Auf einen Blick

  • Zecken sind gefährliche Überträger von Krankheitserregern, die sich bevorzugt in hohem Gras und Sträuchern verstecken.
  • Nach Outdoor-Aktivitäten ist eine gründliche Kontrolle des Körpers notwendig, um anhaftende Zecken frühzeitig zu entdecken.
  • Die richtige Entfernung einer Zecke ist entscheidend, um Infektionen zu vermeiden: Hautnah greifen, nicht quetschen und kontrolliert ziehen.
  • Nach der Entfernung der Zecke sollte die Einstichstelle desinfiziert und die Zecke sicher entsorgt werden. Achte auf Hautveränderungen und Symptome.

Nach einem Spaziergang im Wald könntest Du Bekanntschaft mit unerwünschten Begleitern machen. Zecken befinden sich meist im höher gewachsenen Gras und warten auf einen geeigneten Wirt, um diesen zu befallen. Neben dem Menschen sind auch Haustiere, wie Hunde oder Katzen vom Zeckenbefall betroffen.

Entdeckst Du die Zecke, ist das Entfernen umgehend erforderlich. Denn durch den Biss ist die Übertragung verschiedener Krankheitserreger[1]https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/zeckenuebertragene-krankheiten.html möglich.

Gleichzeitig darfst Du nicht in Panik verfallen und musst versuchen, die Zecke so gründlich wie möglich zu entfernen. Beachte die nachstehenden Tipps, damit das Entfernen einer Zecke sicher erfolgt und kein Gesundheitsrisiko darstellt.

Zecken am Körper entdecken

Ein Spaziergang im Grünen tut der eigenen Seele und der Gesundheit gut. Du genießt die Sonnenstrahlen und Dein Hund erhält den notwendigen Auslauf. Doch in der Natur lauern natürlich gewisse Gefahren und Insekten, die es auf Dein Blut abgesehen haben. Während Mücken zwar stören, aber noch harmlos sind, sieht dies bei Zecken anders aus.

Zecken gelten als Überträger von Erregern, die eine Borreliose oder eine Frühsommer-Meningoenzephalitis auslösen können. Die entsprechenden Bakterien werden mit dem Zeckenbiss übertragen, sodass ein Infektionsrisiko besteht. Um dieser Gefahr vorzubeugen, solltest Du Dich ausschließlich mit langer Kleidung auf den Waldspaziergang begeben. Suche zudem Deinen Körper ab, um die Zecken frühzeitig zu finden.

Absuchen der Zecken

Nach jedem Spaziergang solltest Du das Fell Deines Hundes auf die Zecken absuchen. Auch solltest Du Deinen eigenen Körper auf mögliche Zecken untersuchen. Am sichersten ist es, wenn Du im Anschluss duschen gehst, um die Exemplare abzuwaschen, noch bevor Sie sich festsaugen.

Denn so gefährlich die Zecken auch sind, beißen Sie nicht unmittelbar nach dem Befall zu. Zunächst wandern Sie entlang des Körpers, um eine geeignete Stelle zu finden. Hierfür bevorzugen Sie eine wärmere Körperregion. Dazu gehören die Achseln, die Innenseiten der Oberschenkel, der Intimbereich sowie der Hals oder Nacken.

Nach dem Spaziergang ist ein intensives Absuchen des Körpers wichtig. Das Duschen hilft, um die Zecken abzuspülen, noch bevor diese sich fest verankert hat. Dennoch ist das Untersuchen wichtig, um die bereits verstecken Tierchen aufzuspüren und schnellstmöglich zu entfernen.

Das richtige Entfernen einer Zecke

Stellst Du fest, dass die Zecke sich auf Deinem Körper befindet, ist die Angst groß, dass diese sich bereits festsaugt und mögliche Krankheitserreger abgibt. Doch eine vorschnelle und unüberlegte Handlung steigert das Infektionsrisiko. Denn gehst Du unbedacht vor, überträgt sich ein größerer Teil der Körperflüssigkeit und stellt eine Gefahr dar.

Beachte die nachstehenden Grundregeln beim Entfernen der Zecke. So minderst Du das Risiko einer Übertragung der Krankheitserreger und beseitigst das Tierchen rückstandslos.

Hautnah entfernen

Die Zecke musst Du möglichst nah an der Haut greifen und entfernen. Würdest Du etwa den Hinterleib fixieren und daran ziehen, könnten die Mundwerkzeuge weiterhin am Körper verbleiben.

Während des Saugens verhaken sich die Mundwerkzeuge regelrecht auf Deiner Haut. Diese sind so fest verankert, dass Du eher den Hinterleib abreißt, als die Zecke komplett vom Körper zu ziehen. Daher musst Du so nah am Körper ansetzen wie möglich, um die Mundwerkzeuge zu entfernen.

Nicht quetschen

Wichtig beim Entfernen ist zudem, dass Du nicht den vollgesogenen Körper berührst. Würdest Du aus Versehen den Körper quetschen, gelängen dadurch wesentlich mehr Flüssigkeit und somit auch Krankheitserreger[2]https://www.zecken.de/de/sind-zecken-gefaehrlich-welche-krankheitserreger-koennen-sie-uebertragen in die Einstichstelle. Dies erhöht Risiko einer Übertagung der Infektionskrankheiten.

Körper nicht berühren

Die Zecke saugt sich mit Deinem Blut voll und bläht sich dabei deutlich auf. Doch den vollgesogenen Hinterleib darfst Du nicht berühren. Durch den Druck könnten Krankheitserreger in Deinen Körper gelangen, weshalb Du direkt an den Mundwerkzeugen ansetzen musst.

Bewahre eine ruhige Hand und greife erst mit größerer Kraft zu, wenn Du nah am Körper die Zecke zu greifen bekommst. Keinesfalls darfst Du auf den Körper drücken, da damit die Übertragung von Krankheiten einhergehen könnte.

Langsam und kontrolliert

Grundsätzlich gilt bei jeder angewandten Methode, dass Du Gelassenheit benötigst und langsam vorgehen musst. Ein ruckartiges Ziehen könnte dazu führen, dass die Mundwerkzeuge weiterhin im Körper verbleiben und die Erreger übertragen.

Solltest Du selbst keine ruhige Hand mehr besitzen, dann bitte eine andere Person um das Entfernen der Zecke. Mit der richtigen Technik und geeigneten Hilfsmitteln ist dies auch für Laien problemlos möglich.

Zecke entfernen mit praktischen Hilfsmitteln

Die Zecken manuell per Hand zu entfernen wird nicht empfohlen. Dabei ist das Risiko zu groß, dass der Kopf der Zecke abreißt und weiter im Körper steckt. Halte lieber die nachstehenden Hilfsmittel in der Hausapotheke bereit, damit die Zeckenentfernung sicher gelingt.

Zeckenpinzette

Die Zeckenpinzette ist an der Spitze etwas gebogen und unterscheidet sich von einer gewöhnlichen Pinzette. Der Bogen ist nützlich, um einfacher unter die Zecke zu gelangen und Sie anzuheben. Bei der Handhabung ist es wichtig, ruhig und kontrolliert zu agieren.

Schiebe die Pinzette möglichst nah an der Haut unter den Kopf der Zecke. Ziehe Sie mit einer gleichmäßigen Kraft an den Mundwerkzeugen nach oben. Teilweise können die Spitzen der Mundwerkzeuge in der Haut stecken bleiben. Diese werden vom Körper langfristig abgestoßen. Insofern der Kopf der Zecke mitentfernt wurde, ist damit kein gesteigertes Risiko verbunden.

Beobachte dennoch die Einstichstelle und ob sich dort eine Hautveränderung zeigt. Eine ringförmige Hautrötung ist ein Hinweis einer Borreliose[3]https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/borreliose/ und muss dringend ärztlich untersucht werden.

Zeckenkarte

Für die Anwendung der Zeckenpinzette ist eine größere Geschicklichkeit erforderlich. Etwas einfacher in der Handhabung ist die Zeckenkarte. Diese ist flach gestaltet und mit einer v-förmigen Aussparung versehen, über welche Du die Zecke relativ leicht entfernst.

Drücke die Zeckenkarte auf die Haut und führe die Auslassung zu den Mundwerkzeugen der Zecke. Ziehe das Tierchen ebenfalls vorsichtig aus der Haut und beobachte anschließend, ob sich Auffälligkeiten auf der Haut feststellen lassen.

Zeckenlasso

Etwas ungewöhnlich, aber dennoch wirkungsvoll ist das Zeckenlasso, auch als Zeckenschlinge bekannt. Bei diesem Hilfsmittel führst Du die offene Schlaufe um den Körper der Zecke. Danach ziehst Du die Schlaufe zusammen und hebst das gesamte Tier nach oben.

Mit der Schlinge die Zecke entfernen

Ein Zeckenlasso, auch Zeckenschlinge genannt, ist eines der besten Hilfsmittel zur Entfernung der Zecken. Du legst die Schlinge zunächst weiträumig um die Zecke. Danach schließt Du per Knopfdruck die Öffnung und ziehst die Zecke rückstandslos von der Haut.

Der Vorteil hierbei besteht darin, dass die Schlinge möglichst dünn ist und dadurch eng auf der Haut anliegt. Die Anwendung ist schmerzfrei und einfach durchführbar. Daher gilt sie als erste Wahl, wenn Du Dich häufiger im Wald aufhältst.

Entsorgung der Zecke

Hast Du die Zecke vollständig entfernt, ist das Desinfizieren der Einstichstelle ratsam. Dadurch verhinderst Du, dass sich andere Erreger in die offene Wunde begeben. Doch wie gehst Du jetzt mit der Zecke vor, insbesondere wenn diese sich vollgesogen hat?

Das Einschicken der Zecke und eine Untersuchung auf Krankheitserreger ist nicht sinnvoll. Denn selbst, falls sich die Erreger nachweisen lassen, bedeutet dies nicht, dass eine Übertragung stattgefunden hat. Umgekehrt schließt ein negatives Ergebnis eine Erkrankung nicht aus. Somit ist die Untersuchung mit keinerlei Aussagekraft verbunden, weshalb das Einschicken der Zecke nicht erforderlich ist.

Damit die noch lebende Zecke keine Gefahr mehr darstellt, solltest Du Sie neutralisieren. Dies gelingt, wenn Du Sie in hochprozentigem Alkohol oder Desinfektionsmittel einlegst. Auch das Zerdrücken ist möglich, insofern Du die Zecke mit Papier abdeckst.

Keinesfalls solltest Du die Zecke einfach offen zerquetschen, da auf diese Weise die Körperflüssigkeit herausspritzt und sich weitläufig verteilt. Auch das Hinunterspülen oder das Waschen bei 40°C erweisen sich nicht als sinnvoll zur Bekämpfung der Zecke.

Töte Sie daher mit Alkohol oder zerdrücke Sie, nachdem Du Sie mit Papier bedeckt hast. Danach ist eine Entsorgung im Müll möglich.

Wann ist nach dem Zeckenbiss der Arzt aufzusuchen?

Selbst wenn Du die Zecken richtig entfernst, können Teile der Mundwerkzeuge noch in der Haut verbleiben. Dies stellt keine Gefahr dar und mit der Zeit fallen diese von selbst ab.

Ist jedoch noch deutlich der Kopf der Zecke in der Haut vorhanden, bietet es sich an, die Rückstände von einem Arzt entfernen zu lassen. Dadurch minimierst Du die Gefahr, dass es zu einer Übertragung der Krankheitserreger kommt.

Des Weiteren ist eine Beobachtung der Einstichstelle in den nächsten Wochen notwendig. Stellst Du die folgenden Veränderungen oder Symptome fest, solltest Du diese beim Arzt abklären:

  • Rötung der Haut

Eine ringförmige Rötung entlang der Stichstelle ist ein Frühzeichen der Lyme-Borreliose. Dann musst Du dringend den Arzt aufsuchen, um schnellstmöglich eine Behandlung durchzuführen.

  • Grippeähnliche Beschwerden

Ebenso deuten Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen auf die FSME hin. Treten die Beschwerden in kurzem Abstand zum Zeckenbiss auf, ist auch in diesem Fall der Arztbesuch ratsam, um eine Erkrankung auszuschließen.

Die Zecke richtig entfernen

Zeckenstiche gelten nicht nur als unangenehm, sondern stellen eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr dar. Durch den Biss können Zecken gefährliche Krankheitserreger übertragen, welche die Lebensqualität deutlich bedrohen.

Achte bei der Zeckenentfernung auf ein sicheres Vorgehen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Verwende geeignete Hilfsmittel und ziehe die Zecke so nah am Körper hinaus. So stellst Du sicher, dass der Kopf nicht mehr auf der Haut verbleibt.

Beobachte die Bisse und suche bei Hautrötungen oder Symptomen, die an eine Grippe erinnern, den Arzt auf. Hältst Du Dich regelmäßig in der Natur auf, ist auch eine Impfung anzuraten, um Deine Gesundheit zu schützen.

Häufige Fragen

Befindet sich die Zecke an einer leicht zugänglichen Stelle und gelingt es Dir ein ruhiges Händchen zu bewahren, kannst Du das Tierchen selbst entfernen. Am besten verwendest Du hierfür eine Zeckenkarte oder eine Zeckenschlinge, damit dies möglichst rückstandsfrei funktioniert.

Zum Entfernen der Zecken bieten sich unterschiedliche Hilfsmittel an. Eine Zeckenkarte oder eine Zeckenpinzette erleichtern das Entfernen, sodass weniger die Gefahr besteht, dass der Kopf in der Haut verbleibt.

Bleibt der Zeckenkopf stecken, ist das Infektionsrisiko erhöht. Sicherheitshalber solltest Du den Kopf von einem Arzt entfernen lassen und die Stelle gründlich reinigen sowie beobachten.

Entfernst Du die Zecke nicht, saugt diese sich mit dem Blut über einen längeren Zeitraum voll. Ist die Zecke vollgesogen, fällt Sie von allein vom Körper ab. Allerdings ist das Infektionsrisiko hier am höchsten.

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Sebastian Jacobitz

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