Der Marder ist ein aggressives Nagetier, welches große Schäden am Haus oder dem Fahrzeug hinterlässt. Du erkennst es an den typischen Geräuschen, dem Kot und ersten Schäden, die auftreten. Am gefährlichsten ist es, wenn der Marder Kabel im Motorinnenraum durchtrennt oder in ein Kleintiergehege gelangt. Dort erlegt oftmals alle Hühner und Kaninchen, selbst wenn er diese nicht verspeisen kann.
Zunächst ist es eine vielversprechende Idee den Marder mit Hausmitteln zu vertreiben. Verursache etwas Lärm und sorge mit unangenehmen Gerüchen dafür, dass der Marder sich lieber woanders ein Versteck einrichtet.
Haben diese Methoden nicht zum Erfolg geführt, dann setze die Marderfalle ein, um das Tier von Deinem Grundstück zu vertreiben. Wie die Falle funktioniert und Du das Nagetier loswirst, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Eigenschaften der Marderfalle
Beim Bekämpfen des Marders gibt es gewisse gesetzliche Rahmenbedingungen, die Du einhalten musst. So ist es nicht erlaubt den Marder während der Paarungszeit zu jagen. Das Töten des Tieres ist nur für Personen mit einem Jagdschein erlaubt. Daher ist das Aufstellen einer tödlichen Falle keine Alternative.
Im Handel findest Du daher ausschließlich Lebendfallen, die für das Fangen des Marders geeignet sind. Diese müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllen.
Länge
Die Falle muss eine Länge von mindestens 100cm besitzen. Andernfalls ist der Platz nicht ausreichend für den Marder und dieser fühlt sich zu stark eingeengt. Dadurch meidet er mitunter die Falle und befindet er sich dennoch im Inneren, gerät er leicht in Panik.
Damit Marderfallen den erwünschten Erfolg bringen und das Tierleid minimieren, müssen diese mindestens 100cm lang sein. Zudem sind Sie in der Regel 25cm breit sowie hoch. Damit ist ausreichend Raum vorhanden, sodass die Tiere keinen zu hohem Stress ausgesetzt sind.
Öffnungen
Technisch gesehen funktionieren Marderfallen, wenn diese nur einen Eingang besitzen. Schnappt sich der Marder den Köder, fällt die Tür zu und das Tier ist gefangen.
Marder sind jedoch intelligente Tiere und bei der Futtersuche achten Sie darauf, dass immer ein Fluchtweg vorhanden ist. Daher ist es ratsam Fallen zu verwenden, die über zwei Öffnungen verfügen. Solche Durchgangsfallen vermitteln ein Gefühl der Sicherheit, sodass der Marder sich eher traut an den Köder zu gehen.
Marderfallen mit zwei Öffnungen erweisen sich als effektiver. Sie gewähren eine vermeintliche Sicherheit und führen schneller zum Erfolg.
Sichere Handhabung
Befindet sich der Marder im Inneren, gibt dieser nicht einfach auf. Mit lauten Schreien versucht er Dich zu vertreiben. Da Angriffe auf den Menschen schmerzhaft sind, muss die Falle so gestaltet sein, dass der Marder Dich nicht erreichen kann.
Hierfür ist eine robuste Bauweise sowie ein stabiler Handgriff notwendig. Einige Modelle sind mit einem Bissschutz am Tragegriff ausgestattet, sodass Du hierbei kein Risiko eingehst.
Varianten der Marderfalle
Den Marder zu fangen ist nur mit einer Lebendfalle erlaubt. Tödliche Fallen darfst Du nicht aufstellen, da dies gegen das Jagdrecht verstößt.
Bei den Lebendfallen gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Bauweisen, die für Dich interessant sind.
Kastenfalle
Der Name zeigt bereits an, dass es sich bei dieser Ausführung um eine Art Kasten handelt. Die Falle ist komplett abgeschlossen und nach außen blickdicht. Häufig bestehen diese Varianten aus Holz oder in moderner Bauweise aus Kunststoff.
Der Vorteil dieser Fallen ist die sichere Handhabung. Du kommst nicht mit dem Marder in Kontakt und es besteht nicht die Gefahr, dass dieser Dich beißt. Allerdings ist diese Variante etwas schwerer und der Geruch des Köders verbreitet sich schlechter. Marder halten daher etwas Abstand und es dauert mit dieser Art Falle länger, bis das Tier den Köder annimmt.
Gitterfalle
Als effektiver erweist sich die Gitterfalle. Diese besteht aus einem stabilen Drahtgitter, wodurch die Falle offen gestaltet ist. Für den Marder wirkt dies weniger bedrohlich und Du kannst die Falle besser in die Umgebung integrieren. Lege etwas Laub oder Erde in das Innere, um die Drahtgitter zu verdecken. So erkennt der Marder gar nicht, dass es sich um eine Falle handelt.
Beim Umgang ist etwas mehr Vorsicht geboten. Denn der Marder wird versuchen durch die Drahtgitter nach Dir zu schnappen. Halte daher etwas Abstand und nutze den Tragegriff, um den Marder weit entfernt wieder auszusetzen.
In der Praxis erweisen sich diese Marderfallen als vorteilhaft. Du erkennst direkt, ob der Marder in die Falle gegangen ist und für das Tier sind diese Ausführungen weniger bedrohlich.
Anwendung der Marderfalle
Damit der Einsatz der Marderfalle erfolgreich ist, musst Du einiges beachten. Denn der Marder ist ein scheues Tier und Ihn in die Falle zu locken gar nicht so einfach. Mit den folgenden Tipps überlistest Du den Marder und vertreibst Ihn erfolgreich.
Eigengeruch vermeiden
Der Marder verlässt sich bei der Jagd auf seinen Geruchssinn. Darüber spürt er etwa Kleintiere oder andere tierische Futterquellen auf.
Vor dem Menschen besitzt der Marder eine große Scheu. Er ergreift direkt die Flucht, wenn er einen Menschen oder andere Feinde in der Nähe vermutet. Damit das Einfangen gelingt, darf kein Eigengeruch an der Marderfalle sein.
Verwende im Umgang mit der Marderfalle stets Handschuhe und lange Kleidung. Beim Aufstellen bietet es sich an, die Falle noch mit Erde einzureiben. Dadurch erhält Sie einen neutralen Geruch und sticht nicht unangenehm hervor.
Wo die Falle aufstellen?
Der Marder verlässt seine angestammten Wege nur ungern. Er meidet Überraschungen und bleibt lieber in Sicherheit.
Die Lebendfalle solltest Du dort aufstellen, wo sich der Marder ohnehin aufhält. Suche nach dem Marderkot und seine Pfotenabdrücke, um die üblichen Wege nachzuverfolgen.
Dann stellst Du die Falle ganz in der Nähe auf. Zunächst kann dies noch ohne Köder sein. Der Marder gewöhnt sich an den neuen Gegenstand und sieht diesen nicht als Gefahr an.
Nach wenigen Tagen kannst Du einen Köder einbringen. Nun wirkt die Falle interessanter und das Tier geht mit hoher Wahrscheinlichkeit neugierig in das Innere.
Der beste Köder
Essenziell ist natürlich der Einsatz eines Köders. Der Marder erweist sich als Allesfresser wenig wählerisch. Daher kannst Du beim Köder verschiedene Varianten ausprobieren und herausfinden, worauf „Dein“ Marder gerade Lust hat.
In der Praxis sind die folgenden Köder effektiv:
Biete dem Marder das Futter an, dass er auch in freier Wildbahn gerne frisst. Je geruchsintensiver der Köder, desto eher wird das Tier auf die Falle aufmerksam. Im Handel gibt es zudem spezielle Marderköder, die einen noch größeren Erfolg versprechen.
Regelmäßiges Kontrollieren
Den Marder solltest Du keinem unnötigen Stress aussetzen. Einmal in die Falle gegangen, bedeutet dies für das Tier eine hohe Belastung. Kontrolliere mindestens zwei Mal am Tag, ob das Tier in der Falle sitzt. Bringe es dann umgehend an einen entfernten Ort, um es keinem zusätzlichen Stress auszusetzen.
Was tun, wenn der Marder in der Falle sitzt?
Hast Du den Marder gefangen, ist das Töten nicht erlaubt. Dir bleibt nur die Option, diesen umzusiedeln und zu hoffen, dass dieser nicht mehr zu Deinem Grundstück findet. Dies ist möglichst schnell durchzuführen. Hast Du nicht direkt Zeit, dann stelle zumindest Wasser bereit, um den Aufenthalt für das Tier angenehmer zu gestalten.
Bei der Handhabung der Falle musst Du vorsichtig sein. Denn der Marder ist wendig und kann mit seinen Zähnen nach Dir schnappen. Daher bietet es sich auch hier an Handschuhe und lange Kleidung zu tragen.
Nun setzt Du die Falle samt Marder in Dein Auto und fährst mindestens 60 Kilometer entfernt von Deinem Grundstück. Der Marder kann weite Wege zurücklegen und daher ist es notwendig, das Tier in solcher Entfernung auszusetzen.
Suche hierfür ein möglichst unbesiedeltes Gebiet. Denn Du möchtest nicht, dass der Marder sich wieder in einem anderen Haus aufhält. Am besten geeignet sind Naturschutzgebiete. In dieser natürlichen Umgebung erhält der Marder viel Auslauf und findet ein reichliches Nahrungsangebot vor.
Stelle die Falle an einer passenden Stelle ab und öffne vorsichtig die Tür. Stehe dabei hinter der Falle, sodass der Marder einfach fliehen kann. Stehst Du vor dem Eingang, stellst Du eine Gefahr dar und der Marder könnte zum Angriff übergehen. Mit etwas Bedacht rennt das Tier aber sofort weg und stellt kein Risiko für Dich dar.
Ist das Aufstellen der Marderfalle für Privatpersonen erlaubt?
Ob Du die Marderfalle nutzen darfst, hängt von der Gesetzgebung der jeweiligen Bundesländer ab. Das Recht ist nicht einheitlich geregelt, sodass Du Dich vorab informieren musst. In manchen Bundesländern ist der Einsatz der Marderfallen nur mit Jagdschein erlaubt. Verstößt Du dagegen, drohen hohe Bußgelder. Das Fangen ist zudem nicht während der Schonzeit erlaubt.
Hält sich der Marder auf Deinem Grundstück auf und sind Schäden am Auto oder dem Haus zu erwarten, kannst Du eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Zuständig ist hierfür die Jagdbehörde Deines Bundeslandes. Dort erhältst Du alle Informationen, die zum Fangen des Marders notwendig sind. Es lohnt sich also vor dem Einsatz der Marderfallen die Jagdbehörde anzurufen und nachzufragen, ob Du die Falle einfach aufstellen darfst.
Die Marderfalle für einen besseren Schutz
Hat sich ein Marder bei Dir eingenistet, solltest Du das Tier so schnell wie möglich vertreiben. Zeigt sich der Marder vom Ultraschall oder anderen Abwehrgeräten unbeeindruckt, bleibt nur das Einfangen. Das Töten des Marders ist nicht erlaubt.
Wähle eine Falle, die die richtige Größe für den Marder aufweist. Eine Marderfalle kaufen kannst Du sowohl im Fachhandel als auch online. Ein besonderer Nachweis ist hierfür nicht nötig.
Statte die Falle mit einem schmackhaften Köder aus und stelle diese in die Nähe der üblichen Route. Nach wenigen Tagen sollte der Einsatz der Lebendfalle erfolgreich sein. Setze den Marder nun weit entfernt wieder aus und sowohl Tier als auch Mensch können jetzt in Frieden leben.