Auf einen Blick
Während der wärmeren Monaten fliegen die Wespen auffällig im Garten und stürzen sich auf jede Süßspeise, die Sie finden. Für die Natur erfüllen Sie einen wichtigen Zweck, weshalb Sie unter Naturschutz stehen. Das direkte Bekämpfen der Tiere oder gar das Entfernen der Wespennester ist daher verboten.
Doch wie verhalten sich die Wespen im Winter? Musst Du damit rechnen, dass das Nest zum Frühling wieder bevölkert wird oder sorgen die kalten Temperaturen dafür, dass Du Dir vor einem erneuten Wespenbefall keine Sorgen machten musst?
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Der Beginn der Wespenkolonie
Im Frühjahr suchen Jungköniginnen einen geeigneten Standort, um dort das neue Nest anzulegen. Hierfür finden Sie sich vorzugsweise hinter den Rollladenkästen oder in Rissen im Mauerwerk ein. Sie bevorzugen eher ruhige und dunkle Orte, an denen Sie sich sicher fühlen.
Hat die Königin einen passenden Standort gefunden, beginnt Sie mit der Ablage von tausenden Eiern. Daraus entwickeln sich innerhalb weniger Wochen die Larven und Arbeiterinnen. Diese beteiligen sich am Aufbau des Wespennestes und die Kolonie wächst stetig.
Um zu vermeiden, dass Dich die Wespen belästigen, musst Du im Vorhinein den Bau des Wespennestes verhindern. Einmal angelegt, darf nur der Profi das Nest unter bestimmten Voraussetzungen entfernen.
Im Sommer erreicht die Kolonie Ihren Höhepunkt. Die Wespen gehen fleißig auf die Suche nach etwas Fressbarem und bestäuben dabei die Blüten. So tragen Sie einen wichtigen Teil zur ökologischen Pflanzenvielfalt bei.
Verlassen des eigenen Nests
Sinken die Temperaturen merklich, wird es Zeit, Vorkehrungen für den Winter zu treffen. Die Königinnen und Drohnen verlassen nun das Nest, um auf die Suche nach geeigneten Partnern zu gehen.
Sinkende Temperaturen
Wird es kälter, verlassen die Königinnen das Wespennest auf der Suche nach einem Partner. Die Paarung überleben die männlichen Wespen jedoch nicht. Lediglich die Königinnen bleiben erhalten und suchen sich einen geeigneten Ort zum Überwintern.
Bei diesem sogenannten „Hochzeitsflug“, suchen die Wespen den Kontakt zu anderen Völkern. Die Männchen und Weibchen paaren sich, um im Frühjahr die erneute Eiablage zu ermöglichen.
Für die männlichen Wespen ist dieses Vorgehen tödlich. Sie überleben die Paarungszeit nicht. Lediglich die Wespenkönigin bleibt erhalten.
Absterben der Wespenkolonie
Während die Königin das Nest bereits verlassen hat, verbleiben nur noch die Arbeiterinnen dort. Diese kümmern sich um die verbliebenden Larven und führen letzte Arbeiten durch.
Mit Einsetzen der kälteren Temperaturen ziehen sich die Arbeiterinnen zurück. Sie verlassen das Wespennest und sterben.
Verwaistes Wespennest
Die Arbeiterinnen verlassen das Wespennest. Sie überstehen den Kälteeinbruch nicht und sterben. Das leere Wespennest dient zudem nicht als Behausung für eine neue Wespenkolonie im Frühjahr. Die Kolonien bauen stets neue Nester.
Das Nest ist nun vollkommen verlassen. Außer den Königinnen gibt es keine Überlebenden. Das bestehende Wespennest dient zudem nicht mehr als neue Behausung. Wespen vermeiden es, sich in diesen Nestern niederzulassen. Sie legen im Frühjahr lieber neue Gebilde an und nutzen diese als Zuhause. Ein Wespennest dient daher nur für eine Saison als Heimat der Kolonie.
Die Winterstarre der Königinnen
Die gewöhnlichen Arbeiterinnen überstehen die strengen Temperaturen nicht. Sie ziehen sich aus dem Nest zurück und sterben.
Lediglich die Königinnen überleben den Winter. Hierfür verfallen Sie in eine Art Winterstarre. Ihre Atmung verlangsamt sich und der Stoffwechsel geht auf ein Minimum zurück. Eng zusammengekauert hat es den Anschein als wäre die Wespe nicht mehr am Leben.
Doch der Körper ist in der Lage ein körpereigenen Zuckeralkohol herzustellen, welcher die Zellen vor den niedrigen Temperaturen schützt. Dank des Glycerol[1]https://aktion-wespenschutz.de/Wussten%20Sie/kalteWinter/Glycerin.HTM ist die Königin in der Lage Temperaturen von bis zu -20°C zu überstehen.
Am liebsten halten sich die Königinnen in altem Holz oder dem Dachboden auf. Dort fühlen Sie sich sicher und sind vor den Außentemperaturen etwas geschützt.
Manche Arten, wie etwa die Feldwespe, suchen die Nähe zu anderen Königinnen. Dann finden mehrere Wespen im Winter zusammen, um eine Überwinterungskolonie zu bilden. Gemeinsam sind Sie geschützter vor den äußeren Witterungseinflüssen.
Das Erwachen im Frühling
Nach den langen Monaten, in denen die Wespe in der Winterstarre verfallen ist, stoßen wärmere Temperaturen die Aufwachphase an. Dieser Prozess kann bis zu wenige Wochen andauern, bis der empfindliche Stoffwechsel wieder auf Hochtouren kommt.
Zu Beginn ist die Königin noch schwach. Der lange Winterschlaf hat viel Energie gekostet. Daher sucht Sie zunächst Blüten auf, um dort den Nektar aufzunehmen.
Nach der Stärkung macht Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Standort für die neue Wespenkolonie. Sie beginnt daraufhin mit der Ablage der Eier und der neue Lebenszyklus beginnt.
Die Wespen im Winter
Während die Wespen im Sommer aktiv und fleißig sind, stellt die eintretende Kälte eine Bedrohung dar. Sinken die Temperaturen im Herbst, verlässt die Königin das Nest, um auf die Partnersuche zu gehen.
Die Arbeiterinnen bleiben im Nest zurück und warten, bis der Winter näher rückt. Dann verlassen Sie das Nest zum Sterben. Es bleibt ein verwaistes Wespennest zurück, welches im Frühling nicht mehr erneut als Heimat angenommen wird.
Lediglich die Königinnen überleben den Winter. In einer Art Winterschlaf suchen sich die Königinnen einen wärmeren und sicheren Ort. Dank eines körpereigenen Zuckeralkohols, können Sie auf diese Weise Temperaturen von bis zu -20°C überleben.
Ein Großteil der Königinnen fällt jedoch Fressfeinden zum Opfer. Mäuse und Vögel sehen die Wespenköniginnen als Futter an und dezimieren dadurch den Bestand.
Mit dem Frühlingsbeginn erwachen die Königinnen wieder zum neuen Leben. Sie suchen zunächst Blüten auf, um sich wieder zu stärken, finden einen geeigneten Standort für das Nest und beginnen dann mit der Eiablage. Somit wiederholt sich der Lebenszyklus der Wespen, denen im Winter der sichere Tod droht.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://aktion-wespenschutz.de/Wussten%20Sie/kalteWinter/Glycerin.HTM |
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.