Auf einen Blick

  • Biologische Schädlingsbekämpfung nutzt natürliche Feinde der Schädlinge und ist umweltfreundlicher als chemische Methoden.
  • Häufig eingesetzte „Nützlinge“ sind Marienkäfer, Schlupfwespen, Katzen und Laufenten, die verschiedene Schädlinge bekämpfen.
  • Biologische Methoden können das natürliche Gleichgewicht stören und sollten daher von Fachpersonen durchgeführt werden.
  • Trotz Nachteilen ist biologische Schädlingsbekämpfung eine sinnvolle Alternative, besonders in sensiblen Bereichen wie bei Haustieren oder Kleinkindern.

Ratten oder Kakerlaken stellen ein Risiko für die Gesundheit dar und hinterlassen spürbare Schäden. Eine zügige und effektive Bekämpfung steht daher an erster Stelle. Du möchtest, dass die Schädlinge verschwinden und nicht erneut auftreten.

Dieses Ziel erfüllt die chemische Schädlingsbekämpfung. Hier kommen Mittel zum Einsatz, die sich als effektiv erweisen und dem Treiben ein Ende setzt. Doch die Anwendung der Mittel könnte auch für Dich und andere Organismen eine Beeinträchtigung darstellen. Insbesondere in der Wohnung oder im Haus möchtest Du auf die aggressiven Bestandteile lieber verzichten.

Die biologische Schädlingsbekämpfung gilt als sanftere Alternative. Sie stellt sich als verträglicher und nachhaltiger für die Umwelt heraus. Doch ist diese Vorgehensweise auch ähnlich zielführend?

Erfahre alles über die Anwendung der biologischen Schädlingsbekämpfung und welche Vorteile[1]https://praxistipps.focus.de/biologische-schaedlingsbekaempfung-vorteile-und-beispiele_123362 sie bietet. So kannst Du für Dich selbst entscheiden, ob Du lieber chemische oder biologische Mittel einsetzen möchtest.

Die biologische Schädlingsbekämpfung erläutert

Während die chemische Schädlingsbekämpfung auf künstlich hergestellte Insektizide setzt, beruht die biologische Alternative auf anderen Prinzipien. Hier werden keinerlei „Mittel“ eingesetzt, sondern Lebewesen, welche die Schädlinge vertreiben.

So schnell sich die Schädlinge in Deinem Garten oder der Wohnung vermehren, so besitzen Sie natürliche Feinde, welche die Population dezimieren. In Deiner Umgebung werden die Feinde der Schädlinge aber kaum vorhanden sein, was diesen ein ungestörtes Leben ermöglicht.

Im Rahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung werden bewusst die natürlichen Feinde der Schädlinge eingebracht. Dabei handelt es sich um:

  • Kleintiere
  • Bakterien
  • Viren
  • Pilze

Die unerwünschten Gäste werden in Ihrer Lebensweise so beeinträchtigt, dass Sie das Weite suchen. Ganz ohne den Einsatz von Insektiziden beruht die Bekämpfung auf der Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts[2]https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/oekologisches-gleichgewicht/47478 . Damit erweist sich die Bekämpfung als sanfter, ist aber auch mit den Nachteilen verbunden, die die Nützlinge mit sich bringen.

Schonende Bekämpfung

Nicht immer ist die chemische Schädlingsbekämpfung sinnvoll. Denn die aggressiven Mittel können auch beim Menschen zu Reizungen führen oder Vergiftungserscheinungen herbeiführen. Daher besteht immer häufiger der Wunsch nach einer biologischen und sanfteren Schädlingsbekämpfung.

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach der biologischen Schädlingsbekämpfung deutlich gestiegen. Sie erweist sich als weniger belastend für die Umwelt und beruht auf natürlichen Prinzipien. Langfristig würden sich ohnehin die Fressfeinde im Garten ansiedeln. Im Rahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung beschleunigst Du diesen Prozess, sodass weniger Schäden auftreten.

Nutze diese Alternative, falls aggressive Insektizide bei Dir unerwünscht sind. Setze die Fressfeinde ein, um die Population auf natürliche Weise zu dezimieren und keine Probleme mehr mit den Schädlingen zu haben.

Welche Nützlinge kommen zum Einsatz?

Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung kommen keine chemischen Mittel, sondern überwiegend Lebewesen zum Einsatz. Diese sind daher das Herzstück dieser Vorgehensweise. Die folgenden Nützlinge werden am häufigsten eingebracht.

Marienkäfer

Einer der häufigsten Schädlinge und mit am bedrohlichsten sind die Blattläuse. Diese gehen eine Symbiose mit Ameisen ein, sodass Du häufig auf beide Arten in Deinem Garten triffst. Die Blattläuse fallen über Deine Pflanzen her und greifen deren Gesundheit an. Sie saugen Ihnen wortwörtlich den Lebenssaft aus und zurück bleibt eine kaum lebensfähige Pflanze. Doch die Bekämpfung der Blattläuse ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Als relativ kleine Tierchen können Sie sich wunderbar verstecken und sind auf herkömmlichen Wegen nur schwer zu bekämpfen.

Als praktisch erweisen sich daher die Marienkäfer. Diese kannst Du in der Nähe der Pflanzen aussetzen. Sie ernähren sich von den Blattläusen und verhindern eine weitere Ausbreitung der Schädlinge.

Zudem verspeist der Marienkäfer auch Schildläuse und Spinnmilben. Damit bietet Er einen umfassenden Schutz gegenüber kleinere Schädlinge.

Schlupfwespen

In Deinem Kleiderschrank könnten sich Motten wohlfühlen und sich dort von Deinen Klamotten ernähren. Auch im Vorratsschrank fühlen sich einige Mottenarten wohl. Der Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln ist in diesem Umfeld selten sinnvoll. Müsstest Du doch sämtliche Kleidung oder Lebensmittel entsorgen.

Parasitäre Lebensweise

Schlupfwespen sind leicht für die Privatanwendung geeignet. Du legst die vorgefertigten Kärtchen mit den Eiern aus und nach kurzer Zeit breiten sich die Schlupfwespen aus. Die Tierchen legen Ihre Eier in denen der Motten, sodass diese nicht mehr heranwachsen. Anschließend verenden die Schlupfwespen, wenn keinerlei Motteneier mehr übrig sind. Die kleinen Schlupfwespen gehen in den Hausstaub über.

Als Nützlinge sind in diesem Umfeld Schlupfwespen praktisch. Diese verhalten sich parasitär und verhindern die Fortpflanzung der Motten. So gefährlich der Name anmuten mag, so harmlos sind Schlupfwespen für den Menschen. Denn Sie besitzen keinen Stachel und sind wesentlich kleiner als die „gemeine Wespe“.

Zur Vermehrung legen die Schlupfwespen Ihre Eier in denen von fremden Arten. Sie nutzen die Wirte als Brutstätte, welche dadurch absterben. Auf diese Weise verhindern die Schlupfwespen eine Vermehrung der Motten und anderen Insekten.

Nachdem die Schädlinge bekämpft wurden, sterben die Schlupfwespen ab. Ihre Überreste gehen in den Hausstaub über, sodass keine Rückstände verbleiben.

Katzen

Als traditioneller Nützling gilt die Katze. Sie ist seit tausenden Jahren domestiziert und wird im Umfeld der Landwirtschaft gehalten, um einige Schädlinge fernzuhalten. Vorrangig ist die Katze zur Bekämpfung von Mäusen und Ratten ohne Gift nützlich. Ihr Jagdinstinkt ist selbst in den heutigen, eher gemütlicheren, Hauskatzen vorhanden.

Den Katzen eilt dabei der Ruf als effektiver Jäger voraus. Stellen die Ratten fest, dass sich in der Nähe eine Katze aufhält, verlassen diese bereits freiwillig das Gebiet. Die bloße Anwesenheit reicht daher aus, um die Nager zu vertreiben. Eine einzelne Katze, welche frei herumläuft und dort Ihre Spuren hinterlässt, gilt bereits als ausreichend, um die Schädlingspopulation in gewissen Grenzen zu halten.

Nicht nur gegen Mäuse und Ratten sind die Katzen nützlich. Sie halten auch größere Schädlinge in Schach. Dazu gehören der Marder, aber auch Tauben oder Waschbären.

Katzen gelten als selbstständig und benötigen keine anspruchsvolle Zuwendung. Es reicht aus, wenn Du Ihnen etwas Wasser sowie Futter zur Verfügung stellst. Dann fühlen sich die freilaufenden Katzen wohl und dank Ihrer Anwesenheit werden Schädlinge auf Abstand gehalten.

Laufenten

Ein schwerwiegendes Problem im Garten stellen Schnecken dar. Sie mögen sich zwar langsam fortbewegen, doch vertilgen Sie auf Ihrem Pfad große Mengen an Pflanzen. Hausmittel wie Bierfallen erweisen sich kaum als effektiv, da sie die Schnecken aufgrund des Geruchs sogar noch anziehen.

Das Einsammeln ist mit einem großen Aufwand verbunden und Salz gegen Schnecken ist aus Umweltgründen keine Alternative. In den letzten Jahrzehnten haben sich daher Laufenten zur Bekämpfung der Schnecken etabliert.

Als besonders effektiv gelten Indische Laufenten[3]https://www.plantura.garden/schaedlinge/schnecken/laufenten-gegen-schnecken . Sie vertilgen bis zu 15 Schnecken am Tag und sind in der Lage, die Delikatesse im Garten restlos aufzuspüren. Zur Bekämpfung kannst Du die Enten für einen kurzen Zeitraum anmieten und Sie Ihre Arbeit verrichten lassen. Nach dem Einsatz sollten keinerlei Schnecken mehr im Garten zu finden sein, sodass Du wirksam die Schäden auf natürliche Weise vermeidest.

Vorteile der biologischen Schädlingsbekämpfung

Die biologische Schädlingsbekämpfung geht ohne die Ausbringung chemischer Mittel einher. Daher ist es möglich, das Gemüse im Garten oder die Lebensmittel in der Küche weiterzuverwenden. Eine Belastung tritt nicht auf, sodass Du lediglich aussortieren musst, was bereits den Schädlingen zum Opfer gefallen ist.

Für die Umwelt ist die biologische Schädlingsbekämpfung schonender. Es besteht nicht das Risiko, dass Mittel in das Grundwasser oder in den Boden gelangen. Im Idealfall wird das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt, welches in vielen Gärten aufgrund der intensiven Pflege aus der Bahn gerät.

Die Nützlinge sind zudem wesentlich besser in der Lage, sämtliche Schädlinge aufzuspüren. Sie verfügen über einen feinen Geruchssinn und kennen die Verstecke. So finden Sie die Larven auch im Boden und beseitigen die Schädlinge rückstandslos. Ein erneuter Befall lässt sich dadurch vermeiden.

Grenzen der Effektivität

Während die biologische Schädlingsbekämpfung mit einigen Vorteilen verbunden ist, darfst Du die Nachteile nicht ignorieren. Denn diese Vorgehensweise ist nicht ausschließlich positiv, sondern auch mit Risiken verbunden.

Zu erwähnen ist hier in erster Linie der Eingriff in das Ökosystem. Denn die Nützlinge werden bewusst ausgebracht und sollen die Schädlinge dezimieren. Gleichzeitig könnten die Nützlinge das natürliche Gleichgewicht durcheinanderbringen, falls Sie sich wiederum ungehindert vermehren.

Fachwissen erforderlich

Die biologische Schädlingsbekämpfung mag sanfter sein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie gleichzeitig leichter in der Anwendung ist. Denn es besteht die Gefahr, dass sich die Nützlinge ungehindert ausbreiten und Ihrer Aufgabe nicht mehr wie gewünscht nachkommen. Daher sollten nur Personen mit dem notwendigen Fachwissen die Arbeit durchführen.

Daher gilt der Hinweis, dass die biologische Schädlingsbekämpfung nur von Fachpersonen durchzuführen und mit bekannten Maßnahmen durchzuführen ist. Schlupfwespen kannst Du zwar auch als Privatperson ausbringen, aber bei anderen Nützlingen ist eine größere Vorsicht geboten.

So hat die Vergangenheit gezeigt, dass die eigentlich als nützlich geltende Aga-Kröte oder Mungos beim Versuch der Eindämmung von Schädlingen selbst zu einem Problem wurden. Sie haben das Ökosystem nachhaltig verändert und dabei zur Verdrängung von einheimischen Arten geführt.

Zudem musst Du bei der biologischen Schädlingsbekämpfung beachten, dass diese bei einem ausgeprägten Befall nicht immer 100%ig erfolgreich ist. Insbesondere bei einer Vielzahl von Ratten oder anderen Nagetieren könnten Katzen zwar helfen, einen gewissen Teil der Schädlinge fernzuhalten, doch stellt dies keine nachhaltige Bekämpfung dar.

Zuverlässiger sind in diesen Fällen weiterhin Gifte. Diese töten die Schädlinge und verhindern im Idealfall ein erneutes Auftreten. Allerdings sind diese chemischen Mittel behutsam anzuwenden, da sie eine größere Beeinträchtigung sowohl für Dein Lebensumfeld als auch die Umwelt darstellen.

Die biologische Schädlingsbekämpfung als natürliche Alternative

Chemische Mittel sind wirksame Helfer, um Schädlinge schnell zu töten und einen erneuten Befall zu verhindern. Doch ihre Anwendung geht mit einigen Risiken für andere Lebewesen und Organismen einher.

Schonender ist die biologische Schädlingsbekämpfung. Hierbei vertraust Du Nützlingen, welche das Ungeziefer, Nagetiere oder Insekten vertreiben. Die Anwendung ist nachhaltiger und im Idealfall ähnlich effektiv.

Setze auf die hier vorgestellten Fressfeinde, um den Schädling zu bekämpfen. Speziell in sensiblen Bereichen, in denen die chemischen Mittel eine Gefahr darstellen, sind die Nützlinge wesentlich erfolgversprechender. So ist die Anwendung weniger risikobehaftet, wenn sich Kleinkinder oder Haustiere in der Wohnung befinden.

Vertraue dieser natürlichen Abwehr, um effektiv die Schädlinge zu bekämpfen. So kannst Du auf Insektizide verzichten und setzt auf die Kraft der Natur.

Häufige Fragen

Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung erfolgt das Vertreiben der Schädlinge durch die Ausbringung von Nützlingen. Dazu zählen u.a. Marienkäfer, Schlupfwespen oder Laufenten. Die nützlichen Tiere vertilgen die Schädlinge und dezimieren auf natürliche Weise die Population. Du schonst Deine Pflanzen und verhinderst größere Schäden.

Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung kommen vorzugsweise Marienkäfer, Schlupfwespen, Katzen oder Laufenten zum Einsatz. Diese werden ausgebracht und bekämpfen zahlreiche Schädlingsarten. Hierzu gehören Larven, Schnecken oder Nagetiere. Nach der erfolgreichen Bekämpfung verschwinden die Nützlinge wieder.

Die biologische Schädlingsbekämpfung ist wesentlich schonender. Es kommen keine aggressiven Mittel zum Einsatz, sodass die Anwendung auch bei Gemüse oder in der Nähe von Lebensmitteln möglich ist. Es findet keine Kontamination statt und für die Umwelt ist die Anwendung sanfter.

Abgegrenzt wird üblicherweise die chemische von der biologischen Schädlingsbekämpfung. Bei der chemischen kommen Insektizide zum Einsatz, welche auch für andere Organismen schädlich sein könnten. Die biologische Schädlingsbekämpfung hingegen vertraut den natürlichen Fressfeinden, die die unerwünschten Eindringlinge vertreiben.

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