Maulwürfe gelten in der Natur zwar als nützlich, doch in Deinem Garten erweisen Sie sich als lästig. Die hohen Haufen stören Dich bei der Gartenarbeit und schränken die Nutzbarkeit des Rasens deutlich ein.
Das Bekämpfen des Maulwurfs ist jedoch mit einigen Einschränkungen verbunden. Das Tier steht unter Naturschutz, weshalb nur sanfte Methoden zum Vertreiben erlaubt sind. Den Maulwurf darfst Du keinem zu hohen Stress aussetzen oder gar seine Gesundheit gefährden.
Karbid ist zum Bekämpfen von Wühlmäusen oder Ratten beliebt. In Verbindung mit der Feuchtigkeit des Bodens erzeugt es einen starken Fäulnisgeruch.
Dieser Gestank ist so intensiv, dass Du damit die Schädlinge in Deinem Garten störst. Diese suchen sich lieber einen angenehmeren Lebensort. Ist Karbid auch gegen den Maulwurf effektiv und der Einsatz zu diesem Zweck überhaupt erlaubt?
Eigenschaften des Karbids
Karbid ist zunächst sehr unscheinbar. In seinem Ausgangszustand ist das Calciumcarbid leicht gräulich und fest. Es sind völlig geruchlose Steine, die noch nicht auf einen Gestank hindeuten.
Um das Karbid zu gewinnen, wird Branntkalk mit Koks bei über 2.000°C verschmolzen. Daraus entstehen die Karbid Steine, die eine bräunliche bis graue Farbe annehmen.
Für die eigentliche Wirkung ist jedoch nicht das reine Karbid verantwortlich. Denn dieser Stoff ist an sich geruchlos.
Vielmehr sind bei der Herstellung Verunreinigungen unvermeidbar. Diese sind es, die später den beißenden Geruch des Karbids erzeugen. Das Gas erinnert mit seinem nach Ammoniak oder Schwefel riechenden Gestank an verfaulte Eier.
Wirkung des Karbid gegen Maulwürfe
Das Bekämpfen eines Maulwurfs ist gesetzlich einigen Einschränkungen unterlegen. So darfst Du weder Gift noch Fallen aufstellen. Diese beeinträchtigen die Gesundheit und den Bestand des Maulwurfs. Verstößt Du gegen diese Auflagen, sind Bußgelder bis zu 50.000€ möglich.
Eine erlaubte Methode, um den Maulwurf zu vertreiben, ist der Einsatz von Karbid. Das Karbid ist nicht giftig, sondern verströmt bei der Berührung mit Feuchtigkeit einen übelriechenden Gestank.
Der Maulwurf besitzt einen feinfühligen Geruchssinn, welchen er unter der Erde nutzt, um Insekten und Larven aufzuspüren. Diese gelten als seine Leibspeise und selbst während des Winters begibt sich das Tier auf die Suche nach diesen Futterquellen.
Der Geruch des Karbids ist so intensiv, dass der Maulwurf sich nicht mehr auf Seine Nase verlassen kann. Ihm fällt es schwer, seine Futterquellen ausfindig zu machen. In der Konsequenz verlässt er den Garten und sucht sich lieber einen angenehmeren Ort.
Das Karbid zählt zu den erlaubten Vergrämungsmethoden. Die Belastung ist für den Maulwurf zumutbar und dieser ist keinem zu hohen Stress ausgesetzt. Somit droht kein Bußgeld und das Maulwurf vertreiben ist auf tierfreundliche Weise möglich.
Anwendung des Karbids gegen Maulwürfe
Das Ziel beim Karbid besteht darin, den Maulwurf aus dem Garten zu vertreiben. Da das Karbid seinen Geruch innerhalb der Gänge verbreitet, musst Du so vorgehen, dass Du das Tier gezielt zum Rand des Gartens treibst. Dort lässt Du einen Fluchtweg offen, welcher der Maulwurf nutzt, um Dein Grundstück zu verlassen.
Mit dieser Grundidee ist die Anwendung leichter zu verstehen. Gehe wie folgt vor, damit das Karbid sich als effektiv erweist.
Maulwurfgänge aufspüren
Damit sich der Geruch im gesamten Tunnelsystem verbreitet, musst Du zunächst die Gänge finden. Hierfür suchst Du Dir einen Maulwurfshügel und stichst mit einem Spaten oder einem längeren Stock in die Erde. Der Maulwurf gräbt in einer Tiefe von ca. 20cm.
Bemerkst Du dort die lockere Erde, kannst Du den Gang öffnen. Beachte hierbei, dass Du möglichst vom weit entferntesten Punkt des Fluchtwegs mit dem Auslegen des Karbids beginnst.
Karbid in die Gänge legen
Nun erfolgt die eigentliche Anwendung. Du legst die trockenen Karbid Steine in den am weitesten entfernten Gang vom Rand des Gartens. Die natürliche Feuchtigkeit im Boden reicht aus, um das reaktionsfreudige Karbid zur Gasbildung anzuregen. Verschließe den Gang, damit sich der Geruch nur im Tunnel ausbreitet und sich nicht über Deinen Garten legt.
Warte einen Moment und arbeite Dich Schritt für Schritt zum Rand des Gartens vor. Lege auch dort das Karbid in die Gänge und Du drängst den Maulwurf zielsicher zum Fluchtweg.
Vorab solltest Du sämtliche Maulwurfshügel, bis auf den Fluchthügel, verschließen. Damit verbleibt das Gas unter der Erde und tritt nicht an die Oberfläche.
Entfernen des Karbids
Mit etwas Glück hat die erste Anwendung bereits genügt, um den Maulwurf in die Flucht zu schlagen. Hat das Karbid nicht den erwünschten Effekt gebracht, dann wiederhole die Anwendung.
Warst Du jedoch erfolgreich, dann darf das Karbid nicht im Boden verbleiben. Es würde bei Regenfällen erneut zu einer Gasbildung kommen und dauerhaft einen unangenehmen Geruch erzeugen.
Daher ist es notwendig, das verbrauchte Karbid zu entfernen. Hierfür öffnest Du die Gänge und gibst etwas Wasser über die Steine. In der nachfolgenden Reaktion entstehen hauptsächlich Kalk und Gips, welches sich leichter entsorgen lässt.
Sicherheitshinweise
Richtig angewandt ist das Karbid effektiv und sowohl für Maulwurf als auch Mensch ungefährlich. Der Geruch stellt zwar eine Belästigung dar, doch eine Gesundheitsgefahr besteht nicht.
Dennoch musst Du äußerst vorsichtig mit dem Karbid umgehen. Es ist explosionsfreudig und unsachgemäß angewandt, drohen schwerwiegende Reaktionen. Befolge die nachstehenden Sicherheitshinweise, um solche Gefahren zu vermeiden.
Hautkontakt vermeiden
Karbid erweist sich als äußerst reaktionsfreudig. Die gewöhnliche Feuchtigkeit im Boden reicht bereits aus, um das stinkende Gas entstehen zu lassen.
Ebenfalls reagiert das Karbid bereits mit dem Hautkontakt. Die Hautfeuchtigkeit könnte zur Gasbildung ausreichen. Ist Deine Haut etwas empfindlich, können zudem Reizungen auftreten.
Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, während der Anwendung des Karbids lange Kleidung sowie Handschuhe zu tragen. Eine Schutzbrille verhindert Reizungen Deiner Augen und Du bist maximal abgesichert beim Umgang mit dem Karbid.
Auf das Wetter achten
Das Karbid darfst Du nur an trockenen Tagen anwenden. Bereits ein leichter Nieselregen reicht aus, damit spontan das stinkende Gas entsteht. Damit reagieren die Steine, noch bevor diese überhaupt in den Gängen liegen. Der Gestank breitet sich auf Deinem Grundstück aus und umhüllt auch Deine Nachbarn mit diesem eher unfreundlichen Gerüchen. Um solche Fehlzündungen zu vermeiden, darfst Du das Karbid nur bei trockenem Wetter ausbringen.
Kein Feuer bei der Anwendung
Karbid gilt als explosiv. Das Gasgemisch verbleibt zwar größtenteils unter der Erde, doch geringe Mengen geraten auch an die Oberfläche. Ebenso wie mit Feuchtigkeit, reagiert das Gas auch mit Feuer. Daher darfst Du während der Anwendung weder rauchen, noch den Grill anzünden. Selbst kleine Funken können bereits zu einer Entzündung des Gases führen.
Warte wenige Tage nach dem Entfernen des Karbids, bis Du wieder den Grill benutzt. Dann ist die Explosionsgefahr gebannt und eine Reaktion nicht mehr zu erwarten.
Sichere Lagerung
Für die Lagerung gilt ebenso, dass die Steine an einem trockenen Ort liegen müssen. Selbst geringste Mengen an Feuchtigkeit können zu einer Reaktion führen. Stelle die Dosen so ab, dass sie mit keinerlei Feuchtigkeit in Berührung kommen. Sie direkt auf den Boden im Keller zu platzieren, ist beispielsweise keine vielversprechende Idee. Dringt dort Wasser ein, droht neben dem Feuchtigkeitsschaden auch die Entstehung des Gases.
Damit keine Unfälle geschehen, musst Du es zudem in einem sicheren Abstand zu Kindern und Haustieren lagern. Diese dürfen nicht an das Karbid gelangen, da der unsachgemäße Umgang gefährlich ist.
Das Karbid gegen Maulwürfe einsetzen
Das Bekämpfen der Maulwürfe ist im Garten mit einigen Herausforderungen verbunden. Du darfst nur Methoden einsetzen, die mit keiner Gesundheitsgefahr für die Tiere einhergehen.
Als Vergrämungsmethode ist das Karbid legal und effektiv. Nach dem Kontakt mit dem Boden bilden sich stinkende Gase, die im Tunnelsystem für den Maulwurf äußerst unangenehm sind. Er ergreift die Flucht und sucht Deinen Garten nicht mehr heim.
Das Karbid ist nicht tödlich und dient lediglich zum Vertreiben der Maulwürfe. Auch gegen Wühlmäuse oder Ratten ist das Mittel wirksam. Befolge die Tipps für einen sicheren Umgang und ein Gesundheitsrisiko besteht nicht.
Somit zählt das Karbid zu den effektivsten und am leichtesten nutzbaren Mitteln gegen den Maulwurf. Das Karbid kaufen ist online günstig möglich und mit keinen Auflagen verbunden. Die Anwendung ist für Hobbygärtner erlaubt, sodass Du eigenständig die Maulwürfe vertreiben kannst.