Auf einen Blick
Die kalte Jahreszeit stellt Wildtiere vor einigen Herausforderungen. Das Nahrungsangebot ist eingeschränkt und die niedrigen Temperaturen zehren an den Kräften. Auch Igel haben damit zu kämpfen und wählen den Winterschlaf, um diese Jahreszeit am besten zu überstehen.
Abhängig von den Temperaturen bereitet sich der Igel auf den Winterschlaf vor. Von November bis März begibt Er sich in die Ruhe. Triffst Du dennoch einen Igel im Winter an, ist dies meist ein Alarmsignal. Dann hat das Tier vielleicht nicht genügend Fettpolster angefressen oder der Schlaf wurde gestört.
Wie gehst Du mit einem Igel um, wenn Du diesen im Winter findest und wie verhalten sich die Tiere während der kalten Jahreszeit?
Der Winterschlaf des Igels
Igel fressen im Sommer vorwiegend Käfer, Würmer und andere kleine Insekten. Diese finden Sie am Boden und das Nahrungsangebot ist so vielfältig, dass Sie sich kleine Fettpolster anfressen. Gesunde Igel sehen wohlgenährt aus. Insbesondere am Nacken erkennst Du, ob der Igel ausreichend Fressen findet. Denn am Hinterkopf sollte keine sichtbare Delle bestehen, sondern dieser Bereich möglichst gleichförmig verlaufen.
Befindet sich der Igel in einem guten Zustand, ist Er bereit für den Winter. Dort findet Er kaum mehr Nahrung und muss daher Energie sparen. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und die meiste Zeit verbringt der Igel schlafend. Rund 80% der Zeit verbringt der Igel in dieser kompletten Ruhe und verbraucht auf diese Weise kaum kostbare Kalorien.
Energiesparmodus
Der Winterschlaf ist für den Igel überlebenswichtig. Denn während der kalten Jahreszeit ist das Nahrungsangebot eingeschränkt und Er muss möglichst sparsam mit Seinen Kräften umgehen. In der Winterruhe verlangsamt sich der Stoffwechsel, sodass der Igel kaum mehr Energie verbraucht und die angefressenen Fettpolster ausreichen. Sind die Temperaturen milder, erwacht der Igel und geht auf Futtersuche.
Sorgen bei kälteren Wintern musst Du Dir nicht machen. Der wohlgenährte Igel hält Temperaturen im tieferen Minusbereich über einen längeren Zeitraum aus. Zur Regulierung der Körpertemperatur benötigt Er bei besonders niedrigen Temperaturen zwar mehr Energie, aber die Fettpolster sind dafür ausreichend.
Im isolierten Nest fühlt sich der Igel wohl und wartet darauf, dass die Temperaturen wieder auf ein komfortableres Maß steigen. Dies ist meist im März der Fall, sodass der Igel aus Seinem Schlaf erwacht und auf die Nahrungssuche geht. Der Stoffwechsel[1]https://www.igel-in-bayern.de/winterschlafverhalten/ kommt wieder auf Touren und das Tier geht Seinem gewöhnlichen Rhythmus nach. Auf diese Weise hat Er den Winter ohne Gefahr überstanden.
Dauer des Winterschlafes
Über welchen Zeitraum sich der Igel in den Winterschlaf begibt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen das Alter, der Ernährungszustand sowie die Außentemperaturen.
Im Allgemeinen gilt, dass der Igel sich von November bis März im Winterschlaf befindet. Für rund 5 Monate zieht Er sich zurück und versucht so viel Energie wie möglich zu sparen.
Demgegenüber gehen die Weibchen sowie Jungtiere jedoch etwas später in den Winterschlaf über. Denn die Muttertiere benötigen zur Versorgung der Jungigel mehr Energie, weshalb Sie länger auf Futtersuche sind. So kommt es vor, dass Sie zu Beginn des Wintereinbruchs noch auf Nahrungssuche gehen, um sich die Fettpolster anzufressen.
Fallen die Temperaturen deutlich früher, können die Tiere vereinzelt bereits im Oktober in den Winterschlaf übergehen. Gesunde Igel halten den längeren Schlaf problemlos aus und zehren von den aufgebauten Fettpolstern.
Steigen die Außentemperaturen über mehrere Tage auf mindestens 10°C, erwacht der Igel. Dieser Vorgang dauert mehrere Stunden, da der Stoffwechsel behutsam anläuft. Die Durchblutung ist gesteigert und das Herz muss intensive Arbeit verrichten, damit der Igel wieder in Gang kommt.
Nach dem Erwachen begibt Er sich auf die Futtersuche und hat Er sich vom Winterschlaf erholt, beginnt die Paarungszeit. Die daraus entstehenden Jungtiere folgen diesem Zyklus und begeben sich ebenfalls in den Winterschlaf.
Dem Igel im Winter begegnen
Eigentlich verbringt der Igel die meiste Zeit des Winters in Seinem Nest. Das Einschlafen dauert einige Stunden und über mehrere Wochen erwacht der Igel für gewöhnlich nicht. Dennoch könnte es sein, dass Dir ein Igel im Winter über den Weg läuft. Benötigt das Tier Deine Hilfe und wie solltest Du vorgehen?
Nicht immer ist es ein Warnsignal, wenn sich der Igel auch in den kalten Temperaturen noch fortbewegt. In der Nähe des Menschen könnte Er ausreichend Futter finden, sodass keine direkte Notwendigkeit für den Winterschlaf besteht. Hat Er die Möglichkeit sich am Katzenfutter zu bedienen oder wird Er vom Menschen zugefüttert, begeben sich manche Igel erst gar nicht in den Winterschlaf. Denn es steht genügend Nahrung zur Verfügung, sodass das Tier keinen Bedarf dafür hat, die Energie einzusparen. Befindet sich der Igel in einem guten Zustand, kannst Du Ihn einfach in Ruhe lassen oder einen Unterschlupf im Garten anbieten. Eine intensivere Hilfe ist aber nicht erforderlich.
Verhalten des Igels im Winter
In der Nähe des Menschen könnte der Igel auch im Winter genügend Futterquellen finden. Dann besteht nicht die Notwendigkeit eines Winterschlafes und das Tier könnte sich regelmäßig am Katzenfutter bedienen. Auch in Obhut des Menschen halten Igel keinen Winterschlaf ab. Ist das Tier jedoch abgemagert oder erweckt keinen gesunden Eindruck, solltest Du es aufnehmen und an eine Wildtierstation übergeben.
Ebenso können auch die Temperaturen dafür verantwortlich sein, dass der Igel Seinen Winterschlaf unterbricht. Ist es besonders mild, erwacht der Igel und geht entweder auf Futtersuche oder sucht sich ein anderes Nest. Sinken die Temperaturen, begibt Er sich wieder in den Winterschlaf. Daher ist es nicht ungewöhnlich, bei einer milden Wetterlage den Igeln zu begegnen.
Natürlich könnte der Igel aber auch Deine Hilfe benötigen, falls Du Ihn in einem schlechten Zustand findest. Hinweise sind in erster Linie der Ernährungszustand sowie das Fell. Wirkt der Igel abgemagert, indem Du die Hungerfalte am Hinterkopf erkennst oder ist Er kaum rundlich, reichen die Fettpolster wahrscheinlich nicht, um über den Winter zu kommen. Dann solltest Du das Tier zunächst in Deine Obhut nehmen und Dich an eine Wildtier- oder Igelstation wenden. Dort wird der Igel aufgepäppelt und erreicht wieder ein gesundes Gewicht.
Weist das Fell Lücken oder andere Veränderungen auf, ist hingegen der Tierarzt aufzusuchen. Dort erfährt der Igel die notwendige Behandlung und im Anschluss ist eine gezielte Zufütterung möglich. Durch diese Maßnahmen hilfst Du dem Igel über den Winter und stellst sicher, dass Er die kalte Jahreszeit überlebt.
Der Winterschlaf des Igels
Das Nahrungsangebot ist im Winter für den Igel in der Natur deutlich eingeschränkt. Er findet kaum mehr Käfer oder andere kleinere Insekten, weshalb Er den Winterschlaf hält, um Energie zu sparen. Hierzu verlangsamt sich der Stoffwechsel und nur die notwendigsten Körperfunktionen werden aufrechterhalten. So gelingt es dem Igel, die Nahrungsknappheit sowie die kalten Temperaturen zu überstehen.
Von November bis März begeben sich die Igel üblicherweise in den Winterschlaf. Sie haben sich zuvor ein ausreichend dickes Fettpolster angefressen und zehren davon während der kalten Jahreszeit.
Läuft Dir der Igel im Winter über den Weg, muss dies nicht immer ein Gefahrensignal sein. Sind die Temperaturen milder, findet der Igel in der Nähe des Menschen genügend Nahrung und sieht wohlgenährt aus, kannst Du Ihn einfach in Ruhe lassen. Er ist vielleicht einfach aufgewacht und bedient sich am Katzenfutter.
Wirkt der Igel hingegen schwächlich oder krank, dann nimm Ihn zunächst auf. Halte Ihn warm, gib Ihm Katzen- oder Igelfutter und wende Dich an eine Igelstation. Dort erhältst Du weitere Informationen, wie Du mit dem Tier am besten umgehst.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://www.igel-in-bayern.de/winterschlafverhalten/ |
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.