Auf einen Blick
Zecken stellen sowohl für den Menschen als auch den Hund eine große Gefahr dar. Dabei ist nicht der Biss an sich gefährlich, sondern die damit einhergehenden Krankheitserreger. Denn Zecken gelten als Wirte gefährlicher Bakterien. Diese können eine Borreliose[1]https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/index.htm oder FSME beim Menschen auslösen.
Das Blut ist für die Zecke überlebenswichtig. Es dient als Mahlzeit, welche bis zu 10 Jahre den Hunger stillen kann. Dabei suchen Sie sich sowohl Hunde als auch Menschen als Opfer, um an das nahrhafte Blut zu gelangen.
Da Hunde gerne im höheren Gras umherrennen und bei Ihnen häufiger der Zeckenbefall auftritt, sind Hundebesitzer besorgt, ob die gefährlichen Tierchen auch auf Sie übergehen. Ist es möglich, dass Zecken beim Hund auf den Menschen übergehen?
Zeckenbefall beim Hund
Zecken können beim Hund das gesamte Jahr über auftreten. Die Tiere halten keinen Winterschlaf und sind auch während der kalten Jahreszeit aktiv. Hundebesitzer müssen daher zu jedem Zeitpunkt damit rechnen, dass die unliebsamen Besucher während des Waldspazierganges in Erscheinung treten.
Im hohen Gras lassen sich die Zecken nieder und warten dort geduldig auf das nächste Opfer. Das Fell des Hundes bietet ideale Versteckmöglichkeiten, sodass es schwerfällt, die Zecken dort zu entdecken.
Gefährdete Vierbeiner
Zecken halten sich in hohen Gräsern auf und warten auf einen geeigneten Wirt, den Sie befallen können. Dabei ist ein direkter Kontakt mit dem Hund erforderlich, da Zecken nicht in der Lage sind zu springen. Untersuche nach dem Spaziergang das Fell Deines Hundes, um möglichst schnell einen Zeckenbefall zu erkennen.
Nach jedem Spaziergang solltest Du das Fell gründlich untersuchen. Da die Zecken auch beim Hund gefährliche Krankheitserreger übertragen, ist diese Vorsichtsmaßnahme angebracht. Spreize das Fell und schaue, ob sich Auffälligkeiten an der Haut erkennen lassen. Speziell im Kopfbereich, dem Bauch sowie den Beinen halten sich die Zecken beim Hund auf.
Solltest Du dort eine Zecke entdecken, dann entferne Sie mit einer Zeckenkarte oder einer Zeckenpinzette. Ziehe die Tierchen langsam und kontrolliert heraus, sodass möglichst keine Rückstände in der Haut verbleiben.
Übertragung auf den Menschen
Für den Hund erweisen sich die Zecken als unangenehm und eine Infektion könnte infolge des Befalls auftreten. Diese äußert sich in einer Rötung der Einstichstelle, einer größeren Erschöpfung sowie Appetitlosigkeit. Bei diesen Symptomen ist der Gang zum Tierarzt angebracht, um die Infektion entsprechend zu behandeln.
Beim Menschen sind die auftretenden Krankheiten noch schwerwiegender. Die Borreliose sowie FSME, welche von den Zecken ausgelöst werden, stellen ernste Infektionskrankheiten dar, die nachhaltig die Lebensqualität senken. Betroffene können dauerhaft unter einer Erschöpfung leiden und nicht mehr in der Lage sein, Ihren Alltag zu bewältigen. Daher gilt es äußerst wachsam im Umgang mit den Zecken zu sein.
Übertragung auf den Menschen möglich
Zecken könnten den Wirt vom Hund zum Menschen wechseln, falls Sie noch nicht zum Biss angesetzt haben. Beim engen Körperkontakt mit dem Hund ist die Übertragung möglich. Hat sich die Zecke bereits in der Haut verbissen, verbleibt Sie dort und ändert den Wirt nicht mehr.
Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen ist möglich, falls sich die Zecke beim Haustier noch nicht festgebissen hat. Dann könnte es vorkommen, dass das Tier unbemerkt auf den Menschen wandert und dort zubeißt. Denn Zecken sind nicht auf den Hund spezialisiert, sondern sehen den Menschen ebenso als nahrhafte Blutquelle an.
Sobald die Zecke sich allerdings festgesaugt hat, verbleibt Sie in dieser Position und fällt erst wieder ab, wenn Sie genügend Blut aufgenommen hat. Es ist demnach nicht zu erwarten, dass die gleiche Zecke sowohl den Hund als auch den Menschen beißt.
Einnisten in der Wohnung
Eine neuerliche Gefahr geht von Zecken aus, die sich nicht ausschließlich in der Natur wohlfühlen, sondern auch in der Wohnung. Dies ist bei Arten der Fall, die es eigentlich wärmer bevorzugen und in Deutschland kaum vertreten sind. Im Zuge des Klimawandels breiten sich allerdings immer mehr Zecken aus, die die Wohnung als Lebensraum betrachten. Dies sind zum Beispiel die Hyalommazecke[2]https://www.br.de/radio/bayern1/hyalomma-zecke-100.html sowie die Braune Hundezecke.
Diese befallen vorzugsweise den Hund, können aber auch beim Menschen auf die Suche nach dem Blut gehen. Nisten sich diese Zecken beim Hund ein, saugen sich aber nicht fest, können Sie in der Wohnung überleben und sich dort fortpflanzen. Ein Zeckenweibchen ist dabei in der Lage bis zu 4.000 Eier abzulegen.
Innerhalb weniger Wochen tritt der gefährliche Zeckenbefall auf und eine umfangreiche Schädlingsbekämpfung ist erforderlich. Bemerkst Du nicht nur ein einzelnes Exemplar, sondern scheinen diese sich zu vermehren, ist umgehend ein Kammerjäger aufzusuchen. Dieser kann entweder selbst die Bekämpfung übernehmen oder wiederum einen anderen Experten zur Hilfe rufen, um den Befall einzudämmen.
Zecken beim Hund eine Gefahr für den Mensch
Zecken sind bei der Wahl des Wirtes nicht wählerisch. Sie mögen zwar den Hund bevorzugen, doch auch der Mensch dient als Quelle des nahrhaften Blutes. So können die Zecken vom Hund auf den Menschen übergehen, falls Sie sich noch nicht festgesaugt haben.
Da mit dem Zeckenbefall sowohl beim Hund als auch beim Menschen die Gefahr einer Übertragung von Infektionen besteht, ist in jedem Fall eine erhöhte Vorsicht erforderlich. Untersuche Deinen vierbeinigen Liebling nach jedem Spaziergang und beuge schwerwiegenden Erkrankungen vor.
Wenige Zeckenarten fühlen sich mittlerweile auch in Wohnungen wohl und vermehren sich dort. Dies stellt ein noch größeres Problem dar und entdeckst Du vermehrt die Zecken, ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung erforderlich.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.