Ratten zählen in Deutschland zu den meistgefürchteten Schädlingen. Sie verbreiten nicht nur zahlreiche Krankheiten, sondern greifen auch die Bausubstanz an. Mit Ihren kräftigen Vorderzähnen beißen Sie sich durch sämtliche Materialien und verursachen beachtliche Schäden.
Aufgrund der hohen Gefährlichkeit ist der Rattenbefall meldepflichtig. Du musst Deinem Gesundheits- oder Ordnungsamt anzeigen, dass sich Ratten bei Dir eingenistet haben.
Für das Bekämpfen der Ratten bist Du jedoch selbst verantwortlich. Möchtest Du nicht den teuren Kammerjäger beauftragen, stehen auch für Laien geeignete Mittel zur Verfügung.
Eine Möglichkeit besteht im Aufstellen der Rattenfallen. Diese gibt es sowohl in tödlichen Ausführungen als auch Varianten, die nur dem Einfangen der Ratten dienen.
Welche Fallen sind für Dein Rattenproblem am besten geeignet und worauf musst Du beim Kauf achten?
Den Rattenbefall erkennen
Die Ratten sind überwiegend nachtaktiv. Daher begegnest Du den Nagetieren nur äußerst selten. Um festzustellen, ob sich Ratten bei Dir eingefunden haben, musst Du auf die typischen Anzeichen eines Befalls achten.
Hat sich der Verdacht bestätigt und die Spuren deuten auf die Ratten hin, dann beginne unverzüglich mit der Bekämpfung. Weise auch Deinen Vermieter auf den Befall hin, damit dieser ebenfalls Maßnahmen zur Rattenbekämpfung ergreifen kann.
Rattenkot
Die Ratten hinterlassen am Tage bis zu 40 kleiner Kotballen. Diese sind spiralförmig in die Länge gezogen. Frische Hinterlassenschaften weisen eine bräunlich, schwarze Färbung auf und sind noch leicht glänzend. Je nach Art sind die Kotreste bis zu 2cm lang.
Häufig bevorzugen die Ratten einen festen Ort, um diesen als Toilette zu nutzen. Daher findest Du dort wahrscheinlich eine größere Ansammlung des Rattenkots.
Nagespuren
Ratten sind ständig auf der Suche nach neuen Futterquellen. Sie verlassen sich auf Ihren Geruchssinn, um etwas Fressbares zu finden. Als Allesfresser ist die Ernährung äußerst vielfältig. Sie bevorzugen zwar Körner, doch jegliche essbaren Lebensmittel sind auch für Sie interessant.
Um das Futter zu erreichen, beißen sich die Ratten mit Ihren kräftigen Vorderzähnen durch sämtliche Verpackungen. Die Spuren zeichnen sich durch zwei nebeneinander liegenden Rillen aus.
Ebenso fressen die Ratten auch Baumaterialien an. Auf dem Dachboden könntest Du die Nagespuren etwa an den Holzbalken wiederfinden.
Laufspuren
Da die Ratten sich meist an den wenig frequentierten Bereichen aufhalten, kannst Du dort am ehesten die Pfotenabdrücke erkennen. Im Staub auf dem Dachboden oder im Keller, siehst Du die kleinen Pfoten, sowie die Schleifspuren des langen Schwanzes. Indem Du die Spuren verfolgst, erhältst Du zudem einen Hinweis darauf, wo das Versteck liegt.
Als überaus scheue Tiere verlassen die Ratten Ihre gewöhnlichen Wege nur selten. Möchtest Du die Rattenfallen aufstellen, geben die Laufspuren eine gute Anregung dafür, wo ein geeigneter Standort ist.
Starker Geruch
Die Ratten verströmen einen intensiven Geruch. Rattenkot und Urin entwickeln eine Duftmarke, die an Ammoniak erinnert. Diese Gerüche steigen Dir in die Nase und sind äußerst unangenehm.
Am stärksten nimmst Du verstorbene Ratten wahr. Diese sind nicht nur von einem starken Geruch gekennzeichnet, sondern auch ein Hinweis darauf, dass sich bereits eine Vielzahl von Ratten bei Dir aufhalten. Diese haben sich möglicherweise bereits vermehrt, sodass sich die nächste Generation bei Dir eingefunden hat.
Varianten der Rattenfallen
Im Handel sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Fallen erhältlich. Diese unterscheiden sich im Wirkmechanismus und sind für andere Gegebenheiten geeignet. Welche Rattenfallen sind für die Nager bei Dir am sinnvollsten?
Lebendfallen
Halten sich nur wenige Ratten bei Dir auf, könntest Du mit Lebendfallen versuchen, diese umzusiedeln. Lebendfallen sind tierfreundlich, aber mit einem höheren Aufwand verbunden. Nach dem Einfangen musst Du jedes einzelne Tier weit entfernt aussetzen. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch, da Du nicht möchtest, dass die Ratte den Weg zurück findet.
Diese Art von Rattenfalle ist meist mit mehreren Eingängen ausgestattet. Angelockt vom Köder fallen die Türen zu und die Ratte ist gefangen. Überprüfe regelmäßig, ob die Falle bereits zugeschlagen hat. Dann setzt Du den Nager keinem allzu großen Stress aus und löst das Rattenproblem auf tierfreundliche Art.
Schlagfallen
Lebendfallen sind für einen geringen Befall geeignet. Sie sind mit einem höheren Aufwand verbunden, da Du jede Ratte einzeln umsiedeln musst.
Bei einem mittleren Befall sind tödliche Fallen die wesentlich bessere Alternative. Mit diesen kannst Du innerhalb kürzester Zeit größere Zahlen der Ratten töten und so die Population dezimieren.
Eine Variante ist die Schlagfalle. Darunter gibt es die klassischen Zangenfallen aus Holz, die allerdings nur noch selten angewandt werden. Sie sind zwar günstig, arbeiten aber nicht zuverlässig genug.
Moderne Fallen minimieren das Tierleid. Hierfür stehen Dir Zangenfallen aus Kunststoff zur Verfügung. Diese besitzen einen zuverlässigeren Auslösemechanismus und sind teilweise mit einer kompletten Klappe ausgestattet. So erliegt die Ratte unverzüglich dem Schlag und überlebt diesen garantiert nicht.
Nach dem erfolgreichen Auslösen musst Du die Ratte entsorgen und die Falle ist wieder einsatzbereit. Mit einem neuen Köder gehen die Tiere garantiert in die Rattenfalle und den Befall bekommst Du effektiv in den Griff.
Elektronische Fallen
Als dritte Ausführung setzen sich auch immer mehr elektronische Rattenfallen durch. Diese arbeiten nicht mit einem physischen Schlag, sondern einem heftigen Elektroschock.
Betritt die Ratte diese Art von Falle, löst Sie den tödlichen Stromschlag aus und stirbt auf der Stelle. Der Vorteil hierbei ist das einfachere Entfernen der Ratte. Du musst nur das Gehäuse öffnen und die Ratte entsprechend entsorgen. Somit wahrst Du einen gewissen Abstand und musst die Ratte nicht berühren.
Zum Betrieb dieser Fallen ist eine Stromversorgung notwendig. Achte darauf, dass die Batterien ausreichend aufgeladen sind. Ein Warnlicht weist in der Regel darauf hin, wenn Du einen Batteriewechsel durchführen musst.
Anwendungshinweise
Von der Rattenfalle versprichst Du Dir, dass diese so schnell wie möglich den Befall eindämmt. Ob Du nun die Tiere lebend fängst oder tötest, ist zunächst weniger entscheidend. Die Handhabung zwischen den einzelnen Fallenarten ist vergleichbar.
Ratten sind sehr intelligente und vorsichtige Tiere. Gehst Du zu unvorsichtig vor, bleiben diese lieber auf Abstand und gehen nicht in die Falle. Befolge die nachstehenden Tipps, damit die Rattenfalle erfolgreich ihre Arbeit vollbringt.
Platzierung
Einer der größten Erfolgsfaktoren ist, wo Du die Rattenfalle aufstellst. Wählst Du einen ungünstigen Standort, wird es kaum gelingen den Schädling in die Fallen Produkte zu locken. Daher musst Du hier mit Bedacht vorgehen.
Versuche zunächst herauszufinden, wo sich die Ratte aufhält. Hat sich diese im Keller, dem Dachboden oder Garten eingenistet? Dort halten sich die Nager am liebsten auf, da es viele Verstecke gibt. Achte auf die typischen Spuren, um herauszufinden, wo sich die Ratten befinden.
Findest Du die Laufspuren oder den Rattenkot, dann stelle die Rattenfalle entlang der Wand auf. Die Tiere sind scheu und bewegen sich nicht in der Mitte des Raumes. Sie bleiben lieber an der Wand, da Sie sich dort sicherer fühlen.
Achte darauf, dass die Aufstellorte für Deine Haustiere nicht erreichbar sind. Die Fallen sind für sie zwar nicht tödlich, aber können dennoch Verletzungen verursachen.
Eigengeruch vermeiden
Ratten verfügen über eine feine Nase. Damit spüren Sie Futterquellen über einen größere Entfernung auf. Dies kann selbst dazu führen, dass Sie über Rohre aus der Kanalisation in Dein Badezimmer eindringen.
Bei der Handhabung der Rattenfallen musst Du darauf achten, dass diese nicht Deinen menschlichen Geruch annehmen. Verwende Handschuhe sowie lange Kleidung. Packst Du die Produkte nach dem Kauf aus, kannst Du diese mit etwas Erde einreiben. Dadurch wirkt die Rattenfalle natürlicher und weniger als Hindernis.
Effektive Rattenköder
Hast Du die Rattenfalle aufgestellt, ist der Rattenköder entscheidend für den Erfolg. Obwohl die Ratten als Allesfresser gelten, gibt es unterschiedliche Lebensmittel und Futterarten, die für die Nagetiere attraktiver sind. Als effektive Köder erweisen sich:
Am liebsten mögen die Ratten süße oder herzhafte Lebensmittel. Ein mit Nuss-Nougat-Creme beschmiertes Brot kann kaum eine Ratte widerstehen.
Stelle die Fallen so auf, dass der Geruch des Köders sich etwas ausbreiten kann. Dann lockt er die Schädlinge aus einer größeren Entfernung an.
Regelmäßige Kontrollen
Nach dem Aufstellen der Rattenfallen ist es wichtig, diese regelmäßig zu kontrollieren. Dies gilt sowohl für die Lebendfalle auch einer tödlichen Falle. Die Tiere sollen kein zusätzliches Leid erleben, sodass Du sicherstellen musst, dass die Fallen ordnungsgemäß funktionieren.
Nachdem die Ratte in die Lebendfalle gegangen ist, musst Du Sie weit entfernt aussetzen. Wähle hierfür ein Stück Natur, wo die Ratte keinen Schaden anrichten kann. Trage bei der Handhabung der Falle Handschuhe, um nicht von dem Tier gebissen zu werden.
Bei tödlichen Fallen ist die häufige Kontrolle notwendig, um sicherzustellen, dass die Ratten tatsächlich getötet wurden. Ist dies nicht der Fall, musst Du selbst mit einem kräftigen Schlag nachhelfen.
Merke Dir, wo Du die Fallen aufgestellt hast. Kontrolliere die Fallen mindestens zwei Mal täglich, um den ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen.
Mit der Rattenfalle die Schädlinge bekämpfen
Ratten erweisen sich als äußerst gefährliche Schädlinge. Sie gelten als Überträger tödlicher Krankheitserreger und massiver Hygieneschädling.
Entdeckst Du die Ratten bei Dir, musst Du dies dem Gesundheits- oder Ordnungsamt mitteilen. Es besteht eine Meldepflicht.
Zur eigenständigen Rattenbekämpfung bietet sich das Aufstellen von Fallen an. Hierfür gibt es im Handel eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten. Online sind diese günstig erhältlich und mit einem schnellen Versand sind die Fallen bereits nach wenigen Tagen bei Dir.
Stelle die Fallen auf und gehe verantwortungsvoll damit um. Dann ist das Risiko für andere Tiere gering und die Handhabung wesentlich einfacher als beim Rattengift.