Auf einen Blick

  • Insekten haben kein komplexes Gehirn, sondern mehrere auf spezielle Aufgaben fokussierte Nervenknoten.
  • Einige Insektenarten können beeindruckende Fähigkeiten zeigen, wie einfache Rechenfähigkeiten oder Lernen durch Beobachtung.
  • Die Größe und Energieeffizienz der Insekten begrenzen die Komplexität ihres Nervensystems.
  • Schwarmintelligenz ermöglicht Insekten wie Ameisen effektive Überlebensstrategien, kann aber auch zu Risiken führen.
Insekten Steckbrief

Insekten sind kleine, außergewöhnliche Tiere. Ihre Körpergröße täuscht schnell darüber hinweg, welche Fähigkeiten Sie besitzen. So können selbst kleine Flöhe bis zu einem Meter weit springen und Ameisen ein Vielfaches Ihres Körpergewichts tragen.

Doch im Vergleich zu Wirbeltieren bestehen einige Unterschiede. So atmen Sie für gewöhnlich über ein Tracheensystem und sind nur sehr rudimentär in der Lage Schmerzen zu spüren. Ein Bewusstsein, wie es der Mensch besitzt, ist den kleinen Insekten nicht vorbehalten.

Dennoch sind Insekten wahre Überlebenskünstler. Zeichnen sich die Tiere durch eine spezielle Intelligenz aus und besitzen Sie ein Gehirn oder wie treffen Sie Ihre Entscheidungen?

Kein Gehirn im eigentlichen Sinne

Insekten sind wesentlich kleiner als die meisten Wirbeltiere. Dies bedeutet, dass Ihr Körperaufbau sich den besonderen Gegebenheiten anpassen muss. Ein komplexes Gehirn würde nicht nur viel Raum in Anspruch nehmen, sondern benötigt auch reichlich Energie, um zu funktionieren. Dies widerspricht allerdings den Grundsätzen der Insekten, welche möglichst effizient agieren. So sind Kakerlaken selbst ohne Kopf noch in der Lage bis zu 40 Tage zu überleben, weil Sie erst nach diesem langen Zeitraum wieder Nahrung und Wasser benötigen.

Mehrteilige Nervenknoten

Insekten verfügen nicht über ein einzelnes, zusammenhängendes Gehirn. Vielmehr besitzen Sie mehrere Nervenknoten, welche jeweils auf bestimmte Aufgaben fokussiert sind. So sind diese etwa mit den Augen oder dem Verdauungstrakt verbunden.

Statt eines Gehirns verfügen Insekten über Nervenknoten. Die Nervenknoten sitzen meist im Kopf und geben Informationen sowie Signale über das Nervensystem weiter. Dabei ist das „Insektengehirn“ gerade einmal ein tausendstel Gramm schwer. Im Vergleich dazu wiegt das Gehirn des Menschen durchschnittlich 1,3 Kilogramm[1]https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-das-gehirn.html und enthält bis zu 85 Milliarden Nervenzellen. Diese zahlreichen Nervenzellen ermöglichen ein komplexes Denken und führen zu einem Bewusstsein.

Der größte Nervenknoten beim Insekt ist das Oberschlundganglion. Dieses besteht aus insgesamt drei Teilen. Dem Protozerebrum, Deutocerebrum sowie Tritocerebrum. Das Protozerebrum ist direkt mit der Optik des Insekts verbunden. Die Wahrnehmung nimmt dementsprechend einen hohen Stellenwert ein und die Tiere verarbeiten so Ihre visuellen Eindrücke.

Als weiteres wichtiges Sinnesorgan dienen den Insekten Ihre Fühler. Diese sind mit dem Deutocerebrum verbunden. Sämtliche Informationen der Fühler gehen durch diesen Bereich.

In enger Verbindung mit dem Nervensystem steht das Tritocerebrum. Es sitzt am hinteren Teil des Insektengehirns und reguliert u. a. die Verdauung sowie andere Organe.

Außerordentliche Intelligenz von Insekten

Ein komplexes und vor allem umfangreiches Denken wie beim Menschen ist von den Insekten nicht zu erwarten. Doch in der Natur besitzen einige Tierchen Spezialfähigkeiten, die für Ihr Überleben wichtig sind. So vollbringen manche Insekten Denkleistungen, die für das einfache Insektengehirn herausragend sind.

Lernen durch Zusehen

Eine der wichtigsten Lernfähigkeiten des Menschen ist, dass Er komplexe Zusammenhänge allein durch die Betrachtung versteht. Babys und Kinder schauen den Eltern bei der Erfüllung bestimmter Aufgaben zu und versuchen diese so gut es geht nachzuahmen. So erlangen Sie selbstständig diese Fähigkeiten, ohne dass ein bewusstes Beibringen erforderlich ist.

Ähnliche Fähigkeiten besitzen Hummeln. In einem Experiment wurde einem Teil der Hummeln beigebracht, mit kleinen Bällen zu spielen und diese in ein Loch zu befördern. Als Belohnung gab es ein schmackhaftes Zuckerwasser.

Die unbeteiligten Hummeln haben dies erkannt und ebenfalls die Bälle in die Löcher befördert. Allein durch das Zusehen haben Sie den Zusammenhang zwischen dem Zuckerwasser und dem Ballspiel erkannt.

Rechenfähigkeit von Bienen

Einfache Mathematik mag manchen Kindern keine Freude bereiten. Doch selbst im Leben einer Biene scheint es relevant zu sein, dass Sie grundlegende Additions- sowie Subtraktionsaufgaben durchführt.

Denn Forscher haben in einem Experiment nachgewiesen, dass die Bienen in der Lage sind Aufgaben wie 2+1 oder 4-1 zu lösen. Dies gelang durch die Präsentation der Lösungen und mit Zuckerwasser als Belohnung.

Es wird vermutet, dass dieses simplen Rechenfähigkeiten helfen, die Blüten zu unterscheiden. Dies ermöglicht den Bienen vermehrt auf die attraktivsten Blumen zu landen und dort an den Nektar zu gelangen.

Schwarmintelligenz der Ameisen

Als einzelnes Individuum ist die Ameise kaum überlebensfähig. Sie ist auf eine spezielle Aufgabe fokussiert und nur im Verbund mit dem gesamten Ameisenvolk in der Lage zu überleben.

Dies gelingt eindrucksvoll durch die Anwendung der Schwarmintelligenz[2]https://www.nationalgeographic.de/tiere/schwarmintelligenz . Denn haben die Späherameisen einmal eine Futterquelle aufgespürt, machen sich die anderen Nestbewohner ebenfalls auf den Weg. Dabei legen Sie unterschiedliche Strecken zurück und hinterlassen Duftstoffe, welche als Markierung dienen.

Gebündelte Intelligenz

Ameisen sind nur im Verbund überlebensfähig. Dieses starke Kollektiv geht mit einigen Vorteilen einher und führt zu einer effizienten Lebensweise. Allerdings sind damit auch Gefahren verbunden, da Ameisen nicht in der Lage sind, die Regeln des Kollektivs zu brechen und diese bis zum Tod befolgen.

Auf dem Rückweg findet erneut eine Markierung statt, sodass der Duftstoff intensiver ist. Andere Ameisen folgen nun vermehrt diesem Weg. Durch eine ständige Wiederholung dieser Laufwege finden die Ameisen nach einer gewissen Zeit stets den kürzesten Weg, weil dieser die intensivsten Duftmarkierungen aufweist. Die Schwarmintelligenz hilft Ihnen dabei, Umwege zu vermeiden und möglichst effizient das Futter zu finden.

Allerdings ist die Schwarmintelligenz auch mit einem Risiko verbunden. So kann es zu einer tödlichen „Ameisenmühle“ kommen, wenn die Tiere sich im Kreis bewegen und nicht mehr aus diesem ausbrechen können. Die Duftspuren führen nicht zum eigenen Nest, sondern besitzen kreisförmig kein Ende, sodass die Ameisen sich auf einem Irrweg befinden.

Die Intelligenz der Insekten

Ein komplexes Gehirn wie der Mensch beisitzen Insekten nicht. Sie verfügen über ein wesentlich einfacheres Insektengehirn, welches auf Nervenknoten beruht. Diese sind auf verschiedene Aufgaben spezialisiert und etwa mit dem Sehorgan oder dem Verdauungstrakt verbunden.

Obwohl das Insektengehirn nur ein Bruchteil eines menschlichen Gehirns wiegt, vollbringen einige Arten herausragende Leistungen. So können Bienen nachweislich einfache Additions- sowie Subtraktionsaufgaben durchführen und Hummeln allein durch das Beobachten lernen.

Über ein eigenes Bewusstsein verfügen die Insekten wahrscheinlich nicht. Doch Ihre Intelligenz weist einige Überraschungen auf und sichert Ihnen seit Millionen von Jahren das Überleben.

Häufige Fragen

Fliegen besitzen nur ein winziges Gehirn, welches lediglich 100.000 Nervenzellen aufweist. Im Vergleich dazu ist das menschliche Gehirn mit rund 85 Milliarden Nervenzellen ausgestattet. Somit ist das Fliegengehirn wesentlich simpler aufgebaut und kaum mit dem eines Wirbeltiers vergleichbar.

Insekten besitzen nur ein rudimentäres Gehirn, da Ihre Körpergröße wesentlich geringer ist und Sie möglichst wenig Energie verbrauchen möchten. Ein größeres Gehirn würde Ihnen kaum einen Mehrwert bieten, aber wesentlich mehr Kalorien beanspruchen, sodass dies das Überleben erschwert.

Der größte Nervenknoten der Insekten ist das Oberschlundganglion. Zusammen werden das Oberschlundganglion sowie Unterschlundganglion als das Gehirn der Insekten bezeichnet. Es ist mit dem Strickleiternervsystem verbunden.

Weitere interessante Beiträge für Dich

Fehler Insektenhotel

Insektenhotel richtig bauen: Vermeide diese häufigen Fehler

Insektenhotels bieten wertvollen Lebensraum für verschiedene Insektenarten, doch beim Bau und der Pflege schleichen sich oft typische Fehler ein. Falsche Materialien, ungünstige Standorte oder unsachgemäße Konstruktionen können die Nützlinge vertreiben. Der folgende Artikel beleuchtet häufige Missgeschicke und gibt hilfreiche Tipps für ein erfolgreiches Insektenhotel.
Weiterlesen Insektenhotel richtig bauen: Vermeide diese häufigen Fehler
Insektenhotel säubern

Insektenhotel richtig pflegen

Insektenhotels bieten wertvolle Lebensräume für nützliche Insekten, doch regelmäßige Pflege ist unerlässlich. Durch das Säubern dieser kleinen Unterschlüpfe bleiben sie attraktiv und sicher für die Bewohner. Erfahrt, wie die richtige Reinigungsschritte das Insektenhotel revitalisieren und fördern können.
Weiterlesen Insektenhotel richtig pflegen

Sebastian Jacobitz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert