Auf einen Blick

  • Eichhörnchen fressen hauptsächlich Nüsse und Insekten, greifen aber selten auch Vogelnester an.
  • Sie werden nur Nesträuber, wenn sie keine ausreichende Nahrungsquelle finden.
  • Das Eichhörnchen ist kein signifikanter Bedrohungsfaktor für die Vogelpopulation.
  • Um das Risiko von Nestraub zu minimieren, kann man Futterhäuser für Eichhörnchen aufstellen und natürliche Futterquellen im Garten schaffen.
Eichhörnchen Steckbrief

Eichhörnchen erscheinen in der Stadt als süße Wildtiere, welche auf der Suche nach Nüssen sind, um diese für den Winter zu vergraben. Dabei wandern Sie entlang der Bäume und gelten als willkommene Gartenbewohner.

Doch ganz so friedliebend, wie es den Eindruck erweckt, sind Eichhörnchen in der Praxis nicht. Stimmt es, dass die Nager sich über die Vogelnester hermachen und dort Vogelbabys fressen?

Erfahre, ob Eichhörnchen tatsächlich Nesträuber sind und welche Gefahr von Ihnen ausgeht. Dies hilft Gartenbesitzern, um den richtigen Umgang mit diesen Tieren zu pflegen.

Eichhörnchen als Allesfresser

In der Natur erweisen sich Eichhörnchen nicht als wählerische Tiere. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten[1]https://www.gartenjournal.net/was-fressen-eichhoernchen und zur Vorbereitung auf den Winter bilden Sie Vorräte aus Nüssen. Auf diese greifen Sie zurück, wenn das Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit wesentlich geringer ist.

Auch Samen, Blüten, Knospen oder Pilze fressen die Eichhörnchen. Somit ist Ihr Speiseplan äußerst vielfältig und setzt nicht darauf, Vögel zu fressen.

In der Natur finden Sie üblicherweise genügend Futterquellen, um den eigenen Hunger zu stillen. Möchtest Du die Wildtiere bei der Suche unterstützen, dann hänge an den Bäumen ein Eichhörnchen Futterhaus oder eine Futterstation auf. Diese befüllst Du mit Nüssen und anderem Futter, sodass sich die Nager daran bedienen können.

Raubzug nur bei Nahrungsknappheit

Kleinere Insekten gehören zu den Grundbestandteilen der Ernährungsweise der Eichhörnchen. Sie fressen Raupen, Schnecken oder Käfer, wenn diese gerade in der näheren Umgebung vorzufinden sind.

Als Allesfresser ist das Nahrungsangebot groß genug, um den Kalorienbedarf zu decken. Doch in bestimmten Situationen könnte der Hunger so groß sein, dass Eichhörnchen tatsächlich zu Nesträuber werden.

Seltene Nesträuber
Seltene Nesträuber

Üblicherweise ernähren sich Eichhörnchen von Insekten sowie Nüssen. Letztere fressen die Nager bevorzugt im Winter, da das natürliche Nahrungsangebot eingeschränkt ist. Über Vogelnester fällt das Eichhörnchen nur her, wenn es besonders hungrig ist und keinen anderen Ausweg sieht. Dann greift es die Nester von kleineren Singvögeln an, um dort die Eier oder Jungvögel als Futterquelle zu nutzen.

Dann fallen Sie über die Vogelnester her. Dort fressen Sie die Eier oder greifen die schutzlosen Vogelbabys an. Dies ist jedoch äußerst selten und gehört keinesfalls zur regelmäßigen Ernährung des Eichhörnchens.

Denn auf die Eier oder gar Vogelbabys greift das Eichhörnchen nur zu, wenn es selbst nicht genügend Futter findet. Ist die Nahrungsmittelknappheit enorm, sieht Er sich gezwungen das Vogelnest zu plündern[2]https://herz-fuer-tiere.de/wildlife/wissen/vogelnester-vor-raeubern-schuetzen . Dies ist allerdings auch mit dem Risiko verbunden, dass sich dort das Muttertier befindet und das Nest mit aller Kraft verteidigt. Daher werden Eichhörnchen nur in Notsituationen zu Nesträubern und bleiben im Normalfall davon fern.

Zusätzlich könnte der Kalorienbedarf von schwangeren Eichhörnchen so hoch sein, dass Sie ebenfalls an die Nester gehen, um ausreichend Futter aufzunehmen. Sie benötigen jede Kalorie und die nahrhaften Eier gelten als optimale Quelle.

Gefährdete Vögel

Eichhörnchen stehen selbst auf dem Ernährungsplan einiger Vögel. Raubvögel, wie Krähen, Elstern oder Habichte halten Ausschau nach kleineren Exemplaren, um diese zu verspeisen.

Für die Eichhörnchen wäre es daher äußerst gefährlich, wenn Sie sich wahllos an die Nester begeben würden. Sie setzen dabei Ihr eigenes Leben aufs Spiel, wenn Sie plötzlich einem größeren Greifvogel gegenüberstehen.

Um die Gefahr zu minimieren, haben sich die Eichhörnchen auf kleinere Singvögel spezialisiert. Diese stellen weniger eine Bedrohung dar, sodass sich der Nager relativ sicher fühlt, wenn Er sich über die Eier hermacht.

Die Nester folgender Vögel sind von einem Raubzug des Eichhörnchens bedroht:

  • Amseln
  • Meisen
  • Rotkehlchen
  • Finke

Bei diesen Vögeln besteht für das Eichhörnchen kaum eine Gefahr. Dennoch sind die meisten ausgewachsenen Vögel und Jungvögel in der Lage, rechtzeitig vor dem Nesträuber zu fliehen. Sollte das Eichhörnchen einen Vogel erwischen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein krankes oder verletztes Tier, das ohnehin kaum lange überlebensfähig gewesen wäre.

Nur in Ausnahmefällen wird das Eichhörnchen zum Nesträuber, aber diese Vogelarten müssen sich vor dieser Gefahr schützen. Hierzu warnen sich die Vögel gegenseitig mit Ihrem Gesang, falls ein Feind in der Umgebung lauert. Befinden sich in Deinem Garten einige nistende Vögel, dann vertreibe das Eichhörnchen mit lauten Geräuschen und stelle keine Futterquellen bereit.

Geringe Auswirkungen auf die Natur

Vögel gelten für das ökologische Gleichgewicht als bedeutsam. Sie fressen kleinere Insekten und Schädlinge, sodass sich Pflanzen besser ausbreiten. Aufgrund der Angriffe des Eichhörnchens, könnte deren Bestand leiden.

In der Praxis ist der Einfluss der Eichhörnchen jedoch vernachlässigbar. Sie sind keinesfalls vergleichbar mit einer Katze[3]https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/katzen/index.html oder anderen Räubern, die es vermehrt auf die Vögel abgesehen haben.

Geringe Anzahl an Übergriffen

Dass Eichhörnchen Vogelnester angreifen, ist nur in Extremsituationen zu beobachten. Einen spürbaren Einfluss auf die Vogelpopulation besitzen die Eichhörnchen nicht. Damit gelten Sie als weit weniger gefährlich als etwa Katzen.

Kaum Übergriffe

Eichhörnchen greifen nur in Ausnahmefällen auf die Vogeleier oder Vogelbabys zurück und ernähren sich lieber von Nüssen sowie kleineren Insekten. Auswirkungen auf den Bestand von Vögeln sind daher nicht zu beobachten. Als Vogelgefährder gilt das Eichhörnchen dementsprechend nicht.

Zudem fällt der Nager lediglich schwache oder verletzte Tiere an. Diese hätten ohnehin kaum eine Überlebenschance, sodass die gesunden Vögel verschont bleiben.

Eigenen Garten schützen

Möchtest Du ein Aufeinandertreffen zwischen Eichhörnchen und Vogel auf jeden Fall vermeiden, helfen die nachstehenden Tipps. So reduzierst Du jegliches Restrisiko, damit das Eichhörnchen nicht zum Nesträuber wird.

Futtermittel bereitstellen

Eichhörnchen greifen nur auf die Nester als Futterquelle zurück, wenn eine Nahrungsmittelknappheit vorherrscht. Es stellt die letzte Möglichkeit dar, um noch Nahrung zu finden.

Um die Vogeleier zu schützen, reicht es aus, dem Eichhörnchen genügend Futter bereitzustellen. Dies gelingt, indem Du eine Futterstation oder ein Futterhaus an einem nahegelegenem Baum anbringst.

Eichhörnchen füttern
Eichhörnchen füttern

Damit die Nager keine Vogelnester angreifen müssen, kannst Du selbst genügend Futter bereitstellen. Hänge ein Futterhaus auf oder stelle ein Schälchen auf dem Balkon bereit. Dann finden die Eichhörnchen genügend zu fressen, sodass Sie nicht als Nesträuber aktiv sind.

Befülle das Futterhäuschen mit lokalen Nüssen. Dann steht den Eichhörnchen stets ausreichend Nahrung zur Verfügung, sodass Sie nicht zu den Vogelnestern gehen müssen.

Natürliche Gartengestaltung

Eine andere Möglichkeit besteht darin, genügend natürliche Futterquellen zu schaffen. Dies gelingt, indem der Garten natürlicher gehalten ist. Dort finden sich vermehrt Insekten und andere Kleintiere ein, die auf dem Speiseplan der Eichhörnchen stehen.

Belasse also kleinere Ecken natürlich und bearbeite die Flächen nicht mit einem Rasenmäher. Neben Insekten nehmen auch Igel diese Einladung dankend an und beanspruchen den Lebensraum für sich. So erhältst Du einen lebendigen Garten, der die Natur unterstützt.

Nistkästen für Vögel

Außerdem könntest Du den Vögeln mit Nistkästen ein sicheres Zuhause bereitstellen. Dies bietet nicht nur einen Schutz vor Eichhörnchen, sondern anderen Nesträubern. Katzen oder Vögel besitzen keinen so einfachen Zugriff mehr, sodass die Vogelbabys eine größere Überlebenschance besitzen.

Bringe die Nistkästen möglichst hoch an, damit keine Sorgen mehr bestehen. Die Vögel brüten in einer sicheren Umgebung und der Nachwuchs ist vor solchen Gefahren sicher.

Eichhörnchen als seltene Nesträuber

In Gärten finden Eichhörnchen für gewöhnlich genügend zu fressen, sodass Sie nicht darauf angewiesen sind für die Kost in Vogelnestern zu suchen. Nur in Ausnahmefällen, wenn die Nager in der natürlichen Umgebung nicht genügend Futter finden, greifen Sie auf Vogeleier zurück.

Eigentlich ernähren sich die Eichhörnchen lieber von Nüssen sowie kleinen Insekten. Als Allesfresser weiten Sie Ihren Speiseplan jedoch aus, wenn Sie nicht genügend Futter vorfinden.

Stelle im Garten mit einem Futterhaus zusätzliche Nahrungsquellen für die Nager auf, damit diese nicht auf die Nester zugreifen müssen. Zwar sind die Übergriffe äußerst selten, doch beugst Du mit dieser Unterstützung effektiv einem Nestraub vor.

Häufige Fragen

Eichhörnchen sind in der Tat Nesträuber. Sie haben eine variierte Diät, die auch Vogeleier und gelegentlich kleine Vögel einschließt. Das Durchsuchen von Nestern nach Nahrung ist Teil ihres Verhaltens, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind.

Eichhörnchen fressen nicht explizit Vögel. Ihr Hauptinteresse an Vogelnestern liegt in den Eiern, die sie als Proteinquelle nutzen. Sie greifen Vögel nicht aktiv an und ihre Beute besteht normalerweise aus Samen, Nüssen und Insekten.

Nicht nur Eichhörnchen holen Jungvögel aus dem Nest. Andere Nesträuber sind u.a. Marder, Ratten, Krähen und Waschbären. Diese Tiere nutzen Vogeleier und Jungvögel als wichtige Proteinquelle.

Es gibt eine Reihe von Tieren, die als Nesträuber gelten. Dazu gehören neben Eichhörnchen auch diverse Vogelarten wie Elstern und Krähen sowie Säugetiere wie Marder, Füchse und Waschbären. Sie alle durchsuchen Vogelnester nach Eiern oder Jungvögeln, um ihren Proteinbedarf zu decken.

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Sebastian Jacobitz

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