Auf einen Blick
Du sitzt abends auf der Terrasse und Insekten scheinen wie magisch auf das Licht zu fliegen. Ebenso hörst Du wahrscheinlich den Ratschlag, das Licht im Zimmer auszuschalten, wenn das Fenster geöffnet ist.
Denn angeblich werden Mücken vom Licht angezogen und gelangen dadurch eher in Deine Nähe. Geplagt von den zahlreichen Mückenstichen, dimmst Du das Licht und hoffst auf eine Besserung. Doch stimmt es, dass Licht Mücken anzieht und durch das Ausschalten die Plagegeister Dich nicht mehr finden?
Keine Reaktion auf Licht
Einige Insekten nutzen das Mondlicht zur Orientierung. Sie fliegen in einem bestimmten Winkel, um an das Ziel zu gelangen. Motten beispielsweise nutzen das helle Mondlicht[1]https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/warum-fliegen-motten-immer-zum-licht-100.html , um geradeaus zu fliegen.
Wird das Mondlicht von anderen Lichtquellen überstrahlt, stellt dies für die Motten ein Problem dar. Denn Sie orientieren sich an der helleren Lampe. Da der Abstand aber weitaus kürzer ist als zum Mond, sind die Voraussetzungen zur Orientierung nicht mehr gegeben. Sie bleiben daher nicht auf Abstand, sondern fliegen kreisförmig um die Lichtquelle. Dies ist ein häufiges Phänomen, welches Du abends beobachten kannst.
Keine anziehende Wirkung
Für Mücken dient das Licht nicht als Orientierung. Sie verlassen sich lieber auf Gerüche, die verraten, dass der Mensch sich in der Nähe befindet. Es macht daher keinen Unterschied für die Mücken, ob Du das Licht anhast oder es ausschaltest.
Während Motten und andere Falter empfindlich auf das Licht reagieren, ist dies bei der Mücke nicht der Fall. Sie sind nicht phototaktisch positiv und ignorieren zur Orientierung das Licht. Für Sie sind andere Sinneseinflüsse wichtiger, um zum Menschen bzw. dem Blut zu gelangen.
Auf das Licht reagieren Mücken sogar irritiert. Denn Sie sind nachtaktiv[2]https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/mueckenalarm-licht-an–muecke-aus-3595410.html und der Sehsinn ist nur eingeschränkt verfügbar. Das Licht könnte daher sogar störend sein und die Mücken abhalten. In der Praxis scheint es aber zumindest für die Stechmücken keinen Unterschied zu machen, ob das Licht ein- oder ausgeschaltet ist. Lediglich um andere Insekten fernzuhalten, bietet es sich an, das Zimmer dunkler zu halten.
Anziehende Gerüche für Mücken
Das Licht wirkt eher störend auf die Mücken. Als nachtaktive Tierchen fühlen Sie sich in der Dunkelheit wohler und bleiben der hellen Lichtquelle fern. Zur Orientierung verlassen Sie sich ausschließlich auf den Geruchssinn. Verschiedene Düfte und deren Zusammensetzung führen Sie zum Menschen und erlauben die Aufnahme des Bluts.
Um den Menschen ausfindig zu machen, achten Sie auf verschiedene Anzeichen, die die Anwesenheit signalisieren. Hierzu dient in erster Linie die Atemluft, die auf den Menschen hindeutet.
Auffällige Duftnoten
Mücken sind nachtaktive Tiere, die den Menschen anhand der Gerüche aufspüren. Dabei gelten die verbrauchte Atemluft sowie der Schweiß als größte Einflussfaktoren. Je intensiver der Körpergeruch, desto größer ist die Gefahr von den Mücken gestochen zu werden.
Denn mit jedem Ausatmen sondert der Mensch reichlich Kohlendioxid ab. Die verbrauchte Atemluft deutet auf den Menschen oder andere Lebewesen hin. Dadurch kann sich die Mücke sicher sein, eine Quelle für das kostbare Blut gefunden zu haben. Aus größerer Entfernung nimmt Sie den höheren CO2 Gehalt wahr und macht sich auf die Suche nach dem Lebewesen. Dagegen kannst Du Dich nicht wehren, denn diese Art des Geruchs ist nicht beeinflussbar.
Anders sieht dies hingegen bei Gerüchen von Parfüm oder Schweiß aus. Denn auch darauf reagieren die Blutsauger empfindlich. Der Schweißgeruch in der Luft ist ebenso verräterisch und zieht die Mücken an. Beim Parfüm kommt es auf die genauen Bestandteile an. Hier scheinen manche Produkte ebenso attraktiv auf die Mücken zu wirken. Mit einer gründlicheren Körperhygiene und dem Verzicht auf das Parfüm minderst Du den Geruch und machst es der Mücke zumindest etwas schwerer Dich zu finden.
Unbeeinflusst vom Licht
Der Ratschlag, am Abend das Licht im Schlafzimmer auszuschalten, um Mücken nicht anzuziehen, erweist sich als haltloses Märchen. Denn Mücken ignorieren, im Gegensatz zu anderen Insekten, das Licht und orientieren sich vornehmlich mit Ihrem Geruchssinn.
Im Gegenteil kann das Licht sogar störend wirken, da die Mücken dieses als intensiv wahrnehmen und eigentlich nachtaktiv sind. Das Licht verwirrt die Mücken und Sie halten sich lieber woanders auf.
Nicht auf das Licht, sondern der verbrauchten Atemluft sowie dem Schweiß oder Parfüm reagieren die Mücken wohlwollend. Diese Geruchsquellen weisen Ihnen den Weg zum Menschen. In der Dunkelheit fühlen sich die Insekten wohl und nehmen Sie das Kohlendioxid wahr, finden Sie problemlos den Weg zu Dir. Das Licht auszuschalten ist daher keine wirksame Methode, um die Anzahl der Mückenstiche zu verringern.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.