Auf einen Blick
Auf den Igel triffst Du für gewöhnlich nur als Einzelgänger. Er läuft Dir bei der Nahrungssuche über den Weg und hinterlässt Er einen guten Eindruck, solltest Du Ihn lieber in Ruhe lassen.
Obwohl der Igel die meiste Zeit als Einzelgänger verbringt, geht Er natürlich auch auf die Partnersuche. Wie genau verläuft die Paarungszeit des Igels und wie pflanzt Er sich fort?
Paarungszeit des Igels
Igel begeben sich während der kälteren Monate in die Winterruhe. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Tiere zehren von Ihren Fettpölsterchen, die Sie sich im Laufe des Jahres angefressen haben. Auf diese Weise macht Ihnen das knappere Futterangebot weniger zu schaffen und Sie überstehen die kalte Jahreszeit ohne größere Probleme.
Steigen die Temperaturen im Frühjahr und gehört der Frost der Vergangenheit an, erwachen die Igel wieder zum Leben. Noch geschwächt von der harten Winterzeit, begeben Sie sich zunächst auf die Futtersuche. Haben Sie sich genügend gestärkt und erholt, geht es bereits auf die Partnersuche.
Frühe Partnersuche nach dem Winterschlaf
Der Winterschlaf stellt eine große Anstrengung dar und die Igel müssen im Frühjahr zunächst zu Kräften kommen. Die eigentliche Paarungszeit findet in den Monaten von Mai bis August statt. Die Männchen werben um die Partnerin und nach vollzogenem Liebesakt suchen Sie sich direkt das nächste Weibchen.
Je nach Temperaturverlauf beginnt die Paarungszeit im Mai und hält bis in den August an. Je wärmer das Wetter und früher die Igel aus dem Winterschlaf erwachen, desto früher beginnt die Paarungszeit.
Die Igel verlassen hierzu Ihr Nest und gehen auf die Suche nach einem geeigneten Partner. Haben sich das Männchen und das Weibchen gefunden, stehen diese sich zunächst skeptisch gegenüber. Das Männchen umkreist das Weibchen, welches zunächst widerwillig Ihre Ruhe möchte. Hierbei stößt Sie das Männchen immer wieder weg.
Bleibt das Männchen aber hartnäckig, gibt das Weibchen mit der Zeit nach. Dieses „Igelkarussell“, hält für mehrere Stunden an, in welchen das Männchen um die Partnerin wirbt.
Bei der Paarung besteigt das Männchen das Weibchen von hinten und das Liebesspiel beginnt. Nach Vollzug des Liebesaktes trennen sich die Wege allerdings. Denn die Igel leben nicht in einer monogamen Beziehung. Das Männchen begibt sich vielmehr auf die Suche nach anderen Weibchen und lässt die einstige Partnerin allein zurück. Die gesamte Paarungszeremonie ist also weniger romantisch und allein auf den Liebesakt ausgelegt.
Nachwuchs der Igel
In Deutschland erhalten die Weibchen nur einmal im Jahr Nachwuchs. Aufgrund der Unterbrechung im Winter ist die Paarungszeit begrenzt. Sowohl Männchen als auch Weibchen müssen sparsam mit Ihrer Energie haushalten und dabei Rücksicht auf den Nachwuchs nehmen. Denn die Igelbabys müssen früh genug zur Welt kommen, um selbst genügend Fettreserven für den Winter anzufuttern. Eine zu späte Geburt würde bedeuten, dass die Jungtiere die niedrigen Temperaturen nicht überstehen.
Nach der Befruchtung folgt eine Tragzeit von 35 Tagen. Die Wurfgröße variiert von zwei bis zu zehn Jungtieren. Im Durchschnitt gebären die Weibchen vier bis fünf Igelbabys, die Sie anschließend versorgen müssen.
Zügige Entwicklung
Nach einer Tragzeit von 35 Tagen kommen die Igeljungen zur Welt. Sie fressen reichlich und legen zu Beginn bis zu Gramm pro Tag zu, um möglichst schnell die benötigten Fettreserven für den ersten Winter anzulegen. Nach etwa 6 Wochen verlassen die Jungen das Nest und müssen selbstständig überleben.
Zunächst sind die Igeljungen komplett auf das Muttertier angewiesen. Sie kommen blind zur Welt und wiegen lediglich 15 bis 20 Gramm. Bis zum Winter sollte das Körpergewicht aber mindestens 500 Gramm betragen, um den Frost zu überstehen. Sie müssen also zügig Ihre Fettreserven aufbauen und benötigen reichlich Nahrung.
Innerhalb des ersten Monats ernähren sich die Igeljungen ausschließlich von der Muttermilch. Erst ab der vierten Woche leben Sie Ihren Entdeckerdrang aus und verlassen das Nest. Dabei beginnen Sie mit der Aufnahme fester Nahrung.
Selbstständigkeit der Igeljungen
Das eigenständige Leben des Igelnachwuchses beginnt früh. Waren Sie zunächst noch blind und komplett auf die Mutter angewiesen, verläuft die Entwicklung rasant. Nachdem Sie zum ersten Mal im Alter von ca. vier Wochen das Nest verlassen[1]https://igelzentrum.ch/biologie haben, müssen Sie lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Instinktiv gehen Sie auf die Suche nach geeignetem Futter und werden im Garten oder Natur für gewöhnlich ausreichend fündig.
Nach sechs Wochen schließlich ist der Moment gekommen, wo die Jungen das Nest sowie die Mutter komplett verlassen. Der Nachwuchs sucht sich Sein eigenes Revier und die Familie geht getrennte Wege.
Die Mutter legt das eigene Nest an und bereitet sich auf den kommenden Winter vor. Die Jungen tun es der Mutter gleich und versuchen so viel Nahrung wie möglich zu finden, um sich auf die niedrigen Temperaturen vorzubereiten. So sind die Jungen bereits nach sechs Wochen komplett selbstständig.
Für die Jungtiere selbst beginnt nach dem überstandenen Winterschlaf die eigene Paarungszeit. Sie sind geschlechtsreif und machen sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner.
Fortpflanzung bei Igeln
Igel sind die meiste Zeit als Einzelgänger aktiv. Begegnest Du Ihnen, dann lasse die Wildtiere lieber in Ruhe, insofern Sie keinen geschwächten oder kranken Eindruck vermitteln.
Der Jahresrhythmus ist in kälteren klimatischen Regionen so abgestimmt, dass Sie nach dem Winterschlaf möglichst schnell den Nachwuchs zeugen und dieser sich selbst die Fettreserven anfrisst. Die Paarungszeit beginnt im Mai und endet im August. Nach sechs Wochen sind die Jungtiere bereits auf sich selbst angewiesen und müssen es schaffen, den Winter eigenständig zu überleben.
Dies mag zwar hart klingen, doch die Igel sind selbstständig genug, um diese Herausforderung zu überstehen. So verbringen Sie nur wenig Zeit mit Ihrer Mutter und wachsen gänzlich ohne Vater auf.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://igelzentrum.ch/biologie |
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.