legen Ihre Eier in die der Motten ab. Die Entwicklung der Motteneier ist dadurch unterbrochen und Sie reifen nicht mehr zu Raupen heran. Da die Schlupfwespen nur auf diesem Wege überleben, geht Ihre Population auf natürlichem Wege zurück, wenn keine Motteneier mehr vorhanden sind. Somit erledigt sich das Problem mit etwas Geduld von allein.
Fallen gegen Kleidermotten
Die Kleidermotten orientieren sich überwiegend anhand von Gerüchen. Diesen Umstand nutzt Du mit dem Aufstellen von Klebefallen gegen die Schädlinge aus. Denn diese unauffälligen Faltkärtchen sind mit einem Pheromon ausgestattet. Dies wirkt anziehen auf die Motten, sodass diese in die Falle gehen.
Im Inneren ist die Oberfläche mit Leim ausgestattet. So können die Motten der Falle nicht mehr entkommen und bleiben darauf kleben.
Stelle die Fallen am besten direkt beim Verdacht der Motten im Kleiderschrank auf. Sie sind unauffällig und für einen längeren Zeitraum anwendbar. Treten keinerlei Schäden mehr auf oder vermutest Du, dass die Motten das Weite gesucht haben, entsorgst Du die Fallen einfach. Sie bestehen üblicherweise aus einer natürlichen Pappe.
Chemische Mittel
Als wirksam erweisen sich auch chemische Mittel. Hierfür kannst Du ein einfaches Insektenspray verwenden. Der darin enthaltene Wirkstoff zeigt unverzüglich seine Wirkung. Die Motten sterben ab und Du reduzierst den Mottenbefall effektiv.
Sei Dir bei dieser Anwendung aber bewusst, dass Du damit nur die lebenden Motten dezimierst. Auf diese Weise ist kaum ein Eindämmen der Eier möglich, sodass die nächste Generation der Motten heranwachsen könnte. Verwende chemische Mittel daher nur in Kombination mit vorbeugenden Maßnahmen.
Schildere den Befall und wir finden den besten Schädlingsbekämpfer für Dich. Du erhältst einen Kostenvoranschlag, vereinbarst einen Termin und der Kammerjäger kümmert sich um die Schädlinge.
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Den Motten im Kleiderschrank vorbeugen
Motten finden sich überwiegend durch unglückliche Zufälle im Schrank ein. Sie sind kein Beweis für eine mangelhafte Hygiene und ein Befall lässt sich nicht immer verhindern. Dennoch bieten die folgenden Maßnahmen einen gewissen Schutz vor einem Mottenbefall.
Motten reagieren empfindlich auf einige intensive Gerüche. Im Kleiderschrank kannst Du ätherische Öle oder Duftsäcke aufstellen. Diese dienen als natürliche Barriere, welche für die Kleidermotte unüberwindbar sind. Um eine Gewöhnung zu verhindern, lohnt sich der regelmäßige Wechsel der Geruchsquelle.
Damit die Motten im Schrank keine Futterquellen vorfinden, solltest Du ältere Kleidungsstücke in entsprechenden Kleidersäcken aufbewahren. Diese sind luftdicht abgeschlossen, sodass weder Motten noch andere Schädlinge an die Kleidung gelangen können. Zum Schutz der selten getragenen Stücke bietet sich diese Maßnahme an.
Wohnst Du naturnah, werden die Motten einfach durch das offene Fenster in die Wohnung oder das Haus fliegen. Auch andere Insekten könnten Dich stören, wenn Du im Sommer das Fenster geöffnet lässt. Das Anbringen eines Insektenschutzgitters schützt Dich nicht nur vor den Motten. Auch Mücken oder Wespen verirren sich nicht in Deinen Haushalt.
In gewissen Abständen bietet es sich an, nicht nur die Kleidung bei mindestens 60°C zu waschen. Auch Teppiche und Polstermöbel sollten eine heiße Behandlung erhalten. Mit diesen Temperaturen zerstörst Du die Eier effektiv und verhinderst, dass die Motten Deinen Schrank heimsuchen.
Vorsicht bei Kleidermotten im Schrank
Stellst Du bei Deinen Kleidungsstücken Löcher oder andere Schäden fest, fällt der Verdacht zügig auf Kleidermotten. Die Raupen sind für Ihre Gefräßigkeit bekannt und können im Schrank einen gewaltigen Schaden anrichten. Entdeckst Du die ersten Motten, solltest Du sofort handeln und die Schädlinge vertreiben.
Reinige Deine Kleidung bei mindestens 60°C, säubere den Schrank und setze am besten noch Gerüche ein, damit sich die Motten dort nicht mehr wohlfühlen. Denn Sie werden vom Keratin, welches sich in den Textilien befindet, angezogen.
Indem Du ältere Kleidungsstücke sicher verpackst und luftdicht aufbewahrst, erhalten die Motten erst gar keinen Zugang. Wasche Secondhand-Kleidung nach dem Kauf gründlich und verhindere, dass Insekten in Deine Wohnung gelangen. Befolgst Du diese Tipps, musst Du keine Angst mehr vor Motten im Schrank haben.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://flexikon.doccheck.com/de/Keratin |
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2 | https://www.plantura.garden/nuetzlinge/schlupfwespen |
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.