Auf einen Blick

  • Igel halten Winterschlaf, um Energie zu sparen und kalten Temperaturen zu entgehen.
  • Vor dem Winterschlaf fressen sich Igel Fettreserven an, um ohne Nahrung den Winter zu überstehen.
  • Bei Temperaturen unter 5°C suchen Igel Unterschlupf; ihre Quartiere sind isolierend ausgepolstert.
  • Du kannst Igeln helfen, indem du ihnen Trockenfutter und Wasser bereitstellst und einen sicheren Unterschlupf anbietest.

Der Winter stellt für die Tierwelt eine beachtliche Herausforderung dar. Das Nahrungsangebot ist eingeschränkt und die niedrigen Temperaturen führen zu einer gefährlichen Absenkung der Körpertemperatur.

Daher sind verschiedene Überlebensstrategien gefragt, um sicher durch den strengen Winter zu kommen. Wie verhält sich der Igel und wie hoch sind im Optimalfall Seine Überlebenschancen?

Erfahre mehr über die Verhaltensweise des Igels im Winter und wie Du den Tieren im Ernstfall helfen kannst. Denn nicht immer sind diese in der Lage, sich entsprechend auf die kalten Tage vorzubereiten und benötigen eventuell Deine Unterstützung.

kakerlaken
Igel Steckbrief
Gefährlichkeit
Verbreitung
Bekämpfungsaufwand
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 15-40cm
  • Lebenserwartung: 1 - 4 Jahre
  • Ernährung: Insekten, Regenwürmer
  • Vermehrung: Bis 10 Junge pro Wurf
  • Aktivität: Nachtaktiv
  • Anzeichen: Kaum auffällig
  • Verstecke: Unter Laub oder Totholz

Vorbeugung

  • Tierfutter abdecken
  • Hohen Rasen mähen

Anlocken

  • Igelhaus aufstellen
  • Futter anbieten
  • Garten naturbelassen gestalten

Winterschlaf des Igels

Wie einige andere Säugetiere auch, versucht der Igel sich mit einem Winterschlaf[1]https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/02722.html vor dem Temperaturabsturz zu schützen. Er setzt sich diesen nicht schutzlos aus, sondern versucht Sie mit einer Ruhe zu überstehen. Mithilfe des Winterschlafes überbrückt Er den kalten Zeitraum und wartet ab, bis die wärmere Jahreszeit wieder einsetzt.

Das Ziel besteht hierbei sowohl den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren, als dem Einfluss der Kälte nicht direkt ausgesetzt zu sein. Hierzu begibt sich der Igel in eine Winterruhe. Dabei fährt Er Seine Körperfunktionen auf ein Mindestmaß hinunter. Dies hilft Ihm, den Kalorienverbrauch zu senken und selbst ohne Nahrung den Winter zu überstehen. Hierfür frisst Er sich vor dem Winter ausreichende Fettreserven an, von welchen das Tier in der kalten Jahreszeit zehrt.

Igel Winterschlaf
Langer Schlaf im Winter

Das Nahrungsangebot ist im Winter für den Igel deutlich eingeschränkt. Daher ist Er darauf angewiesen, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Da es keine sinnvolle Beschäftigung gibt, verharrt der Igel im Winterschlaf. Er verlässt Seinen Unterschlupf nicht, sondern zehrt von Seinen Fettpölsterchen, bis die Temperaturen wieder angenehmer sind.

Dadurch müssen Igel im Winter weder zur Nahrungssuche noch für einen Toilettengang den eigenen Unterschlupf verlassen. In vollkommener Ruhe verharren Sie dort, bis die Temperaturen freundlicher und das Nahrungsangebot reichhaltiger sind.

In wärmeren Regionen begeben sich Igel nicht in einen Winterschlaf. Liegen die Temperaturen dauerhaft über dem Gefrierpunkt, begibt sich das Tier weiterhin auf die Nahrungssuche und die Kälte ist weniger einflussreich. Somit muss Er weniger Energie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur verwenden und ist nicht auf den Winterschlaf angewiesen.

Igel halten einen tiefen Winterschlaf, was bedeutet, dass Sie im Normalfall nur selten zwischendurch aufwachen. Sie verleben die Zeit in vollkommener Ruhe und verlassen den Unterschlupf nicht. Lediglich, wenn die Temperaturen im Winter milder sind oder Sie von außen gestört werden, wachen Sie zwischenzeitlich auf.

Zeitpunkt des Winterschlafs

Bevor die Igel sich in den Winterschlaf begeben, sind einige Vorbereitungen notwendig. Denn auch, wenn die Ansprüche möglichst gering sind, ist der Körper auf ausreichend Energie angewiesen, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.

Hierzu fressen sich die Igel ein Fettpolster an. Während der wärmeren Monate nehmen Sie so viel Nahrung zu sich, wie Sie finden können. Anders als Eichhörnchen legen Sie sich keinen Vorrat an, sondern fressen sämtliches Futter, um dieses in Form von Fett zu speichern. Ein weiterer positiver Effekt ist der Schutz vor Auskühlung. Denn durch die Fettpolster besteht eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber der Kälte.

Zu welchem Zeitpunkt sich die Igel in den Winterschlaf begeben, ist von den Außentemperaturen abhängig. Ist es eher mild, können die Tiere für längere Zeit herumlaufen und weiterhin nach Nahrung suchen. Ist der Wintereinbruch jedoch früher, bleibt den Igeln keine andere Möglichkeit, als mit dem Winterschlaf darauf zu reagieren. Andernfalls würde eine Unterkühlung den sicheren Tod bedeuten.

Sinken die Temperaturen unter einen Grenzwert von 5°C, suchen die Igel im Winter Ihren Unterschlupf[2]https://www.igel-in-bayern.de/igel-winternester-5-tipps-zum-erfolg/ auf. Das eigene Quartier befindet sich leicht unter der Erde und ist mit Laub ausgepolstert. Der Laubhaufen isoliert und eine Unterkühlung droht in diesem komfortablen Winterquartier kaum.

Die Männchen begeben sich unter den Igeln als Erstes in den Winterschlaf. Ihnen steht wesentlich mehr Zeit zur Verfügung, um sich der Nahrungssuche zu widmen. Denn die Weibchen müssen sich noch von der Aufzucht der Jungtiere erholen. Dies kostet nicht nur Energie, sondern nimmt auch Zeit in Anspruch, welche nicht für die Futtersuche zur Verfügung steht. Die Igelweibchen begeben sich durchschnittlich etwa zwei Wochen später in den Winterschlaf.

Wann die Jungigel in den Winterschlaf übergehen, hängt ganz von der körperlichen Verfassung ab. Sie müssen es auf ein Körpergewicht von 500 bis 700gr. bringen. Erst dann besitzen Sie ausreichend Fettreserven, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. So könnte es sein, dass Du selbst nach dem Wintereinbruch noch Jungigel antriffst, welche weiterhin auf Futtersuche sind.

Im Frühjahr, wenn die Körpertemperatur wieder auf über 30°C ansteigt, erwachen die Igel aus dem tiefen Winterschlaf. Sie sind deutlich abgemagert und begeben sich umgehend auf die Nahrungssuche.

Igel im Winter antreffen

Üblicherweise begeben sich Igel im Winter in den Winterschlaf. Dieser ist überlebensnotwendig und verhindert eine tödliche Unterkühlung. Da das Nahrungsangebot ohnehin sehr eingeschränkt ist, gibt es für Igel eigentlich wenig Gründe noch zur kalten Jahreszeit aktiv zu sein.

Umgang mit dem Igel im Winter

Eigentlich solltest Du im Winter nicht auf Igel treffen. Schließlich befinden Sie sich im Winterschlaf und verlassen das eigene Nest nicht. Entdeckst Du dennoch einen Igel, dann beobachte Ihn aus einer sicheren Entfernung. Erscheint das Tier abgemagert oder verletzt, dann kümmere Dich um Ihn. Melde Dich bei einer Igelstation, um eine artgerechte Versorgung sicherzustellen.

Igel kümmern

Triffst Du dennoch nach dem Wintereinbruch auf einen Igel, ist dies ungewöhnlich. Folgende Verhaltensweisen sind angebracht, um das Tier in einer möglichen Notlage zu helfen.

Gründe für die Aktivität im Winter

Ist der Igel im Winter aktiv, können verschiedene Ursachen infrage kommen. Für das ungewöhnliche Verhalten gibt es folgende Erklärungsmöglichkeiten:

  • Zu niedriges Körpergewicht
  • Milde Temperaturen
  • Wechsel des Winterschlafplatzes
  • Toilettengang

Es ist also nicht immer Hilfe erforderlich, wenn Du auf den Igel im Winter triffst. Er könnte nur kurz das Quartier für einen Toilettengang verlassen haben oder den Unterschlupf wechseln.

Triffst Du auf den Igel im Garten, dann lass Ihn zunächst in Ruhe. Beobachte aus sicherer Entfernung, ob das Tier erschöpft oder orientierungslos erscheint. Biete zunächst Hilfe an, ohne den direkten Kontakt zu suchen.

Erste Hilfe anbieten

Zunächst solltest Du auf Abstand zum Igel bleiben. Denn die Tiere sind eigentlich menschenscheu und würden einem unnötigen Stress ausgesetzt sein.

Dennoch kannst Du dem Igel helfen, indem Du geeignetes Trockenfutter sowie Wasser bereitstellst. Auch ein Igelhaus ist angenehm, um einen komfortablen Unterschlupf zu gewährleisten.

Bemerkst Du, dass der Igel sich kaum bewegt, kannst Du Dich Ihm nähern. Ist er verletzt oder wiegt weniger als 600gr. deutet dies auf eine Notsituation hin. Zu Beginn des Winters könnte eine Zufütterung ausreichen. Sind die Temperaturen bereits in der Nähe des Gefrierpunkts und das Tier deutlich zu leicht, ist eine intensivere Pflege erforderlich.

Igel in professionelle Hände geben

Hast Du das Gefühl, dass der Igel den Winter allein nicht überstehen würde, dann wende Dich an eine spezielle Aufzucht oder eine Wildtierstation. Diese stehen Dir beratend zur Seite und können Dir genau sagen, wie Du mit dem Igel umgehen musst.

Zeitnah werden wahrscheinlich Helfer kommen und den Igel bei sich aufnehmen. Sie kümmern sich tiergerecht um den Igel, sodass Er sicher den Winter übersteht und im Frühjahr die Station wieder verlässt.

Igel in der kalten Jahreszeit

Der Winter ist eine Zeit, in der die Menschen sich lieber in die warme Wohnung oder das Haus zurückziehen. Die Kälte und Dunkelheit laden nicht gerade zum Verweilen im Freien ein.

Doch Wildtiere haben gar keine andere Möglichkeit. Sie müssen mit den schwierigen Bedingungen zurechtkommen und sich eine Überlebensstrategie aneignen.

Igel, wie auch andere Säugetiere, begeben sich beim Wintereinbruch in den Winterschlaf. Sie reduzieren Ihren Stoffwechsel auf ein Minimum, um Energie zu sparen und auf den niedrigeren Nahrungsvorrat zu reagieren. Frühzeitig haben Sie sich ausreichend Winterspeck angefressen, um durch den Winter zu kommen. Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, erwachen die Igel und gehen wieder auf die Suche nach Futter sowie einem Partner.

Triffst Du im Winter auf einen Igel, dann sei zunächst vorsichtig. Halte Abstand, denn Igel sind Wildtiere und meiden die Nähe zum Menschen. Ist das Tier jedoch verletzt oder deutlich zu dünn, bietet es sich an, etwas Futter bereitzustellen.

Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist der Anruf bei einer Wildtierstation angebracht. Dort erhältst Du Hilfe im Umgang mit dem Igel, sodass eine artgerechte Versorgung sichergestellt ist.

Häufige Fragen

Im Winter findet der Igel seinen Schlafplatz in einem sogenannten Igelnest, das er in der Regel aus Blättern, Gräsern und Zweigen baut. Dieses Nest legt er häufig unter Hecken, Laubhaufen oder Holzstapeln an.

Hilfe für Igel im Winter erfolgt idealerweise durch das Bereitstellen von Unterschlupfmöglichkeiten wie Laubhaufen oder Igelhäuschen. Zudem ist es hilfreich, ihnen katzenfutterähnliches Futter anzubieten, da sie aufgrund des bevorstehenden Winterschlafes einen erhöhten Energiebedarf haben.

Störungen während des Winterschlafes sind für den Igel gefährlich. Lärm, Erschütterungen oder eine ungeschützte Lage des Nestes können den Igel aus dem Schlaf wecken und damit seinen Energieverbrauch erhöhen.

Da der Igel den Großteil des Winters verschläft, steht im Winter keine Nahrungsaufnahme auf seinem Plan. In den Phasen vor und nach dem Winterschlaf frisst er hauptsächlich Insekten, Würmer und Schnecken sowie kleines Obst und Gemüse.

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