Auf einen Blick
Zecken lauern im Gras oder anderen Sträuchern auf den nächsten Wirt. Bei direktem Kontakt gehen Sie auf den Menschen oder den Hund über, um dort das Blut aufzunehmen. Beim Biss der Zecken besteht die Gefahr, dass darüber Krankheitserreger übertragen werden. So könnte in der Folge eine Borreliose auftreten, welche nachhaltig die Lebensqualität einschränkt.
Für gewöhnlich befinden sich die Zecken in der Natur. Bei einem Waldspaziergang ist die Gefahr hoch, dass ein Befall auftritt. Doch auch in der Wohnung könnten sich die Tiere verirren.
Wie lang ist dabei Ihre Lebensdauer und wie häufig müssen Sie das Blut aufnehmen? Erfahre, für welchen Zeitraum eine Sorge besteht, dass die Zecken in Deiner Wohnung überleben.
Unterschiedliche Entwicklungsstadien
Zecken durchlaufen, wie die meisten Insekten, mehrere Entwicklungsstadien. Dabei unterscheidet sich Ihre Lebensform deutlich von der vorherigen. Für den gesamten Prozess benötigen Sie reichlich Energie, wo das Blut ins Spiel kommt.
Von der Larve bis zum ausgewachsenen Tier durchleben die Zecken insgesamt drei Entwicklungsstadien. Der gesamte Prozess dauert zwischen zwei und drei Jahren. Obwohl die Zecken relativ klein sind, erreichen Sie ein beachtliches Alter.
Erforderliche Blutaufnahme
Zecken durchlaufen während des Lebens mehrere Entwicklungsstadien. Für das Fortschreiten ist hierfür die Aufnahme des Bluts erforderlich. Ohne die Blutaufnahme verzögert sich die Entwicklung der Zecken lediglich.
Voraussetzung dafür ist, dass die Zecken in jedem Entwicklungsstadium die Möglichkeit haben an das Blut zu gelangen. Das Blut ist erforderlich, um den nächsten Entwicklungssprung zu vollziehen.
Dabei saugen sich die Männchen nur einen Tag mit dem Blut voll, während die Weibchen bis zu zehn Tage am Körper verbleiben können. Zecken müssen also nicht ständig das Blut zu sich nehmen, sondern es reicht aus, wenn dies einmal pro Entwicklungsstadium geschieht. Innerhalb einer Lebensdauer von drei Jahren saugen Sie sich drei Mal mit Blut voll.
Entwicklungsverzögerung ohne Blutaufnahme
Das Blut ist für die Zecken nicht unmittelbar überlebenswichtig. Denn finden Sie innerhalb eines längeren Zeitraums keinen Wirt, stellt dies zunächst kein Problem dar.
Zecken sind in der Lage, ohne Wirt mehrere Jahre zu überleben. Mitunter schaffen Sie es gar mehr als zwei Jahre auf die Blutnahrung zu verzichten. Da Zecken sich lediglich von dem Blut ernähren, bedeutet dies, dass Sie ganze zwei Jahre ohne eine Nahrungsaufnahme überleben[1]https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/gesundheit/zecken/12380.html .
Dabei besteht jedoch die Einschränkung, dass die Zecken nicht dazu fähig sind, den nächsten Entwicklungsschritt zu vollziehen. Denn dafür benötigen Sie mehr Energie und sind auf das Blut angewiesen. Finden Sie keinen geeigneten Wirt, verzögert sich die Entwicklung dementsprechend. So ist es auch möglich, dass Sie ein maximales Alter von fünf Jahren erreichen.
Lebensdauer unter Laborbedingungen
In der Natur sind die Zecken geduldig, wenn es um die Aufnahme des Bluts geht. Auch ohne das Blutsaugen überleben Sie für mehrere Jahre, was bereits eine beachtliche Leistung darstellt.
Im Labor ist die Lebensdauer sogar noch wesentlich länger. Hat sich die Zecke zuvor optimal mit Blut vollgesogen, kann Sie anschließend bis zu zehn Jahre ohne weitere Nahrung auskommen.
Optimale Lebensbedingungen
In der Natur erreichen die Zecken ein Alter von etwa 2 bis 3 Jahren. Nach der Begattung des Weibchen bzw. der Eiablage haben die Tiere Ihre Lebensaufgabe erfüllt und sterben. Unter kontrollierten Bedingungen können die Zecken jedoch bis zu 10 Jahre alt werden.
Nach der Mahlzeit erhöht sich das Körpergewicht der Zecke um das 200-fache. Dies sollte ein Hinweis genug dafür sein, wie vollgesogen das Tier ist und wie viel Energie Sie auf diese Weise speichert.
Bis zu zehn Jahre kann Sie von dieser Mahlzeit laben. Verbraucht Sie unter Laborbedingungen nicht zu viel Energie, ist solch eine beachtliche Lebensdauer möglich. In der Natur reicht die Mahlzeit hingegen für eine Dauer von rund zwei Jahre. Schließlich sind Zecken hier wesentlich aktiver und Gefahren ausgesetzt, was zu einem erhöhten Energieverbrauch führt.
Überlebensdauer in der Wohnung
In der Natur gelten die Zecken als wahre Überlebenskünstler. Sie sterben im Winter nicht ab, sondern trotzen den niedrigen Temperaturen. Zwar sind Sie im Sommer aktiver, doch auch in der kalten Jahreszeit ist ein Befall möglich, wenn das Wetter etwas milder ist.
Hat sich die Zecke zunächst auf Deiner Kleidung festgesetzt, kann es vorkommen, dass Du den Blutsauger auf diesem Wege in die Wohnung einschleppst. Zunächst versucht die Zecke auf Deine Haut zu gelangen, doch scheint dies bei einem dickeren Wintermantel nicht möglich, fällt Sie von der Kleidung ab und sucht sich ein Versteck in der Wohnung.
Kurzer Aufenthalt
Obwohl Zecken als widerstandsfähig gelten, ist die Wohnung für Sie kein geeigneter Aufenthaltsort. Dort können Sie nur rund 10 Tage überleben, weshalb eine weitere Ausbreitung nicht zu befürchten ist.
Die Lebensbedingungen in der Wohnung sind für die Zecken jedoch weniger angenehm. Ist das Tier bereits ausgehungert, beträgt die durchschnittliche Lebensdauer nur zehn Tage. Findet Sie also nicht zügig einen Wirt, stirbt die Zecke im Haushalt deutlich schneller als in der Natur.
Lebensende der Zecken
Das Lebensende der Spinnentiere ist klar definiert. Denn Sie besitzen die Aufgabe, die Art möglichst effektiv zu erhalten, sodass die Population weiter wächst.
Das Männchen erfüllt Seine Aufgabe mit der Begattung des Weibchen. In der Folge stirbt das Männchen und das Weibchen wurde erfolgreich befruchtet. Da dieser Vorgang weniger Energie benötigt, kommen die Männchen mit deutlich weniger Blut aus.
Weibchen hingegen müssen Ihre Kräfte für die Eiablage bündeln. Denn mit einer einzigen Begattung des Männchen, ist Sie in der Lage bis zu 20.000 Eier abzulegen. Dies geschieht in einem Vorgang und die Eier sind von einer dünnen Wachsschicht umzogen.
Wurden sämtliche Eier abgelegt, folgt auch das Lebensende des Weibchen. Somit endet das Leben der Zecken, wenn die erfolgreiche Eiablage beendet ist und die nächste Generation heranwächst.
Langlebige Blutsauger
Zecken mögen klein erscheinen, doch von der geringen Körpergröße darfst Du Dich nicht täuschen lassen. Üblicherweise erreicht der Gemeine Holzbock[2]https://www.zecken-radar.de/gemeiner-holzbock/ als häufigster Vertreter der Spinnentiere ein Alter von zwei bis drei Jahren. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn Er für den nächsten Entwicklungssprung einen geeigneten Wirt findet und an das nahrhafte Blut gelangt.
Findet sich kein Wirt, kann die Zecke bis zu zwei Jahre komplett ohne Nahrung auskommen. Sie zehrt dann von der vorherigen Blutaufnahme und nutzt die dort aufgenommene Energie. Allerdings geht dies mit einer Verzögerung der Entwicklung einher.
Die Lebensdauer ist maßgeblich von der Umgebung abhängig. In der Natur erreicht die Zecke ein Alter von mehreren Jahren und trotzt dabei der Kälte im Winter ohne Probleme. Im Haushalt fühlt sich die Zecke jedoch weniger wohl, sodass Sie im hungrigen Zustand nur etwa zehn Tage dort überlebt.
Unter perfekten Laborbedingungen erreichen vollgesogene Zecken sogar ein Alter von bis zu zehn Jahren. Innerhalb dieses Zeitraums müssen Sie nicht erneut die Nahrung aufnehmen, sondern die ursprüngliche Mahlzeit reicht aus.
Mit der Begattung bzw. der Eiablage endet das Leben der Biester. Sie haben dann Ihre Aufgabe erfüllt und die Voraussetzungen zur Entwicklung der nächsten Generation gelegt.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.