Auf einen Blick
Um die Anziehungskraft des Blutes ranken sich einige Mythen in Bezug auf Mücken. So lautet eine häufige Weisheit, dass Mücken besonders auf süßes Blut stünden. Ebenso besteht der Glaube, dass Mücken das Blut als Nahrungsmittel ansehen und es zum Überleben benötigen.
Diese Mythen wurden von der Wissenschaft widerlegt. Das Blut dient den Weibchen nicht als Nahrung, sondern zur Entwicklung der Eier. Wie süß das Blut ist, können die Mücken ohnehin nicht wahrnehmen.
Ist es allerdings wahr, dass bestimmte Blutgruppen häufiger von den Mücken gestochen werden?
Anziehungskraft der Blutgruppe 0
In verschiedenen Studien[1]https://www.sciencepublishinggroup.com/journal/paperinfo?journalid=547&doi=10.11648/j.aje.20190302.13 wurde nachgewiesen, dass Mücken tatsächlich auf Menschen besonders fliegen, die die Blutgruppe 0 besitzen. Das Besondere dieser Blutgruppe ist, dass sich auf Ihren roten Blutkörperchen weder das Antigen A oder B befindet.
Herausgefunden wurden diese Erkenntnisse durch Zwillingsstudien. Bei dieser werden sowohl eineiige als auch zweieiige Zwillingspaare genommen und überprüft, ob Mücken eine Person besonders häufig stechen. So lassen sich andere Faktoren weitestgehend ausschließen.
Bessere Fließeigenschaften
Menschen mit der Blutgruppe 0 besitzen eine besondere Anziehungskraft auf Mücken. Als Grund besteht die Vermutung, dass das Blut schlechter gerinnt und nach dem Stich flüssiger bleibt. Mücken gelingt das Blutsaugen dadurch wesentlich leichter.
Weshalb Mücken ausgerechnet die Blutgruppe 0 bevorzugen, ist nicht abschließend geklärt. Es lässt sich nur vermuten, dass dies mit veränderten Fließeigenschaften zusammenhängt. Denn mittlerweile wurde ein Zusammenhang zwischen Blutgerinnungsstörungen und der Blutgruppe nachgewiesen. Demnach neigt die Blutgruppe 0 weniger zur Gerinnung und erweist sich als flüssiger.
Zum Schutze vor Schlaganfällen oder Thrombosen sind diese Eigenschaften vorteilhaft. Diese Risiken sind für Menschen der Blutgruppe 0 geringer. Allerdings leiden Sie häufiger unter Blutungen, die insbesondere bei Unfällen eine Gefahr darstellen. So versterben Menschen mit der Blutgruppe 0 wesentlich häufiger bei Verkehrsunfällen[2]https://www.focus.de/gesundheit/news/japanische-studie-ihre-blutgruppe-sagt-etwas-darueber-aus-ob-sie-einen-autounfall-ueberleben_id_8906400.html , da die Blutungen sich nicht unmittelbar stillen lassen.
Mücken könnten sich diese besonderen Eigenschaften zunutze machen. Denn die Aufnahme des Blutes gelingt bei Menschen mit der Gruppe 0 besonders einfach. Die Mücke muss weniger Gerinnungshemmer einleiten und das Risiko während des Blutsaugens erwischt zu werden, ist geringer. Zudem können Sie mit einer Mahlzeit eine größere Menge aufnehmen und damit das Bedürfnis nach dem Blut stillen. Es erscheint daher logisch, dass Mücken Menschen mit der Blutgruppe 0 bevorzugen. Sie gelangen leichter an das Blut und die Gerinnungseigenschaften erweisen sich als vorteilhaft.
Wie die Plagegeister die Blutgruppe erkennen, ist nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Hier besteht die Vermutung, dass Stechmücken über den Körpergeruch die unterschiedlichen Proteine wahrnehmen und dadurch die Blutgruppen unterscheiden. Haben Sie die Wahl, fliegen Sie dann lieber zur Person mit der Gruppe 0, da Sie dort leichter an die Blutmahlzeit gelangen.
Weitere Anziehungsfaktoren
Mücken spezialisieren sich auf bestimmte Blutgruppen, die es Ihnen besonders leicht macht, an das Blut zu gelangen. Menschen mit Blutgruppe 0 erleiden häufiger Mückenstiche und sollten daher umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die Blutgruppe stellt aber nur einen Faktor dar, der auf die Mücken anziehend wirkt. Die nachstehenden Ursachen führen ebenfalls zu einer höheren Attraktivität.
Verbrauchte Atemluft
Mücken sind auf der Suche nach Lebewesen, denen Sie das Blut entziehen können. Ein sicherer Indikator ist die verbrauchte Atemluft. Hierzu nehmen die Mücken den CO₂ Gehalt in der Luft wahr. Über eine größere Distanz spüren Sie auf diese Weise den Menschen auf. Dagegen kannst Du Dich kaum wehren und eine gewisse Attraktivität wird immer vorhanden sein.
Schweißbildung
Ebenfalls über eine größere Entfernung verräterisch ist Dein Körpergeruch. Dieser basiert im Wesentlichen auf der Schweißbildung. Schwitzt Du im Schlaf vermehrt oder treibst Du einen anstrengenden Sport, nehmen Dich die Mücken deutlicher wahr. Es lohnt sich daher vor dem Schlafen noch mal zu duschen, um den älteren Schweiß loszuwerden. Halte es im Schlafzimmer zudem kühler, um der Schweißbildung entgegenzuwirken. Dadurch bist Du für die kleinen Biester unsichtbarer und weniger den Mückenstichen ausgesetzt.
Aufspüren des Menschen
Mücken orientieren sich maßgeblich am Geruch. Hierfür sind sowohl die verbrauchte Atemluft als auch der Körpergeruch entscheidend. Je stärker Du schwitzt, desto eher wirst Du von den Mücken gefunden und häufiger gestochen.
Dunkle Kleidung
Mücken orientieren sich nicht ausschließlich am Geruch. Auch bestimmte Farben nehmen Sie deutlicher wahr und scheinen dort Vorlieben entwickelt zu haben. So stechen Mücken häufiger Personen, die dunkle Kleidung tragen. Möchtest Du weniger von den Stechmücken geplagt sein, dann trage lieber helle, lange Kleidung. Diese ist für die Blutsauger schlechter wahrnehmbar und Sie werden seltener auf Deiner Haut landen.
Welche Blutgruppe Mücken besonders anzieht
In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Mücken besonders häufig Personen stechen, die über die Blutgruppe 0 verfügen. Hierbei besteht vermutlich ein Zusammenhang mit den Fließeigenschaften des Blutes. Denn die Blutgruppe 0 verfügt über eine wesentlich geringere Gerinnung als andere Blutgruppen. Das Blut bleibt daher nach dem ersten Stich flüssiger und die Mücken nehmen es leichter auf. Mutmaßlich erkennen die Mücken anhand des Geruchs, über, welche Blutgruppe die Person verfügt.
Weiterhin anziehend sind die verbrauchte Atemluft, der Schweiß bzw. Körpergeruch und eine dunkle Kleidung. Diese weisen auf die Anwesenheit des Menschen hin, womit die Mücke ein lohnenswertes Ziel vorfindet.
Keinen Einfluss hat es jedoch, ob Du das Licht in der Wohnung anlässt. Denn Mücken sind nachtaktiv und fühlen sich in der Dunkelheit ohnehin wohler. Sie ignorieren daher im Gegensatz zu anderen Insekten das Licht und es bietet keinen Schutz sich in dunklen Räumen aufzuhalten.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.