Auf einen Blick

  • Marder können erheblichen Schaden an Fahrzeugen und Gebäuden verursachen und Kleintiere töten.
  • Um Marder zu bekämpfen, sind Marderfallen, -sprays und Störungen während des Schlafens wirksam.
  • Die Anwendung von Marderfallen ist gesetzlich geregelt und kann Jagdschein oder Sachkundenachweis erfordern.
  • Wenn ein Marder gefangen wird, sollte er mindestens 60km entfernt ausgesetzt werden, um Rückkehr zu verhindern.

Der Marder stellt in Deinem Garten eine größere Gefahr dar. Er macht sich über Kleintiere, wie Kaninchen oder Hühner her und nistet sich womöglich im Fahrzeug ein. Einmal in Rage versetzt, frisst Er dort sämtliche Kabel an und hinterlässt einen beträchtlichen Schaden.

Um dem Raubtier zuvorzukommen, ist eine Bekämpfung angebracht. Haben sich andere Hausmittel bisher nicht als wirksam erwiesen, könntest Du eine Marderfalle verwenden, um das Tier einzufangen. Was ist hierbei erlaubt und worauf musst Du bei der Anwendung achten?

kakerlaken
Marder Steckbrief
Gefährlichkeit
Verbreitung
Bekämpfungsaufwand
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 40 - 70cm
  • Lebenserwartung: Bis zu 20 Jahre
  • Ernährung: Allesfresser, Kleintiere
  • Vermehrung: Bis zu 4 Junge pro Wurf
  • Aktivität: Nachtaktiv
  • Anzeichen: Geräusche in der Nacht, Angebissene Kabel, Pfotenabdrücke,
  • Verstecke: Dachboden, Motorhaube, Wald

Vorbeugung

  • Dachboden aktiv nutzen
  • Marderschreck am Auto
  • Tierställe sichern

Bekämpfung

  • Marderfallen
  • Marderspray
  • Marder beim Schlafen stören
  • Gerüche einsetzen

Schadbild des Marders

Marder finden sich häufig im Haus oder dem Fahrzeug ein. Auf dem Dachboden oder unter der warmen Motorhaube finden Sie einen geeigneten Unterschlupf. Dort sind Sie sowohl vor den kühleren Temperaturen als auch den Rivalen sicher. Doch spurlos ist die Anwesenheit des Marders nicht.

  • Kleine Beutetiere

In der Nacht geht der Marder auf Beutezug und hat es dabei auf kleinere Tiere abgesehen. Auf Seinem Speiseplan stehen bevorzugt Küken oder Kaninchen, die Seinen Angriffen wehrlos ausgesetzt sind. Einmal den Zugang zum Stall erlangt, erlegt Er in einer blinden Wut sämtliche Tiere. Erst am nächsten Morgen bemerkst Du das gesamte Ausmaß des nächtlichen Treibens.

  • Beschädigte Fahrzeugkabel

Auch innerhalb des Autos hält sich der Marder gerne auf. Dort ist es wärmer und er findet ein geeignetes Versteck. Allerdings ist dies mit einem gewissen Risiko für die Kabel und Schläuche verbunden. Denn insbesondere junge Marder verfügen über einen großen Spieltrieb. Sie testen Ihre Bisskraft an den Kabeln aus und können auf diese Weise einen nachhaltigen Schaden zurücklassen. Nehmen die Marder den Geruch eines Rivalen[1]https://kleinlogel-gmbh.de/steinmarder-alle-infos-zu-mardern-im-dach-und-auto/ wahr, beißen Sie zudem ungehemmt um sich. So sind ebenfalls größere Schäden zu erwarten, die teilweise mit Kosten im vierstelligen Bereich einhergehen. Sichere Dein Fahrzeug mit einem Marderschreck, um die Tiere fernzuhalten.

  • Schaden an der Bausubstanz

Nisten sich Marder auf Deinem Dachboden ein, testen Sie auch dort Ihre Bisskraft aus. Sie verbeißen sich in der Wärmeisolierung und anderen weicheren Materialien. Zudem setzen der Kot sowie Urin der Bausubstanz zu. Der starke Geruch beeinträchtigt die Nutzung und verlangt von Dir, dass Du den Marder so schnell wie möglich vertreibst.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Um Dich vor diesen Schäden zu schützen, könntest Du den Marder fangen. Hierfür stehen Marderfallen bereit, welche das Raubtier einfangen und Ihm keine Verletzungen zufügen. Es handelt sich um Lebendfallen, die Du ganz legal in Online-Shops oder im Jagdhandel erwerben darfst.

Das Aufstellen der Fallen ist jedoch nicht bundeseinheitlich geregelt. Je nach Bundesland bestehen unterschiedliche Anforderungen an die Anwendung der Marderfalle.

Individuelle Vorschriften

Jedes Bundesland besitzt eigene Regelungen, was das Aufstellen der Marderfallen betrifft. Im Allgemeinen ist ein Jagdschein oder ein Sachkundenachweis erforderlich. Beachte zudem die Schonzeit, in der die Tiere nicht gestört werden dürfen.

Möchtest Du einen Baummarder oder einen Steinmarder fangen, fällt dies unter das Jagdgesetz. Die Tiere sind entsprechend geschützt und dürfen nicht von Jedermann gejagt werden. Du benötigst in dieser Situation einen Jagd- oder einen Fallenschein. Mit diesem weist Du nach, dass Du die entsprechenden Fachkenntnisse besitzt, um die Tiere zu fangen, ohne dass Sie einem zu großen Stress ausgesetzt sind.

Nicht in allen Bundesländern ist ein Jagdschein erforderlich, um die Marderfalle aufstellen zu dürfen. Mitunter reicht ein Sachkundenachweis aus. Diesen erhältst Du üblicherweise bei einem Lehrgang, welcher am Wochenende stattfindet. Dort erwirbst Du die entsprechenden Kenntnisse, um die Marderfallen legal zu nutzen.

Ob Du die Falle aufstellen darfst, ist daher nicht pauschal zu beantworten. Im Allgemeinen ist der Einsatz für Laien verboten. Erkundige Dich, welche Regelungen in Deinem Bundesland bestehen. So könnte ein Jagdschein[2]https://www.kuk-marderabwehr.de/tierschutz-und-jagdrecht/ oder ein Sachkundenachweis zur Nutzung der Fallen erforderlich sein.

Schonzeit beachten

Selbst, wenn Du die Voraussetzungen zum Aufstellen der Fallen erfüllst, ist der Einsatz nicht zu jeder Zeit erlaubt. Die meisten Marder unterliegen einer Schonzeit, in welcher die Tiere den Nachwuchs großziehen. Würdest Du in diesem Zeitraum die Muttertiere erlegen, wären die Jungtiere nicht überlebensfähig. Damit würde der Bestand deutlich zurückgehen und das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigt sein.

In den meisten Bundesländern gilt daher die Vorschrift, dass Steinmarder ausschließlich von Mitte Oktober bis Ende Februar gejagt werden dürfen. Verstößt Du gegen diese Vorschriften, drohen empfindliche Bußgelder. Allein das Aufstellen der Falle könnte bereits einen Verstoß bedeuten und die Strafe nach sich ziehen.

Fachgerechte Anwendung der Marderfallen

Zum Aufstellen der Fallen ist eine gewisse Fachkenntnis erforderlich. Damit soll das Tier geschützt werden und nicht zu Schaden kommen. Nachstehend erfährst Du wichtige Hinweise, damit eine fachgerechte Anwendung gelingt.

Geeigneter Standort

Die Fallenjagd kann sich nur als wirksam erweisen, wenn Du ungefähr weißt, wo sich das Tier aufhält. Achte daher auf sämtliche Hinweise, die auf den Marder hindeuten. Ein starker Geruch weist vornehmlich auf die Hinterlassenschaften hin. Stelle die Fallen in der Nähe der Laufwege, damit der Marder nicht von seiner üblichen Route abweichen muss. So gelingt die Jagd wesentlich einfacher.

Schmackhafter Köder

Freiwillig werden die Marder nicht in die Falle gehen. Diese musst Du mit einem attraktiven Köder ausstatten, um das Raubtier anzulocken. Hierzu lohnt es, die verschiedenen Vorlieben der Marder zu kennen. Als Köder eignen sich:

  • Reifes Obst
  • Nuss-Nougat-Creme
  • Rohe Eier oder Fisch
  • Nüsse

Marder verlassen sich auf der Suche nach dem Futter auf Ihren Geruchssinn. Je intensiver die Lebensmittel riechen, desto eher zieht dies den Marder an. Achte bei der Handhabung darauf, dass Du nicht den menschlichen Eigengeruch darauf überträgst. Verwende Handschuhe und lange Kleidung, damit das Tier ausschließlich den Köder riecht und nicht Deinen Körpergeruch.

Umgang mit dem Marder

Hast Du die Hinweise befolgt, sollte der Marder nach wenigen Tagen in die Falle gehen. Damit ist die Arbeit aber noch nicht erledigt. Denn jetzt ist ein sicherer Umgang mit dem Tier gefragt. Dies ist gar nicht so leicht, denn der Marder wird sich mit Kräften wehren und wild um sich beißen. Daher ist eine größere Vorsicht geboten, um nicht gebissen zu werden.

Weit entfernt aussetzen

Marder besitzen einen ausgezeichneten Orientierungssinn. Daher ist es erforderlich, dass Du den Marder mindestens in einer Entfernung von 60km aussetzt. Trage Handschuhe und längere Kleidung, um Dich vor Bissen oder Kratzern zu schützen.

Für einen sicheren Umgang sind die Haltegriffe meist mit etwas Abstand zur Falle verbunden. Dadurch dürfte es dem Marder nicht gelingen, Dich zu beißen. Dennoch ist das Tragen von Handschuhen Pflicht.

Das Aussetzen des Marders gestaltet sich als größere Aufgabe. Denn mit Seinem hervorragendem Orientierungssinn fällt es Ihm leicht, wieder das alte Revier aufzusuchen. Du musst daher mindestens 60km weit mit dem Auto fahren, um dort das Tier auszusetzen. Suche einen einsamen Wald auf, wo der Marder nicht in andere Gärten oder Häuser verläuft. Dann ist eine Marderabwehr wirksam möglich, ohne das Tier zu töten.

Gesetzliche Vorgaben zur Fallennutzung

Privatpersonen dürfen Marder nur unter bestimmten Voraussetzungen fangen. Dies ist mehrheitlich in den Bundesländern mit einer Jagderlaubnis oder einem Sachkundenachweis[3]https://waidwissen.com/lexikon/sachkundenachweis verbunden. Erst, wenn Du diese Bedingungen erfüllst, darfst Du Jagd nach den Mardern machen.

Das Töten des Marders ist streng verboten. Zudem darf er beim Fangen keinem Stress oder anderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sein. Kontrolliere die Fallen morgens und abends, um schnellstmöglich zu reagieren und das Raubtier weit entfernt auszusetzen.

Indem Du die Anwendungshinweise befolgst, ist nicht nur ein sicherer Umgang gegeben, sondern die Fallenjagd gelingt effektiver. Probiere auch andere Methoden der Marderabwehr, damit sich das Tier bei Dir erst gar nicht wohlfühlt.

Erscheint Dir dieser Aufwand zu hoch, dann wende Dich an andere Menschen mit entsprechender Fachkenntnis. Frage bei Jägern an, ob diese den Marder fangen können und damit Deinen Grund schützen. Andernfalls müssen Hausbesitzer die entsprechenden Nachweise erbringen, um die Lebendfalle aufstellen zu dürfen und die Regelungen des Tierschutz bei der Marderjagd berücksichtigen.

Häufige Fragen

Die Vorschriften sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. In NRW ist beispielsweise das Aufstellen von Lebendfallen zum Einfangen von Mardern für Privatpersonen nur nach einer entsprechenden Schulung erlaubt. Zudem muss die Jagdzeit berücksichtigt werden.

Einen Marder lockst Du am besten mit intensiv riechenden Lebensmittel in die Falle. Hierfür eignen sich Eier, Fisch, Obst oder Nuss-Nougat-Creme. Achte bei der Anwendung des Köders darauf, dass Du Handschuhe trägst und Dein Körpergeruch nicht an die Fallen gelangt. Als scheue Tiere würden die Marder andernfalls nicht in die Lebendfallen gehen.

War die Marderfalle erfolgreich, ist nach aktuellem Jagdrecht das Töten des Marders nicht erlaubt. Du musst das Tier weit entfernt wieder freilassen. Dies sollte am besten in einem Abstand von mindestens 60km erfolgen. Trage zudem Handschuhe und lange Kleidung, um Dich vor möglichen Angriffen des Marders zu schützen.

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