Auf einen Blick
Ob im Garten oder dem Haushalt, das Ameisengift ist ein beliebtes Mittel, um die kleinen Plagegeister zu bekämpfen. Es besitzt eine lang anhaltende Wirkung, die zu einem Absterben des gesamten Nestes führt.
Bist Du Dir unsicher, ob die Anwendung in der Wohnung oder dem Haus tatsächlich unbedenklich ist, dann erfahre, welche Risiken mit dem Ameisengift verbunden sind und ob dieses gefährlich für den Menschen ist.
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Verwendete Wirkstoffe
Die gesundheitlichen Risiken hängen maßgeblich vom verwendeten Wirkstoff ab. Setzt Du etwa auf sanfte Hausmittel gegen Ameisen, sind diese verträglicher für Mensch und Haustiere. Allerdings ist auch deren Effektivität nicht immer zufriedenstellend, sodass das Bekämpfen der Ameisen auf diesem Wege schwerfällt.
In den meisten Ameisengiften kommen die folgenden Wirkstoffe zum Einsatz. Diese sind auch in anderen Bekämpfungsmitteln zu finden, welche für den Haushalt geeignet sind. Sie richten sich in erster Linie gegen kleine Insekte und entsprechend ist die Wirkung auf deren speziellen Organismus abgestimmt.
Permethrin
Einer der am häufigsten verwendeten Wirkstoffe ist das Permethrin. Es zählt zu der Gruppe der Insektizide und wird nicht nur gegen die Ameisen eingesetzt. Auch gegen eine Reihe anderer Schädlinge besitzt es eine tödliche Wirkung. So lassen sich etwa Silberfische, Milben oder andere Insekten bekämpfen.
Der Wirkstoff gelangt entweder durch die äußere Anwendung, also dem Besprühen mit einem Ameisenspray, oder durch das Fressen des Giftköders in den Körper. Permethrin dringt durch den Chitinpanzer, weshalb Insekten ebenso der Wirkung ausgesetzt sind.
Überlastung des Nervensystems
Die meisten Ameisengifte sorgen für eine Überregung des Nervensystems. Der empfindliche Organismus reagiert über und es folgen Lähmungserscheinungen mit Eintritt des Todes.
Bei Aufnahme sorgt das Permethrin für eine Übererregung des Nervensystems. Es öffnet die Natriumkanäle und die Ameise ist nicht mehr fähig bewusste Bewegungen auszuführen.
Dies gilt auch für die Atemwege. Es tritt ein Lähmungszustand ein, worauf die Ameise innerhalb kürzester Zeit verstirbt.
Spinosad
Ähnlich wie das Permethrin, setzt auch das Spinosad auf eine Übererregung des Nervensystems. Die Wirkung setzt wenige Stunden nach der Aufnahme des Gifts ein. Aufgrund der Lähmungserscheinung tritt der Tod für die Ameisen ein.
Die verzögerte Wirkung ist von Vorteil, da auf diese Weise das gesamte Nest bekämpft wird. Die Ameisen tragen das Gift in den eigenen Bau, verteilen es und alle Bewohner kommen mit dem Wirkstoff in Kontakt. Ohne zu ahnen, dass es sich um ein Gift handelt, verenden nach kurzer Zeit sämtliche Ameisen des Nestes.
Verwendung findet Spinosad zudem in der Landwirtschaft oder bei der Behandlung eines Flohbefalls. Bei Letzterem ist die Anwendung bei Hunden und Welpen in Form von Tabletten möglich. Der Wirkstoff ist für die Tiere weitestgehend unbedenklich, wobei kleinere Nebenwirkungen auftreten können.
Fipronil
Gleichermaßen setzt auch Fipronil auf eine Stimulation des Nervensystems. Die Wirkung setzt aufgrund der Bindung und Inhibition der GABA-Chloridkanäle ein. Eine dauerhafte Erregung tritt ein, was mit dem schnellen Absterben der Ameisen verbunden ist.
Neben den Ameisen ist Fipronil u.a. auch gegen die folgenden Insekten & Schädlinge wirksam:
Daher handelt es sich um ein Breitspektrum-Insektizid, welches auch zur Behandlung bei Tieren eingesetzt wird. Auf die Haut aufgetragen gelingt es einen Flohbefall unter Kontrolle zu bringen. Auch vorbeugend ist die Anwendung des Fipronils möglich.
Gesundheitsrisiken für den Menschen
Der Wirkmechanismus der drei verwendeten Insektizide ist gleich. Sie setzen auf eine Erregung des Nervensystems, was zu einer Lähmung mit einer tödlichen Folge einhergeht. Ist solch eine Wirkung auch für den Menschen denkbar?
Die Wirkstoffe sind für ein deutlich größeren Organismus, wie dem Menschen, weitestgehend unbedenklich. Dies zeigt auch die Einschätzung des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Diese kommt im Zusammenhang mit Spinosad zu folgendem Schluss: „Bei sachgerechter und bestimmungsgemäßer Anwendung unter Beachtung der Angaben zur Einstufung und Kennzeichnung und zum Anwenderschutz sind schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Anwender, Arbeiter und Dritten nicht zu erwarten.“
Keine realistische Gefahr
Ameisengift ist für Menschen bei sachgemäßen Umgang ungefährlich. Du müsstest überaus hohe Mengen bewusst konsumieren, damit Vergiftungserscheinungen eintreten. Versehentlich ist dies kaum möglich. Bringe die Mittel so aus, dass Kleinkinder sowie Haustiere damit nicht in Berührung kommen und die Anwendung ist unbedenklich.
Der direkte Kontakt oder die Aufnahme der Insektizide sollte vermieden werden. Daher gelten strenge Grenzwerte für die Belastung von Lebensmitteln. Da die Insektizide auch in der Landwirtschaft gebräuchlich sind, können Verunreinigungen während der gesamten Nahrungskette entstehen.
Dies zeigt etwa die Kontamination von Hühnereiern mit Fipronil[1]https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/fipronil-eier-skandal-die-ursachen-und-moegliche-folgen-15635382.html . Hier wurden in der Vergangenheit Grenzwerte überschritten, sodass ein Rückruf notwendig war. Ein gesundheitliches Risiko habe allerdings trotz Überschreiten der Grenzwerte nicht vorgelegen.
Kommst Du etwa mit den Wirkstoffen in Kontakt, sind folgende Symptome möglich:
Damit Du solche Symptome wahrnimmst, sind allerdings höhere Dosen notwendig. Mit wenigen Vorsichtsmaßnahmen ist der Einsatz des Ameisengiftes unbedenklich und für den Menschen nicht gefährlich.
Während die Insektizide für die Ameisen tödlich sind, ist solch eine Wirkung beim Menschen nicht zu erwarten. Um schwerwiegendere Symptome zu entwickeln, müsstest Du unrealistisch große Mengen des Ameisengiftes zu Dir nehmen.
Dennoch ist es im Zweifel die richtige Entscheidung den Arzt aufzusuchen. Dieser ist bei einer möglichen Vergiftung der richtige Ansprechpartner und kann die Risiken besser einschätzen.
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Sichere Anwendungshinweise
Das Ameisengift ist für den Menschen weitestgehend unbedenklich. Beim Ausbringen ist es zum Schutze von Haustieren dennoch notwendig, bestimmte Sicherheitsregeln zu befolgen.
Dazu gehört, dass Du das Ameisengift innerhalb des Haushaltes ausschließlich in Köderdosen ausgibst. Dabei handelt es sich um kleine, kreisrunde Behältnisse. Sie gehören zum üblichen Bestandteil des Ameisengiftes. In solch einer Verpackung ist das Gift für Katzen oder Hunde unzugänglich, sodass Sie nicht mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen.
Entscheidest Du Dich dazu, ein Granulat im Garten zu streuen, dann lasse Deine Haustiere nicht auf dem Rasen herumtoben. Warte, bis das Gift sich aufgelöst hat und nicht mehr aufgenommen werden kann.
Trage zudem lange Kleidung und eine Atemmaske, wenn Du das Granulat streust. Damit schützt Du Deine Haut und nimmst nicht den trockenen Staub auf.
Die Risiken des Ameisengifts für den Menschen
Die in Deutschland zugelassenen Ameisengifte sind in der Regel Insektizide, die auf die Wirkstoffe Permethrin, Fipronil oder Spinosad setzen. Diese sind für die kleinen Insekten tödlich, für den Menschen aber keine Bedrohung.
Bei der Aufnahme größerer Mengen können zwar Vergiftungserscheinungen auftreten, doch dies ist bei gewöhnlicher Handhabung der Mittel auszuschließen. Du müsstest schon bewusst größere Mengen des Gifts zu Dir nehmen, um gesundheitliche Schäden davonzutragen.
Achte bei der Anwendung des Ameisengiftes vornehmlich darauf, dass es für Haustiere und Kleinkinder unzugänglich ist. Dann ist der Einsatz unbedenklich und Du musst keine Sorgen haben, dass Deine Gesundheit unter den Ameisenfallen leidet.
Häufige Fragen
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.