Auf einen Blick

  • Igel sind natürliche Schädlingsbekämpfer, da sie Insekten und Schnecken fressen.
  • Schnecken machen jedoch nur einen geringen Anteil an der Igelnahrung aus.
  • Der Einsatz von Schneckenkorn ist für den Igel gefährlich.
  • Um den Igel anzulocken, sollte der Garten naturnah gestaltet und ein Igelhaus aufgestellt werden.
Igel Steckbrief

Für Gartenbesitzer ist die Anwesenheit des Igels ein gutes Zeichen. Denn als Insektenfresser bedient sich das Tier an den Larven, die im Boden leben und später über die Pflanzen herfallen würden. Aufgrund Seines Rufes als natürlicher Schädlingsbekämpfer verringert Er das Risiko eines solchen Befalls und schützt die Pflanzen.

Doch ist der Hunger des Igels so groß, dass Er auch Schnecken frisst oder verschmäht diese? Erfahre, ob die Schnecken zu der gewöhnlichen Nahrung des Igels gehören und welche Schneckenarten Er besonders mag.

Geringer Hunger auf Schnecken

Igel gelten als Insektenfresser, die sich auf die tierischen Quellen spezialisiert haben. Ihre Ernährung besteht überwiegend aus Proteinen und nur zu einem geringen Anteil aus Kohlenhydraten. Daher ist bei der Fütterung darauf zu achten, dass dieses artgerecht geschieht. Haferflocken oder Milch sind für den Igel kaum zu verdauen und könnten mit Magenproblemen einhergehen. Dies hindert das Tier daran, genügend Fettreserven anzufressen[1]https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/igeln-richtig-ueber-den-winter-helfen/ , um für den Winterschlaf gewappnet zu sein.

Bevorzugt frisst der Igel kleine Insekten, Regenwürmer, Ohrwürmer, Spinnen sowie auch Schnecken. Allerdings machen Schnecken nur einen geringen Anteil am Nahrungsspektrum aus. Nur rund 10 Prozent des Futters besteht aus Schnecken.

Igel wühlt im Boden
Geringer Hunger auf Schnecken

Obwohl der Igel bevorzugt Insekten frisst, stehen die Schnecken nicht oben auf Seiner Beliebtheitsliste. Sie vom Schleim zu befreien kostet einige Zeit, sodass Regenwürmer oder Larven sich als schnellere Mahlzeit erweisen. Zur Schneckenbekämpfung ist der Igel nur bedingt geeignet.

Überwiegend frisst der Igel Regenwürmer und Larven, die sich im Boden befinden. Diese sind leicht bekömmlich und in großer Zahl vorhanden.

Bei Schnecken ist der Aufwand beim Verzehr deutlich größer. Denn der Igel muss die Beute erst vom weniger schmackhaften Schleim befreien. Solch eine feine Säuberung kann gerne bis zu einer halben Stunde dauern. Somit ist der Zeitaufwand für den Verzehr relativ hoch, weshalb Er lieber auf kleinere Insekten zurückgreift.

Der Igel erweist sich daher nicht als großer Schneckenvertilger. Bei einem ausgeprägten Befall hilft die Ansiedlung dieser Tiere kaum. Ihr Hunger ist nicht groß genug, um eine größere Anzahl an Schnecken zu fressen. Für eine natürliche Bekämpfung bieten sich daher weiterhin die Laufenten an. Igel sind keine echte Alternative und können lediglich im Anfangsstadium die Ansiedlung der Schnecken verhindern.

Positiv ist jedoch, dass Igel bei der Schneckenart wenig wählerisch sind. Sie verzehren sowohl Nacktschnecken, Boden-Kielschnegel, Gartenwegschnecken als auch Kapuzinerschnecken. Der bittere Geschmack der Nacktschnecken macht Ihnen also wenig aus, sodass Sie diese dennoch als schmackhafte Nahrung ansehen.

Gefährdung des Igels durch Schneckenbekämpfung

Schnecken gelten als große Bedrohung für Deine Pflanzen im Garten[2]https://www.servus.com/a/g/welche-schnecken-man-bekaempfen-sollte-und-welche-nuetzlich-sind . Sie scheinen einen schier unbändigen Hunger zu haben und binnen weniger Tage sind die Schäden so ausgeprägt, dass eine Erholung kaum mehr möglich ist.

Finden sich Schnecken in Deinem Garten ein, besteht daher der Wunsch, diese Schädlinge so schnell und effektiv wie möglich zu bekämpfen. Hierfür wird gerne das Schneckenkorn empfohlen, welches als tödliches Gift einen kurzen Prozess mit den Schädlingen macht.

Doch der Einsatz des Schneckenkorns ist mit einigen negativen Punkten behaftet. So erweist sich das Mittel auch als Gefahr für Igel sowie andere Tiere. Diese könnten das Gift aufnehmen und im schlimmsten Fall daran verenden. Sowohl Igel als auch Haustiere sind diesem Risiko ausgesetzt.

Vorbeugen der Schädlinge

Igel vertilgen zwar kaum Schnecken, aber dennoch lohnt sich Ihre Ansiedlung. Denn Sie fressen die vereinzelten Exemplare, noch bevor sich eine Vielzahl in Deinem Garten einfindet. So verhindern Igel einen schwereren Befall und erweisen sich als nützlich.

Vorbeugen der Schädlinge

Daher gilt die Empfehlung zur Bekämpfung der Schädlinge auf das Schneckenkorn zu verzichten. Besser ist es, wenn Du eine physische Barriere mithilfe eines Schneckenzauns aufbaust oder den Garten so gestaltest, dass sich die Schnecken dort weniger wohlfühlen.

Locke zudem natürliche Feinde der Schnecken an, um selbst keine aggressiven Bekämpfungsmittel einsetzen zu müssen. Zu den natürlichen Fressfeinden gehören neben den Igeln auch einige Vögel, weshalb es sich lohnt, diesen einen entsprechenden Lebensraum zu schaffen.

Indem Du selbst kein Gift ausbringst und den Garten natürlicher hältst, stellt sich langfristig das natürliche Gleichgewicht ein. Die Fressfeinde der Schädlinge finden sich in der direkten Umgebung ein, sodass die Schneckenpopulation nicht unkontrolliert wächst.

Lebensraum für den Igel schaffen

Schnecken gelten nur in geringem Umfang als Bestandteil der Igelnahrung. Doch befindet sich der Igel bereits in Deinem Garten, kann Er die einzelnen Schnecken vertilgen, noch bevor ein größerer Befall auftritt. Daher ist es sinnvoll einen Garten zu schaffen, in welchem sich der Igel gerne aufhält und auf die Futtersuche geht.

Berücksichtige die nachstehenden Tipps, damit sich der Igel in Deinem Garten wohlfühlt. Dann gilt Er nicht nur als natürlicher Bekämpfer der Schnecke, sondern frisst auch die Larven von Schädlingen, noch bevor diese über Deine Pflanzen herfallen können.

  • Wilde Gartenecke behalten

Igel bevorzugen einen natürlichen Bereich im Garten, wo das Gras hochgewachsen ist und sich genügend Insekten einfinden. Mähe die abgelegenen Flächen nicht, sondern überlasse diese der Natur. So schaffst Du einen insektenfreundlichen Garten, welcher genügend Futter für den Igel bereithält, sodass dieser sich dort niederlässt. Einmal in Deinem Garten eingefunden, sucht Er großflächig nach den Larven sowie Schnecken, sodass ein Befall nicht zu erwarten ist.

  • Igelhaus aufstellen

Igel verbringen die kalte Jahreszeit in einem Winterschlaf. In diesem Zustand reduzieren Sie Ihren Stoffwechsel auf ein Minimum und verbrauchen so wenig Energie wie möglich. Als Unterschlupf wählen Sie bevorzugt Tothölzer oder einen Laubhaufen.

Gerne nimmt der Igel aber auch eigens aufgestellte Igelhäuser an. Diese sind am besten mit einer Rattenklappe ausgestattet und so gestaltet, dass sie einen Schutz vor neugierigen Katzen bieten.

Stelle das Igelhaus in einer ruhigen Ecke auf und statte das Innere mit Stroh oder Laub aus. Dann findet sich der Igel dort gerne ein, um den Winter in einer geschützten Umgebung zu verbringen.

  • Geeignetes Futter bereitstellen

Ist die Futtersuche bisher wenig erfolgreich, könntest Du den Igel durch das Bereitstellen geeigneter Nahrung in den Garten locken. Hierbei musst Du beachten, dass die Tiere überwiegend Proteine zu sich nehmen und Kohlenhydrate kaum verdauen können.

Artgerecht ist für den Igel daher nur ein proteinreiches Katzenfutter oder eine spezielle Igelnahrung, welche Du im Fachhandel kaufen kannst. Stelle keinesfalls Milch bereit, da der Igel laktoseintolerant ist und Verdauungsprobleme bei der Aufnahme zu erwarten sind.

Mit Eiern und der Igelkost hilfst Du den Tieren, um genügend Fettpolster für den Winter aufzubauen. Dann überstehen Sie die kalte Jahreszeit problemlos und erwachen im Frühjahr nicht völlig ausgehungert.

Igel als natürliche Feinde der Schnecken

Als typische Insektenfresser spezialisiert sich der Igel auf eine kleinere Beute, die im Garten anzufinden ist. Dazu gehören vorwiegend Regenwürmer sowie Larven.

Schnecken frisst der Igel jedoch nur in geringerer Zahl. Als Alternative zur Laufente, um einen größeren Schneckenbefall einzudämmen, ist der Igel nicht geeignet.

Vorbeugend erweist sich der Igel aber als nützlich. Er vertilgt die einzelnen Exemplare, sodass sich erst gar nicht die Schnecken in Deinem Garten einfinden.

Richte einen insektenfreundlichen Garten her und stelle ein Igelhäuschen auf, damit sich das Wildtier in dieser Umgebung wohlfühlt. Dadurch kannst Du auf den Einsatz von Schneckenkorn sowie anderen Bekämpfungsmitteln verzichten und schützt Deine Pflanzen auf natürliche Weise.

Häufige Fragen

Ein Igel ernährt sich vielfältig und frisst neben Würmern und Insekten auch Schnecken. Diese gehören zu seiner natürlichen Beute und bieten ihm wertvolle Nährstoffe. Allerdings sind Schnecken auch Träger von Parasiten, insbesondere des Lungenwurms, der bei Igeln Gesundheitsschäden hervorrufen kann.

Obwohl Igel Schnecken fressen, raten Experten davon ab, sie gezielt damit zu füttern. Das Risiko einer Infektion mit Parasiten ist hoch und kann die Gesundheit des Igels ernsthaft beeinträchtigen. Dies kann zu Atemproblemen führen und im schlimmsten Fall zum Tod des Igels.

Trotz seiner Begeisterung für Schnecken bevorzugt ein Igel in der Regel bestimmte Nahrungsmittel. Dazu gehören besonders Würmer, Käfer und Spinnen, die einen wichtigen Teil seines natürlichen Speiseplans ausmachen. Sie bieten ihm wichtige Nährstoffe und halten ihn gesund.

Als Leckerbissen für einen Igel gelten spezielle Katzen- oder Hundefutter, insbesondere wenn sie aus Fleisch bestehen. Dieses Futter enthält viele der benötigten Proteine und ist leicht verdaulich. Zudem ist es für den Menschen einfach zu beschaffen und bietet dem Igel eine nahrhafte Mahlzeit.

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Sebastian Jacobitz

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