Auf einen Blick
Igel gelten als Wildtiere, die sich dennoch gerne in der Nähe des Menschen aufhalten. In Gärten oder Parks finden die Tiere ein reichhaltiges Nahrungsangebot vor. Wohlgenährt erscheint der Igel rundlich und ist bereit für den Winterschlaf. Die Fettpolster helfen Ihm durch die kalte Jahreszeit zu gelangen und die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Hast Du einen Igel gefunden und Er vermittelt einen schlechten Eindruck, solltest Du Ihn nicht einfach sich selbst überlassen. Dann ist es angebracht, den Igel zunächst aufzunehmen und zu füttern, bis eine Abgabe in einer Wildtierstation möglich ist.
Doch was musst Du beim Füttern des Igels beachten und was fressen Igel eigentlich? Die folgenden Nahrungsmittel stehen beim Igel hoch im Kurs.
Schwache Igel erkennen
Findest Du einen Igel, muss dies nicht immer ein Warnsignal sein. Das Tier könnte gerade auf der Futtersuche sein oder den Unterschlupf wechseln. So ist es keine Seltenheit, dass Du dem Igel begegnest.
Grundsätzlich ist es ratsam, die Igel in Ruhe zu lassen. Auch wenn Sie süß aussehen, handelt es sich um Wildtiere, die die Nähe zum Menschen lieber meiden[1]https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/igel . Dies löst Stress aus und stört den Tagesablauf.
Dennoch ist es manchen Situationen angebracht, dem Igel zu helfen. Denn besitzt Er nicht ausreichend Fettpolster für den Winter, besteht die Chance, dass Er die kalte Jahreszeit nicht übersteht. Der Nahrungsmangel macht Ihm zu schaffen und insbesondere bei niedrigen Temperaturen fällt es Ihm schwer, die notwendige Körperwärme zu erzeugen.
Hungerfalte am Hinterkopf
Insbesondere vor der nahenden Winterzeit sollte der Igel rundlich und wohlgenährt erscheinen. Wirkt Er hingegen dünner und ist eine kleine Hungerfalte am Nacken zu erkennen, hat Er sich noch nicht genügend Fettpolster angefressen. Dann ist das gezielte Zufüttern hilfreich, um den Igel zu unterstützen.
Einen unterernährten Igel erkennst Du an der Hungerfalte am Hinterkopf. Wo eigentlich ein gleichmäßiger Übergang sein sollte, befindet sich eine klare Delle, die darauf hindeutet, dass der Igel nicht genügend Nahrung aufgenommen hat. Zudem wirkt Er weniger rundlich, sondern das Hinterteil ist etwas eingefallen. Dadurch sind klare „Hüften“ zu erkennen, wo eigentlich die Fettpolster sitzen sollten.
Stellst Du fest, dass der Igel unterernährt erscheint und Er kaum mobil ist, ist das Zufüttern angebracht. Nimm das Tier zunächst in Deine Obhut und wende Dich an eine Wild- oder Igelstation, um zu erörtern, wie Du weiter mit dem Igel verfährst.
Nahrungsspektrum in der Natur
Obwohl es vom Aussehen her nicht den Eindruck macht, sind die Igel und der Maulwurf nah verwandt. Auch mit den Spitzmäusen besteht eine enge Verwandtschaft. Dies zeigt sich in erster Linie durch das Nahrungsverhalten in der Natur.
Igel bevorzugen proteinreiche Nahrung. Ihnen sind Kohlenhydrate oder Fette nicht so wichtig, sodass diese eher einen kleinen Anteil ausmachen.
Um die wichtigen Eiweiße zu erhalten, setzt der Igel vorwiegend auf tierische Quellen. Er verspeist primär kleinere Insekten, welche sich am Boden befinden. Dazu gehören:
Eine Vielzahl der Insekten gelten im Garten als Schädlinge. Insbesondere kleinere Nacktschnecken oder Larven richten an Deinen Pflanzen einen großen Schaden an. Da der Igel die Anzahl der Insekten auf natürliche Weise einschränkt, gilt er für Gartenbesitzer als Nützling[2]https://hausinfo.ch/de/garten-balkon/balkon-gartengestaltung/nuetzlinge-tiere-garten/nuetzlinge-a-z/igel.html . Eine Bekämpfung des Igels ist daher nicht erforderlich, sondern Du kannst Ihn als willkommenen Gast schätzen.
Neben den lebenden Insekten gehören auch andere tierische Eiweißquellen auf den Speiseplan des Igels. Hierzu gehören kleinere Vogeleier oder Nahrungsabfälle des Menschen, falls es sich um Fleisch handelt. Ausnahmsweise fressen Igel auch tote Tiere, falls der Hunger entsprechend groß ist.
Igel gelten demnach als Insektenfresser, welche vorwiegend eiweißreiche, tierische Nahrung aufnehmen. Kleinere Würmer, Käfer oder Larven stehen auf Ihrem Speiseplan ebenso, wie Eier oder Reste vom letzten Grillerlebnis.
Artgerechte Fütterung des Igels
Für gewöhnlich finden Igel in der Natur ausreichend Nahrung. Insekten und Larven sind in den wärmeren Monaten zahlreich vorhanden und sorgen dafür, dass der Igel genügend Fettpolster aufbaut, um durch den Winter zu kommen. Ein Zufüttern ist daher nur in besonderen Fällen nötig.
Dies ist dann der Fall, wenn Du im Herbst einen zu mageren Igel findest oder das Tier bei niedrigen Temperaturen im Winter unterwegs ist. Dabei handelt es sich um deutliche Warnsignale, welche Du ernst nehmen solltest. Erscheint der Igel zu dünn und nicht bereit für den Winterschlaf, dann stelle geeignetes Futter bereit oder nimm Ihn auf, falls der Winter bereits naht.
Bei der Wahl des Futters musst Du jedoch vorsichtig sein. Andernfalls könnten Magenverstimmungen auftreten und dem Tier eher schaden, als helfen. Stelle daher nicht wahllos Deine Lebensmittelreste raus, sondern füttere lediglich artgerechte Nahrung.
Igeltrockenfutter oder Katzenfutter
Igel ernähren sich in der Natur hauptsächlich von Insekten und anderen tierischen Quellen. Zum Füttern eignen sich Igeltrockenfutter sowie Katzenfutter. Andere Lebensmittel solltest Du lieber nicht zur Verfügung stellen, da dies schnell zu einer Magenverstimmung führt.
Am besten ist es, wenn Du ein spezielles Igeltrockenfutter kaufst. Dieses ist reich an allen Vitalstoffen, die der Igel benötigt. Allerdings solltest Du dieses nicht jeden Tag anbieten, da es in der Regel reich an Kohlenhydraten ist. Als Hauptbestandteil der Ernährung ist es daher nur bedingt geeignet.
Eine gute Mischung erhältst Du, wenn Du zusätzlich Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil zufütterst. Dieses besteht zu einem größeren Teil aus Proteinen und ist auch für den Igel bekömmlich. Wundere Dich nicht, wenn das Tier von selbst zum Futternapf Deiner Katze wandert, falls diese frei zugänglich sind. Das Katzenfutter ist auch für den Igel äußerst schmackhaft.
Hast Du keinerlei Tierfutter zu Hause, kannst Du auch selbst etwas zubereiten. Nahrhaft sind insbesondere ein gekochtes Ei oder Rührei. Diese darfst Du weder salzen noch würzen. Natürlich schmeckt es dem Igel am besten.
Auch leicht angebratenes Hackfleisch oder zur Abwechslung etwas Haferflocken sind für den Igel gut geeignet. Dadurch erhält Er ein reichhaltiges Nahrungsangebot und frisst sich Seine benötigten Fettpolster an.
Zu vermeiden ist die Gabe von Obst oder Gemüse. Du meinst es wahrscheinlich nur Gut, indem Du dem Igel ausreichend Vitamine zur Verfügung stellen möchtest. Doch die Früchte sind für das Tier weniger bekömmlich. Er ist nicht darauf angewiesen und erhält sämtliche Mineralstoffe aus den tierischen Quellen.
Trinken des Igels
Kleintieren, wie Igeln oder Katzen, wird gerne Milch angeboten. Diese scheint den Tieren zu schmecken und stellt zudem etwas Energie bereit. Doch Milch ist weder für Igel, noch für Katzen eine geeignete Wahl zum Trinken. Sie vertragen die Milch nicht und könnten im schlimmsten Fall sogar daran sterben, wenn die Magenverstimmung stärker ausgeprägt ist. Sowohl Igel als auch Katzen gelten als laktoseintolerant und vertragen lediglich die eigene Muttermilch.
Besser geeignet ist reines Wasser für die Igel. Stelle ein flaches Schälchen bereit, an welchem sich die Igel bedienen können. Fülle das Wasser regelmäßig nach, damit es nicht abgestanden wirkt. So nimmt der durstige Igel das Wasser gerne auf.
Das Nahrungsverhalten des Igels
Igel gelten als nachtaktiv und treffen daher eher selten direkt auf den Menschen. Begegnest Du dennoch dem Igel, ist eine Beobachtung aus der Distanz ratsam, um einzuschätzen, in welchem Zustand sich das Wildtier befindet. Erscheint der Igel wohlgenährt, dann ist die Hilfe des Menschen nicht erforderlich. Ist Er allerdings abgemagert und der Winter naht, ist die gezielte Fütterung angebracht.
In der Natur ernähren sich Igel vorwiegend von Insekten und anderen tierischen Quellen. Sie legen Wert auf einen hohen Proteinanteil und vertilgen hierzu Würmer, kleinere Schnecken oder Larven. Die Ernährung ähnelt dem verwandten Maulwurf. Ebenso gilt der Igel als nützlicher Gartenbewohner, da Er auf natürliche Weise die Schädlinge im Zaum hält.
Triffst Du auf einen abgemagerten Igel, kannst Du Ihn mit Igeltrockenfutter, Katzenfutter oder ungewürzten Eiern aufpäppeln. Stelle etwas Wasser hinzu und der Igel ist bestens versorgt.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.