Auf einen Blick

  • Natürlicher Schädlingsbekämpfer: Der Igel ernährt sich von Insekten und Schnecken und schützt dadurch deine Pflanzen.
  • Vorsichtiger Umgang: Vermeide direkten Kontakt mit dem Igel, da er Krankheiten übertragen kann.
  • Den Igel anlocken: Lasse natürliche Bereiche im Garten unberührt und stelle ein Igelhaus auf.
  • Nützlichkeit des Igels: Durch den Einsatz als natürlicher Schädlingsbekämpfer hilft der Igel dabei, deinen Garten gesund zu halten.

Auf den ersten Blick scheint klar, dass der Igel im Garten willkommen ist. Er wird zumeist als freundliches Tier porträtiert, das sich bei Gefahr lediglich einrollt, aber keinesfalls aggressiv reagiert.

Doch entspricht diese allgemeine Darstellung der tatsächlichen Nützlichkeit des Igels oder erweist das Tier sich sogar als Gefahr für Deine Pflanzen? Erfahre, ob es sinnvoll ist, den Igel gezielt in Deinen Garten zu locken und welche Vorteile damit verbunden sind oder ob Du den Igel lieber vertreiben solltest.

kakerlaken
Igel Steckbrief
Gefährlichkeit
Verbreitung
Bekämpfungsaufwand
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 15-40cm
  • Lebenserwartung: 1 - 4 Jahre
  • Ernährung: Insekten, Regenwürmer
  • Vermehrung: Bis 10 Junge pro Wurf
  • Aktivität: Nachtaktiv
  • Anzeichen: Kaum auffällig
  • Verstecke: Unter Laub oder Totholz

Vorbeugung

  • Tierfutter abdecken
  • Hohen Rasen mähen

Anlocken

  • Igelhaus aufstellen
  • Futter anbieten
  • Garten naturbelassen gestalten

Natürlicher Schädlingsbekämpfer im Garten

In Deinen Garten investierst Du viel Geld und Arbeit. Du ziehst die Pflanzen groß und möchtest, dass diese in voller Pracht erblühen und eine reichliche Ernte liefern. Dieses Ziel ist in Gefahr, wenn sich Schädlinge im Garten einfinden. Auch diese sind an den leckeren Erträgen der Pflanzen interessiert und vermehren sich rasch, insofern Du nicht sofort zu Bekämpfungsmitteln greifst.

Häufig kommen hierbei chemische Mittel zum Einsatz, welche zwar die Schädlinge besiegen, aber eine fragwürdige Wirkung für die Umwelt besitzen. So könnten andere Tiere in Mitleidenschaft gezogen werden und der Wirkstoff sich im Boden ablagern. Zudem ist die Bekämpfung[1]https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/schaedlingsbekaempfung-im-garten-13697 immer mit einem gewissen Aufwand verbunden und es besteht das Risiko, das sich erneut Schädlinge einfinden.

Deutlich praktischer ist es, wenn der Igel in Deinen Garten Einzug hält. Denn dieses Wildtier ernährt sich hauptsächlich von tierischen Quellen. Der Igel spürt hierzu Larven im Boden auf oder frisst andere Kleintiere.

Frisst Larven im Boden

Igel sind Insektenfresser, die sich auf tierische Nahrungsquellen spezialisiert haben. Hierzu spüren Sie im Boden die Larven von Schädlingen auf. So beugen Sie einem Befall vor und schützen Deine Pflanzen.

Auf diese Weise vertilgt der Igel die Larven der Schädlinge, sodass von Ihnen eine geringere Bedrohung ausgeht. In der Folge schützt der Igel Deine Pflanzen und verhindert, dass sich Schädlinge in größerer Zahl einfinden.

Auch Schnecken frisst der Igel und Er fällt über Mäusenester her. Somit ist der Igel ein nützlicher Helfer im Garten. Er bewirkt, dass Du Dich weniger intensiv um die Schädlinge kümmern musst und nimmt Dir einige Arbeit ab. Richte den Garten so ein, dass Igel sich darin wohlfühlen, sodass Du deutlich weniger Schädlingsmittel ausbringen musst. Dies fördert die Gesundheit Deiner Pflanzen und schont die Umwelt.

Vorsicht beim Kontakt mit dem Igel

Der Igel gilt als scheu und meidet lieber den Kontakt mit dem Menschen. Als nachtaktives Tier sind die Berührungspunkte ohnehin geringer, sodass Du den Igel nur selten direkt zu Gesicht bekommst.

Obwohl der Igel als nützlich gilt und wichtige Aufgaben im Garten erledigt, ist auch eine gewisse Vorsicht geboten. Denn als Wildtiere können Igel einige Krankheiten übertragen[2]https://www.laborpraxis.vogel.de/erreger-unterm-stachelkleid-a-6f38beb2c029c54261acfac53f4905eb/, welche für Dich oder Deine Haustiere eine Gefahr darstellen.

Daher gilt die Empfehlung, einen Igel nie direkt anzufassen. Zwar fühlen sich die Stachel nur etwas unangenehm an und ein Aufheben des Tieres wäre möglich, doch aufgrund der Krankheitserreger solltest Du dies unterlassen.

Risiko der Krankheitsübertragung

Zwischen den Stacheln befinden sich einige Parasiten sowie Keime. Fass den Igel nur mit Handschuhen an. Reinige Deine Kleidung im Anschluss und sei auch beim Entfernen des Igelkots besonders vorsichtig.

Entdeckst Du einen verletzten oder ausgehungerten Igel in Deinem Garten, dann hebe Ihn nur mit Handschuhen auf. Wickel das Tier in ein dünnes Tuch und stelle ein geeignetes Nest bereit. Dort kannst Du das Exemplar näher untersuchen und Dich an eine Igelstation wenden, um dem Tier zu helfen.

Das Risiko einer Krankheitsübertragung geht nicht nur vom Igel direkt aus. Auch in Seinen Hinterlassenschaften finden sich die Erreger wider. Halte Abstand vom Igelkot und beseitige diesen nur mit einer entsprechenden Schutzausrüstung. Ziehe Handschuhe an und reinige Dich im Anschluss gründlich, um nicht den Erregern ausgesetzt zu sein.

Gleiches gilt auch nach der gewöhnlichen Gartenarbeit. Es lässt sich kaum sagen, womit die Gegenstände in Berührung kamen. Wasche Deine Hände mit Seife und halte die Gartengeräte sauber, damit diese keinen Nährboden für die Ausbreitung von Keimen bieten.

Den Igel in den Garten locken

Igel im Garten erweisen sich als nützliche und fleißige Tiere. Sie fressen Schnecken sowie schädliche Larven, welche dann nicht mehr über Deine Pflanzen herfallen. Als scheue Wildtiere trauen sich die Igel jedoch nur äußerst selten in den Garten.

Berücksichtige die nachstehenden Tipps, um den Igel in Deinen Garten zu locken. Dann profitierst Du von Seiner Unterstützung und bietest dem Tier einen komfortablen Lebensraum.

Natürliche Ecken beibehalten

Der Igel ist Deinem Garten entweder auf der Suche nach Nahrung oder einem geeigneten Unterschlupf. Beides findet Er vorwiegend in naturbelassenen Gartenflächen vor.

Um den Igel bei der Nahrungssuche zu helfen, solltest Du bestimmte Bereiche des Gartens in Ruhe lassen. Mähe dort nicht mehr das Gras, sondern lasse die Pflanzen einfach wachsen.

Stelle zudem Tothölzer oder andere Unterschlupfmöglichkeiten bereit. Dann finden sich dort Insekten ein, die dem Igel als Futter dienen und Er lässt sich im bequemen Totholz nieder.

Auf Schädlingsbekämpfung verzichten

Igel fressen bevorzugt Insekten. Diese könnten sich zwar für Deine Pflanzen als schädlich erweisen, locken aber gleichzeitig auch die typischen Insektenfresser an.

Finden sich lediglich vereinzelte Insekten oder Schnecken in Deinem Garten ein, ist nicht direkt der Einsatz intensiver Bekämpfungsmittel gefragt. Bewahre die Ruhe und vertraue darauf, dass sich das natürliche Gleichgewicht einstellt.

Ökologische Gleichgewicht erzielen

Als Gärtner scheint es verlockend, sofort zu starken Bekämpfungsmitteln zu greifen. Doch diese erweisen sich langfristig womöglich als schädlich. Finden sich nur vereinzelte Schädlinge bei Dir ein, lockt dies die entsprechenden Fressfeinde an, sodass keine weitere Gefahr besteht.

Dann finden sich in Deinem Garten schon bald tierische Schädlingsbekämpfer ein, die die Insekten als Nahrung ansehen. Langfristig lohnt es sich also auf das Gift zu verzichten und Igeln eine artgerechte Umgebung anzulegen.

Igelhaus aufstellen

Als Unterschlupf dient nicht nur das Totholz. Auch in einem speziell für Ihn aufgestellten Igelhaus fühlen sich die Tiere wohl. Wichtig ist hierbei, dass die Modelle über eine Rattenklappe verfügen und katzensicher gestaltet sind.

Stelle das Häuschen direkt auf dem Boden in einem etwas abgelegenem Bereich des Gartens auf. Biete den Igeln proteinreiches Katzenfutter sowie Wasser an, damit Sie sich für den bevorstehenden Winter vollfressen können.

Statte das Innere mit Laub oder Stroh aus, damit der Igel sich darin komfortabel einrichtet. Decke das Igelhaus mit einem Laubhaufen ab und sinkt die Temperatur unter 5°C, begibt sich das Tier in den wohlverdienten Winterschlaf. Störe Ihn dann nicht, sondern warte, bis im Frühling die milden Temperaturen den Igel aufwecken. So schaffst Du Ihm ein sicheres Zuhause, in welchem Er den Winter unbeschadet übersteht.

Nützlichkeit des Igels für Gärten

Die Pflege eines Gartens ist mit einigem Aufwand verbunden. Du musst sicherstellen, dass optimale Bedingungen für die Pflanzen vorherrschen. Dazu zählt nicht nur die Bewässerung, sondern auch die Beseitigung des Unkrauts sowie dem Vorbeugen eines Schädlingsbefalls.

Igel erweisen sich in diesem Zusammenhang als nützliche Helfer. Denn auf Ihrem Speiseplan stehen überwiegend Insekten, welche über Deine Pflanzen herfallen würden. Um Seinen eigenen Hunger zu stillen, frisst der Igel sowohl Larven als auch ausgewachsene Schnecken.

Locke den Igel in Deinen Garten, indem Du bewusst natürliche Bereiche anlegst und diese verwildern lässt. Dort findet das Wildtier ausreichend Futter und sucht den restlichen Garten nach den schmackhaften Larven ab.

Aufgrund Seiner Eigenschaft als natürlicher Schädlingsbekämpfer ist der Igel ein echter Helfer. Schaffe einen geeigneten Lebensraum, damit Er sich in Deinem Garten wohlfühlt und dort die gefährlichen Larven verputzt.

Häufige Fragen

Wenn Du einen Igel in Deinem Garten findest, solltest Du ihn in Ruhe lassen und seinen Lebensraum respektieren. Biete ihm natürliche Verstecke durch Hecken oder Laubhaufen. Denk daran, keine Chemikalien oder Pestizide zu verwenden, die dem Igel schaden könnten.

Eine Fütterung von Igeln im Garten ist durchaus sinnvoll, vor allem in Zeiten von Nahrungsknappheit. Allerdings sollte dies artgerecht erfolgen. Katzenfutter oder spezielles Igelfutter sind geeignet, Milch und Brot hingegen nicht, da diese den Tieren schaden können.

Die Aktivität von Igeln am Tag ist nicht unbedingt normal und könnte auf eine Erkrankung hinweisen. Sie sind normalerweise nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Solltest Du einen Igel tagsüber aktiv bemerken, ist es ratsam einen Experten zu kontaktieren.

Ein Igel bleibt unterschiedlich lange im Garten. Dies hängt von verschiedenen Faktoren wie Nahrungsangebot, Unterschlupfmöglichkeiten und Jahreszeit ab. Im Winter suchen sie sich ein Winterquartier und halten Winterschlaf, während sie im Sommer eher umherwandern.

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