Auf einen Blick
Milben sind äußerst robuste Tierchen. Sie überleben Waschvorgänge bei einer Temperatur von 40°C und lassen sich nur schwer aus der Matratze entfernen. Leidest Du als Hausstauballergiker unter der Milbenpopulation, musst Du andere Maßnahmen ergreifen, um die Milbenbelastung zu reduzieren.
In sensiblen Hygienebereichen wird vermehrt UV-Licht eingesetzt. Dieses besitzt eine zelltötende Wirkung und vermindert auf diese Weise die Belastung mit gefährlichen Keimen.
Wirkt das UV-Licht auch gegen Milben und wie kannst Du es praktischerweise einsetzen?
Das UV-Licht erklärt
Zunächst ist es ratsam zu erfahren, was das UV-Licht überhaupt ist. Denn daraus ergibt sich die Wirkung und Du kannst besser einschätzen, ob der Einsatz auch für Dich praktikabel ist.
Licht besteht aus verschiedenen Wellenlängen. Für das menschliche Auge sichtbar ist der Bereich von 400 bis 780 Nanometern. In diesem Spektrum siehst Du die übliche Farbgebung.
Außerhalb des wahrnehmbaren Farbspektrums
Licht ist eine Bündelung mehrerer Wellenlängen. Das UV-Licht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Dennoch besitzt es eine Wirkung auf Organismen, die im Kampf gegen die Milben nützlich ist.
Abseits dieser vom Menschen wahrnehmbaren Wellenlängen gibt es noch weitere Lichtfarben. Diese werden als ultraviolettes Licht bezeichnet, wenn diese eine geringere Wellenlänge als 400 Nanometer aufweisen. Oberhalb von 780 Nanometern liegt die Infrarotstrahlung vor.
Sowohl das ultraviolette Licht als auch die Infrarotstrahlung sind für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Dennoch besitzen diese einen Einfluss auf Deinen Körper.
Das ultraviolette Licht ist an der Produktion des Vitamin D beteiligt. Daher ist es sinnvoll im Winter eine Tageslichtlampe zu verwenden, um dem natürlichen Lichtmangel entgegenzuwirken. Du bemerkst eine aufhellende Wirkung und die Winterdepression geht zurück. Auch für Deine Haut und die Augen ist das Einwirken des UV-Lichts wichtig.
Unterteilt wird das UV-Licht in drei weiteren Kategorien. Dies ist abhängig von der jeweiligen Wellenlänge.
Nicht jedes UV-Licht ist im Einsatz gegen die Milben sinnvoll. Eine keimtötende Wirkung besitzt nur das kürzere UVC-Licht. Es wird in der Atmosphäre bereits vom Ozon und Stickstoff aufgefangen und dringt nicht bis zum Erdboden vor.
Das UVC-Licht muss daher künstlich erzeugt werden. Dann ist es aufgrund der desinfizierenden und keimtötenden Wirkung in sensiblen Hygienebereichen wunderbar nutzbar.
Wirkung gegen Milben
Die Frage ist nun, wie das Licht in der Lage ist, die Milben in Deiner Matratze zu reduzieren. Denn eigentlich kann Licht doch nicht so gefährlich sein?
Das UVC-Licht erweist sich als energiereiche Strahlung. Trifft diese auf lebende Organismen, ist sie in der Lage das Erbgut zu schädigen.
Für den Menschen ist dies weniger ein Problem. Der Körper verfügt über Reparaturmechanismen, sodass die kleineren Schäden des UVC-Lichts kaum eine gesundheitliche Folge besitzen. Dennoch solltest Du die Einwirkung auf Dich so gering wie möglich halten. Denn in größeren Mengen erhöhen das UVB & UVC-Licht das Hautkrebsrisiko. Dann gelingt es dem Körper nicht, einzelne Erbgutschäden zu reparieren, sodass die krankhaften Zellen sich vermehren.
Zellschädigend
UVC-Licht schädigt das Erbgut der Zellen und zerstört diese langfristig. Für den Menschen ist dies weniger dramatisch, da verschiedene Reparaturmechanismen greifen. Milben verfügen nicht über diesen Schutz, sodass diese unter dem Einfluss absterben.
Für Milben ist das Einwirken des UVC-Lichtes deutlich dramatischer. Sie sind nur kleine Lebewesen, die nicht über solch komplexe Schutzmechanismen verfügen. Das UVC-Licht beschädigt die Zellen, was innerhalb kürzester Zeit zu einem Absterben der Milben führt.
Abhängig ist dies primär von der Bestrahlungsdauer. Je länger das UVC-Licht auf die MIlben einwirkt, desto schädigender ist die Wirkung. In einer Studie wurde die Wirksamkeit nachgewiesen. Bei einem Patientenraum ließ sich durch den Einsatz des UV-Lichts die Kontamination deutlich verringern. So waren anstatt in noch etwas mehr als jedem zehnten Patientenzimmer, nach der Behandlung noch in jedem 25. Zimmer Keime anzutreffen.
Mit zunehmender Dauer der Bestrahlung nimmt die Sterblichkeit für Milben zu. Bei einer Dauer von 60 Minuten liegt die Mortalität bei ca. 58%. Somit gelingt es Dir mit dem Licht die Milben abzutöten.
Praktische Anwendung
Das UVC-Licht ist im Kampf gegen die Milben im Bett oder dem Schlafzimmer effektiv. Doch wie gelingt es Dir nun mit dessen Hilfe die Belastung zu senken?
Milbensauger verwenden
Die einfachste Möglichkeit besteht in dem Einsatz eines Milbensaugers. Diese speziellen Sauggeräte vereinen mehrere Funktionsweisen. Sie setzen neben der Saugkraft auch auf Vibrationen und das UVC-Licht. Die Vibrationen befördern die Milben an die Oberfläche, während das UVC-Licht direkt eine desinfizierende Wirkung besitzt.
Wichtig beim Einsatz des Milbensaugers ist, dass eine hohe Anzahl an Wiederholungen notwendig ist. Die meisten Milben befinden sich nicht direkt an der Oberfläche, sondern etwas tiefer in der Matratze. Mit einer einzigen Behandlung gelingt es Dir nur einen geringen Anteil der Spinnentiere aus der Matratze zu befördern.
Reduzierung der Milben
Der Milbensauger ist die beste Möglichkeit, um die Milbenanzahl in der Matratze zu vermindern. Mithilfe des UVC-Lichts, Vibrationen und dem Absaugen gelingt es Dir einen Großteil der Tierchen aus dem Bett zu entfernen.
Verwendest Du den Milbensauger zum ersten Mal, dann nutze diesen für rund 10 Minuten jeden Tag etwa eine Woche lang. Danach ist die Milbenbelastung in der Matratze deutlich geringer, auch wenn keine vollständige Reinigung möglich ist. Ein geringer Anteil an Milben wird immer zurückbleiben, sodass der regelmäßige Einsatz des Milbensaugers notwendig ist.
Da das UVC-Licht auch für Dich schädlich ist, solltest Du beim Umgang mit dem Sauger vorsichtig sein. Schaue nicht direkt in das Licht, sondern setze dieses nur ein, wenn das Gerät auf der Matratze liegt. Meistens verfügen die Modelle über einen Schutz, sodass das Licht nur angeht, wenn es auf einer festen Fläche aufliegt. Hebst Du es an, geht das Licht automatisch aus, um eine Schädigung für Deine Augen zu verhindern.
Sonnenstrahlung
Neben dem Milbensauger bietet es sich an, die Matratze regelmäßig an der frischen Luft auszulüften. An sonnigen Tagen kannst Du die Matratze einfach ins Freie zu stellen.
Das natürliche Sonnenlicht verfügt in der Erdnähe zwar nicht mehr über die UVC-Strahlung, aber die restliche UV-Strahlung besitzt ebenfalls eine zellschädigende Wirkung. Lasse daher die Matratze für einen längeren Zeitraum in der Sonne stehen, damit das Licht gegen Milben aktiv wird.
Gleichzeit erwärmt sich die Matratze und die Feuchtigkeit verfliegt. Somit schaffst Du Lebensbedingungen, die für die Milben weniger interessant sind.
Mit UV-Licht die Milben bekämpfen
Das UV-Licht tritt in Wellenlängen auf, die für das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmbar sind. Dennoch besitzen diese eine Wirkung auf den Körper, indem sie zum Beispiel die Vitamin D Produktion anregen.
Richte das UVC-Licht mithilfe eines Milbensaugers direkt auf die Matratze. Dort sorgt die Wirkung dafür, dass die Milbenpopulation reduziert wird. Allerdings darfst Du keine Sofortwirkung erwarten. Es sind mehrere Anwendungen notwendig, um die Belastung mit den Allergenen zu vermindern.
Zudem ist es nicht möglich, die Matratze komplett milbenfrei zu halten. Daher bietet sich weiterhin die Nutzung von Encasings an, die einen sicheren Schutz bieten.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Schädlingsbekämpfer aus Leidenschaft. Mit einem Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus und jahrelanger Erfahrung in der Branche widme ich mein Leben dem Schutz von Häusern und Unternehmen vor ungebetenen Gästen. Von Ameisen über Nagetiere bis hin zu Insekten – meine Mission ist es, eine ungezieferfreie Umgebung zu schaffen und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu finden.