Auf einen Blick
Die Gefahr von Kakerlaken in der direkten Umgebung ist nicht zu unterschätzen. Sie beheimaten einige Erreger, die beim Kontakt auf den Menschen übergehen. Auf diese Weise können Sie selbst tödlich verlaufene Krankheiten auslösen, wie Hepatitis A oder Tuberkulose.
Eher weniger bekannt ist, ob die Kakerlaken auch beißen können. Denn die kleinen Schaben gelten als scheu und suchen beim Anblick des Menschen lieber das Weite. Doch wie hoch ist das Risiko, dass die Kakerlake zubeißt und welches Risiko ist damit verbunden?
Kräftige Beißwerkzeuge
Je nach Art der Schabe unterscheidet sich deren Ernährungsweise leicht. Im Allgemeinen gelten Sie aber als Allesfresser, die sich sowohl von pflanzlichen als auch tierischen Quellen ernähren.
Zum Verzehr müssen Sie teilweise dickere Schalen oder Oberflächen durchdringen. Daher besitzen die meisten Schaben kräftige Beißwerkzeuge, mit denen Sie in der Lage sind, selbst Leder zu durchdringen.
Daher gilt der erste Hinweis Deinen Lebensmitteln. Dünne Verpackungen aus Papier stellen für Kakerlaken kein Hindernis dar. Haben sich die Küchenschaben bei Dir eingefunden, dann bewahre die Lebensmittel nur noch in robusteren Behältern auf. Andernfalls könnten die Kakerlaken dort eindringen und Deine Nahrungsvorräte kontaminieren.
Kräftiger Kakerlakenbiss
Kakerlaken besitzen kräftige Mundwerkzeuge. Damit können Sie auch den Menschen beißen und größere Wunden hinterlassen. In der Praxis kommt dies aber äußerst selten vor, da die Kakerlake als Fluchttier gilt und keinen Grund hat, den Menschen zu beißen.
Kakerlaken sind grundsätzlich in der Lage, den Menschen zu beißen. Der Kauapparat ist dabei so kräftig, dass er deutliche Spuren in der Haut hinterlässt.
Die enorme Kraft ist auch aus wissenschaftlicher Sicht von Interesse. So haben sich Forscher daran gewagt, die Beißkraft genauer zu untersuchen. Dabei haben Sie die Kakerlake fest eingespannt und auf einem Sensor genau gemessen, wie stark die Bisskraft ausfällt[1]https://sciencev2.orf.at/stories/1764527/index.html .
Im Ergebnis wurde eine Kraft von 0,5 Newton festgestellt. Im Vergleich zur eigenen Masse, können Kakerlaken mit beiden Scheren rund das 100-fache Ihres Körpergewichtes bewegen. Dies ist ziemlich ordentlich, sodass Sie auch in der Lage sind, sich durch Holz- oder Gipswände zu fressen. Es dauert zwar einige Zeit, doch die Tierchen gelten als robust und ausdauernd.
Gefahr des Kakerlakenbisses
Die Kraft der Kakerlake ist nachweislich beeindruckend. Beruhigend sollte es daher sein, dass ein Kakerlakenbiss in der Praxis kaum vorkommt. Insbesondere in Deutschland ist nicht zu erwarten, dass eine Kakerlake Dich im Schlaf heimsucht und Dich beißt. Denn hierzulande sind Kakerlaken weniger verbreitet. Es besteht eine größere Scheu und selten ist in der Wohnung oder dem Haus ein ausgeprägter Kakerlakenbefall feststellbar. In Deutschland solltest Du Dir also keine Sorgen darüber machen, dass Dich ein Kakerlakenbiss betrifft.
Anders sieht es in wärmeren Urlaubsregionen aus. Dort ist die Anwesenheit der Kakerlaken deutlich wahrnehmbarer. Da die Kakerlaken als Überlebenskünstler gelten, ist es selbst mit aufwendigsten Hygienemaßnahmen nicht immer möglich, diese fernzuhalten. Sie vermehren sich dort in größerer Zahl und verlieren die Scheu vor dem Menschen zusehends.
Schmerzhafte Verwechslung
Ein Kakerlakenbiss beruht in der Regel darauf, dass der Schädling durstig ist und die feuchte Hautoberfläche als Wasserquelle sieht. Der Biss ähnelt einem größeren Insektenstich. Treten in der Folge Krankheitssymptome auf, dann wende Dich an Deinen Arzt. Denn über den Biss können die Kakerlaken gefährlich Erreger übertragen.
Daher ist dort die Wahrscheinlichkeit höher von einer Kakerlake gebissen zu werden. Dennoch sind dies weiterhin nur Einzelfälle und keinesfalls gebräuchlich.
Es gilt die Vermutung, dass Kakerlaken dann zubeißen, wenn kein Wasser vorhanden ist und ein hohes Aufkommen besteht. Dann könnten die Kakerlaken mit dem Biss versuchen, an die Feuchtigkeit der Hautoberfläche zu gelangen. Der Schweiß auf der Haut wirkt attraktiv und die Kakerlake interpretiert dies als Trinkwasserquelle. Somit basieren die Bisse in der Regel auf eine Verwechslung und sind kein häufigeres Vorkommnis.
Aussehen der Kakerlakenbisse
Die Bisse der Kakerlaken ähneln anderer Insektenbisse. Daher könnte schnell eine Verwechslung auftreten, da Du die nachtaktiven Kakerlaken am Tage ohnehin nicht siehst. Nach dem Biss verschwinden Sie wieder in Ihr Versteck, sodass Du morgens nur noch die Spuren siehst.
Der Biss zeichnet sich durch ein rötliches Zentrum aus, welches eher oval und lang gezogen wirkt. Damit unterscheidet es sich deutlicher von einer runden Einstichstelle einer Mücke.
In der Folge tritt eine kleine Schwellung sowie ein leichter Schmerz auf. Die Spuren sind im Vergleich zu einem Ameisenbiss wesentlich sichtbarer und stärker wahrnehmbar. Du wirst also merken, dass es sich nicht um ein kleines Insekt handelt, sondern etwas Größeres die Spuren hinterlassen hat.
Gesundheitliche Folgen
Wichtig für Dich ist in erster Linie, wie gefährlich der Biss ist. Denn Du möchtest kein gesundheitliches Risiko eingehen.
Die eigentliche Wunde verheilt wie ein gewöhnlicher Insektenstich[2]https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/insektenstiche/ in den nächsten Tagen. Schwellung und Rötung gehen zurück, sodass davon nichts mehr zu sehen ist. Dennoch solltest Du darauf achten, Dich nicht an der Stelle zu kratzen oder diese einer zusätzlichen Belastung auszusetzen. Dies könnte die Wundheilung verzögern und zu Komplikationen führen.
Wesentlich gefährlicher ist allerdings, dass mit dem direkten Kontakt der Kakerlake die Übertragung zahlreicher Erreger möglich ist. Denn diese bevölkern die Schaben und beim Biss ist die Gefahr groß, dass die Bakterien und Viren in Deinen Körper eindringen.
Die folgenden Krankheiten können die Erreger auslösen:
In den meisten Fällen wirst Du primär unter einem Magen-Darm-Infekt leiden. Dieser legt sich aber mit etwas Ruhe von selbst. Ist Dein Immunsystem allerdings geschwächt, solltest Du vorsichtiger sein. Dann können die Hepatitis, Tuberkulose oder Lepra sogar tödlich verlaufen.
Bei den ersten Anzeichen von Krankheitssymptomen solltest Du lieber Deinen Arzt aufsuchen und eine genauere Untersuchung vollziehen. Im Anfangsstadium besteht eine höhere Chance einer erfolgreichen Behandlung, sodass die gesundheitlichen Auswirkungen minimal bleiben.
Der Biss einer Kakerlake
Für die meisten Menschen ist die Nähe zu Kakerlaken unangenehm. Aufgrund der Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern ist diese Angst nachvollziehbar.
Vor einem Biss musst Du Dich aber kaum fürchten. Denn die Kakerlaken bleiben lieber auf Abstand und Bisse sind äußerst unwahrscheinlich.
Solltest Du dennoch von einer Kakerlake gebissen worden sein, dann beobachte die Wunde und achte auf Krankheitssymptome. Wende Dich an einen Arzt, um die Infektion einer schlimmeren Erkrankung nachzuweisen und die Behandlung einzuleiten. Dann geht selbst mit Kakerlakenbissen keine weitere Gefahr einher.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.